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Unterallgäu: Blasmusik in Corona-Zeiten: Wann spuit die Musi wieder?

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Blasmusik in Corona-Zeiten: Wann spuit die Musi wieder?

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    Blasmusik ist immer ein Publikumsmagnet und zahlreiche Unterallgä#uer sind in Musikvereinen aktiv. Doch derzeit gibt es für sie noch keine Perspektive, wann der Probebetrieb wieder aufgenommen werden kann.
    Blasmusik ist immer ein Publikumsmagnet und zahlreiche Unterallgä#uer sind in Musikvereinen aktiv. Doch derzeit gibt es für sie noch keine Perspektive, wann der Probebetrieb wieder aufgenommen werden kann. Foto: Winkler

    „Ernüchternd, unbefriedigend, unzureichend, dürftig... Da muss schleunigst mehr kommen, liebe Staatsregierung!“ Mit diesem Kommentar versah der Landtagsabgeordnete und frühere bayerische Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer aus Mindelheim auf seiner Facebook-Seite die jüngsten Lockerungen der bayerischen Staatsregierung.

    Hintergrund des Ganzen: Pschierer ist Vorsitzender des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes (ASM) – und die Freizeitmusiker kommen bei den vergangene Woche beschlossenen Lockerungen der Corona-Restriktionen für den Kulturbereich in Bayern schlicht nicht vor. Dabei hatte man seitens der Musiker große Hoffnungen in die Staatsregierung gesetzt und einen offenen Brief an Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor zwei Wochen geschrieben: „Wieder einmal darf der Sport voranmarschieren, während es zur Kultur bis heute noch keinen Fahrplan gibt.“ Denn nachdem Sport im Freien wieder möglich sei, sollten zum Beispiel auch den Blaskapellen und Chören Standkonzerte im Freien – unter Wahrung des Sicherheitsabstands – erlaubt werden. „In unserem Nachbarland Österreich wurde das Proben mit bis zu zehn Personen gerade wieder erlaubt“, hieß es in diesem Brief weiter. Auch Franz-Josef Pschierer gehörte als Präsident des ASM zu den Unterzeichnern.

    Der Mindelheimer ist enttäuscht über die Abfuhr aus München

    Nach der neuerlichen Abfuhr aus München zeigt sich der Mindelheimer enttäuscht und verärgert: „Der Frust bei meinen Musikerinnen und Musiker wächst täglich. Während im Sportbereich ab 8. Juni wieder 20 Personen gemeinsam trainieren dürfen, ist jede musikalische Biergartenunterhaltung selbst mit einigen wenigen Musikern noch verboten“, sagt Pschierer. Er stellt zwar dar, dass der ASM nichts von vorschnellen und überstürzten Lockerungen halte – die Gesundheit der Musiker stehe über allem. Aber es könne nicht angehen, dass das gesellschaftliche Leben zunehmend aus dem Lockdown kommt, die Blasmusik aber sprichwörtlich am langen Arm verhungert.

    Denn während ab dem 15. Juni 2020 auch Konzerte unter freiem Himmel mit bis zu 100 Besuchern wieder gestattet sind, hätten die Musikvereine derzeit noch keine Aussage, ab wann und unter welchen Auflagen der Probebetrieb bei ihnen wieder aufgenommen werden kann.

    Pschierer fordert eine klare Aussage über Musik-Proben unter freiem Himmel

    Pschierer fordert diesbezüglich eine klare Aussage zum Spiel- und Probebetrieb unter freiem Himmel. Auch eine Perspektive, wann in geschlossenen Räumen wieder geprobt werden darf, solle zeitnah erfolgen. „Die dafür notwendigen Hygienekonzepte liegen ausformuliert im Gesundheitsministerium vor. Nun müssen Entscheidungen her“, sagt Pschierer.

    Franz J. Pschierer
    Franz J. Pschierer

    Ähnlich äußert sich Bernhard Pohl. Der Landtagsabgeordnete der Freien Wähler aus Kaufbeuren appellierte gemeinsam mit seinem Parteikollegen Tobias Gotthardt (Kallmünz) in einem Schreiben an Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU), umgehend Entscheidungen zur schrittweisen Wiederzulassung der Blasmusik zu treffen. „Normalerweise ist jetzt die Zeit der Musikfeste und Konzert gekommen. Da ist es für die Blasmusiker besonders schmerzlich, wenn sie tatenlos daheim sitzen müssen. Umso wichtiger ist es, ihnen wenigstens die Chance zu geben, im Freien unter Wahrung der Mindestabstände, etwa auf öffentlichen Plätzen, gemeinsam zu musizieren. Das ersetzt kein Musikfest, eröffnet aber zumindest eine Perspektive und die Hoffnung darauf, dass irgendwann ein geordneter Proben- und Konzertbetrieb wieder möglich ist“, heißt es in diesem Schreiben.

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