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Unterallgäu/Buchloe: Wie sich der Corona-Ausbruch bei Vion auf die Inzidenz im Unterallgäu auswirkt

Unterallgäu/Buchloe

Wie sich der Corona-Ausbruch bei Vion auf die Inzidenz im Unterallgäu auswirkt

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    Die Produktion bei Vion Beef in Buchloe ruht, nachdem dort aktuell 96 Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet wurden. 15 der Betroffenen wohnen in Nachbargemeinden im Landkreis Unterallgäu.
    Die Produktion bei Vion Beef in Buchloe ruht, nachdem dort aktuell 96 Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet wurden. 15 der Betroffenen wohnen in Nachbargemeinden im Landkreis Unterallgäu. Foto: Mathias Wild

    Nach dem Corona-Ausbruch bei Vion Beef in Buchloe, dem größten Schlachtbetrieb in Schwaben, ruht die Produktion weiterhin. Laut Unternehmen gibt es Gespräche mit Behörden, wann die Bänder wieder anlaufen können. „Dabei geht es unter anderem um Quarantänefristen und ob Freitestungen möglich sind“, sagt eine Unternehmenssprecherin.

    Vion hofft, dass der Betrieb in Buchloe nächste Woche weitergehen kann

    Bei einer Freitestung müssen zwei Tests ein negatives Ergebnis zeigen, damit diese Personen wieder arbeiten können. „Wir wollen kein Risiko eingehen“, sagt der Pressesprecher und hofft, dass der Betrieb nächste Woche wieder aufgenommen werden kann.

    Sobald die Details feststehen, sollen auch die Landwirte informiert werden, beispielsweise über die Erzeugergemeinschaft (EG) Kaufbeuren mit ihren etwa 5000 Mitgliedsbetrieben im ganzen Allgäu.

    Die EG ist der Hauptlieferant des Schlachthofs. Wie mehrfach berichtet, war am 1.März ein Vion-Mitarbeiter positiv getestet worden. Nach Angaben des Ostallgäuer Landratsamtes gibt es mittlerweile 96 Fälle in dem Betrieb.

    54 Infizierte wohnen im Ostallgäu, die anderen in Nachbarlandkreisen. In 34 Fällen wurde die britische Mutante nachgewiesen. Aktuell sind insgesamt 297 Kontaktpersonen in Quarantäne. Laut Landratsamt Mindelheim haben 15 Vion-Mitarbeiter ihren Wohnsitz in Nachbargemeinden von Buchloe im Landkreis Unterallgäu.

    Im Buchloer Betrieb arbeiten insgesamt 430 Menschen, 270 davon in der Schlachtung, in der ein Großteil der Infizierten tätig ist. Vion Beef (früher Moksel) ist der größte Schlachtbetrieb in Schwaben. Pro Woche werden dort etwa 2700 Rinder geschlachtet und 750 Tonnen Rindfleisch zerlegt.

    Auch im Unterallgäu gilt ab Mittwoch die Notbremse. Seit Samstag liegt der Landkreis bei Werten von über 100 und momentan bei 123,2. Im Wesentlichen bedeutet die Notbremse für die betroffenen Kreise eine Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr. Treffen sind möglich mit den Angehörigen des eigenen Hausstands sowie zusätzlich einer weiteren Person. Im Einzelhandel ist „Click und Collect“ möglich. Buchhandlungen, Baumärkte, Gartencenter und auch Friseure dürfen weiter geöffnet bleiben. Nur kontaktfreier Sport unter Beachtung der Kontaktbeschränkung bleibt erlaubt, die Ausübung von Mannschaftssport ist untersagt. Museen und Kulturstätten werden wieder geschlossen.

    Unterallgäuer Landrat Eder hält den Inzidenzwert für verzichtbar

    Gegenüber unserer Zeitung hat der Unterallgäuer Landrat Alex Eder (Freie Wähler) deutlich gemacht, dass er zum Eintreten der verschärften Regelungen gemischte Gefühle in der Bevölkerung wahrnehme: „Einerseits spüre ich Besorgnis, weil die Zahlen in den vergangenen beiden Wochen bei uns wieder angestiegen sind. Auf der anderen Seite nehme ich immer mehr Unverständnis über die anhaltenden Einschränkungen wahr.“

    Alex Eder
    Alex Eder

    Eder hofft auf jede vertretbare Lockerung und wird deutlicher: „Meines Erachtens gehört der Inzidenzwert dringend abgelöst.“ Das Infektionsgeschehen im Unterallgäu sei insgesamt recht diffus.

    Lesen Sie dazu auch: Corona-Mutationen: Weitere Fälle im Unterallgäu festgestellt

    In der Ortschaft Legau sollen mehrere Familien betroffen sein und auch das Infektionsgeschehen am Schlachthof in Buchloe wirke sich auf den Nachbarlandkreis aus. Die Grund- und Mittelschule Legau befindet sich komplett im Distanzunterricht.

    Wie es mit den Schulen und Kindergärten im Unter- sowie Ostallgäu in der kommenden Woche weitergeht, entscheidet sich erst am Freitag, 19. März. (mit az)

    Lesen Sie dazu auch: Corona-Ausbruch im Schlachthof in Buchloe wird immer schlimmer

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