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Unterallgäu: Corona: Der Unterallgäuer Landrat Alex Eder hadert mit der Inzidenz

Unterallgäu

Corona: Der Unterallgäuer Landrat Alex Eder hadert mit der Inzidenz

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    Landrat Alex Eder hat seine Aussagen zu Corona-Tests und Inzidenzen konkretisiert.
    Landrat Alex Eder hat seine Aussagen zu Corona-Tests und Inzidenzen konkretisiert. Foto: Johann Stoll

    Landrat Alex Eder hat auf Nachfrage der MZ seine Aussagen zu Corona vom Montag vor dem Kreistag präzisiert. (Mehr dazu lesen Sie hier: Corona-Zahlen steigen: Unterallgäuer Landrat Eder kritisiert Inzidenzwert)Er habe nicht gesagt, dass die im Unterallgäu aktuell hohen Werte nur mit der großen Anzahl an Tests zusammenhängen würden. Eder hatte vielmehr ein Beispiel gebracht, um seine Kritik an der aktuellen Anwendung des Inzidenzwertes zu verdeutlichen. Der Chef des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hatte vorige Woche von einer rasant steigenden Inzidenz bei den unter 15-Jährigen berichtet.

    Dazu hatte Alex Eder ausgeführt, „dass ich diese Aussage für irreführend halte, da sich gemäß RKI-Seite seit Mitte Februar auch die absolute Anzahl von Tests bei den unter 15-Jährigen verdoppelt hatte.“ Die relative Anzahl positiver Testergebnisse bei dieser Gruppe sei seit Jahresanfang tendenziell sogar zurückgegangen.

    Mehr Corona-Tests helfen laut Landrat Alex Eder, die Weiterverbreitung des Virus einzudämmen

    Gleichzeitig habe Eder den Inzidenzwert dahingehend kritisiert, dass er sagte: Wenn man das auf die Spitze treibe und sieben Tage lang keinen einzigen Test mehr durchführen würde, wäre die Inzidenz 0. „Es ist aber jedem klar, dass das erstens absolut nicht unser Ziel sein kann und zweitens bei dieser Situation zwar unsere Inzidenz niedrig wäre, die gesundheitliche Lage im Landkreis aber gleich beziehungsweise die Gefährdungssituation durch die unentdeckten Infizierten sogar schlimmer.“ Deswegen kritisiere er einzig und allein die aktuelle Ausrichtung aller Einschränkungen nur anhand des Inzidenzwertes.

    Je mehr getestet werde, desto besser gelinge es, die „Dunkelziffer“ zu verringern, schreibt der Freie Wähler weiter. Wenn einzelne potenzielle Infektionsherde herausgefunden werden, bevor diese andere Menschen anstecken können, dann helfe das bei der Eindämmung der Weiterverbreitung des Virus, so Eder weiter. „Deswegen habe ich mich positiv dazu geäußert, dass im ganzen Landkreis niederschwellig erreichbare Testangebote geschaffen werden.“

    Der Unterallgäuer Landrat kritisiert nicht die Corona-Tests, sondern dass die Ergebnisse direkt in Einschränkungen umgerechnet werden

    Niedrige Inzidenzwerte werden „pauschal mit mehr Rückgabe der Freiheitsrechte“ belohnt. Deswegen kritisiere der Landrat aber nicht das große Testangebot, sondern lediglich das Instrument, welches die Testergebnisse direkt proportional in Einschränkungen umrechnet.

    Eder nennt dazu noch ein theoretisches Beispiel. Wären im Landkreis ausnahmslos alle Corona-Infizierten entdeckt und in Quarantäne, wäre die Inzidenz sehr hoch. Damit könnte aber das gesamte öffentliche Leben wieder ohne jegliche Einschränkung stattfinden, da ja alle Infektionsherde ermittelt und ausgeschaltet wären.

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