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Unterallgäu: Arbeiten mit Mundschutz: Eine Unterallgäuer Verkäuferin klagt ihr Leid

Unterallgäu

Arbeiten mit Mundschutz: Eine Unterallgäuer Verkäuferin klagt ihr Leid

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    „Es ist unmöglich, mit diesen Masken zu arbeiten. Es wird einem schwindlig, man bekommt Kopfschmerzen, man wird dadurch immer langsamer", sagt eine Unterallgäuer Verkäuferin. Die derzeit geltende Maskenpflicht ist nicht nur für die Kunden eine Herausforderung, sondern vor allem auch für das Personal in den Geschäften. Unser Bild zeigt eine Kassiererin in Berlin.
    „Es ist unmöglich, mit diesen Masken zu arbeiten. Es wird einem schwindlig, man bekommt Kopfschmerzen, man wird dadurch immer langsamer", sagt eine Unterallgäuer Verkäuferin. Die derzeit geltende Maskenpflicht ist nicht nur für die Kunden eine Herausforderung, sondern vor allem auch für das Personal in den Geschäften. Unser Bild zeigt eine Kassiererin in Berlin.

    Seit ein paar Tagen ist es allgemeine Vorschrift: Wer ein Geschäft betritt, muss eine Mund- und Nasenmaske tragen. Gleiches gilt, wer mit Bus oder der Bahn mitfahren will. Wer keine Maske trägt, macht sich eines Vergehens schuldig und muss mit einer Geldstrafe rechnen. Für alle Kunden mag das beschwerlich sein. Und manche ärgern sich richtig über die Vorschrift, die sie als lästig empfinden und deren Sinnhaftigkeit sie bezweifeln. Aber weil Einkäufe in der Regel nicht den ganzen Tag benötigen, sind die Kunden noch relativ gut dran. Wie aber ergeht es Verkäuferinnen und Verkäufern im Unterallgäu?

    Sie müssen den ganzen Tag über eine solche Maske tragen, ob sie wollen oder nicht. Eine Verkäuferin aus einem Lebensmittelmarkt aus dem Unterallgäu hat geschildert, was die Maskenpflicht für sie bedeutet. Wir schildern ihre Eindrücke auf Wunsch anonym.

    Anfangs nahm die Verkäuferin die Corona-Krise und ihre Auswirkungen mit Humor

    Die Verkäuferin muss wie alle ihre Berufskolleginnen und -kollegen seit mehr als einer Woche eine Mundschutzmaske tragen. Sie arbeitet in einem systemrelevanten Beruf. Anfangs hat sie es noch mit Humor genommen. Inzwischen ist ihr aber nicht mehr danach.

    „Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie warm es mir und meinen Kollegen wird“, berichtet sie. Sie haben Masken für die Mitarbeiter von der Firma gestellt bekommen. „Es ist allerdings unmöglich, mit diesen Masken zu arbeiten“, beklagt sie sich. Der Stoff sei zu dick, das Atmen fälle dadurch extrem schwer. Aber auch mit Einwegmasken ist es kaum besser. „Es wird einem schwindlig, man bekommt Kopfschmerzen, man wird dadurch immer langsamer. Man ist komplett beeinträchtigt.“

    Für die Verkäufer sei die Maskenpflicht ein Schlag ins Gesicht. Zuerst mussten sie sechs Wochen lang ohne Masken arbeiten, während viele Geschäfte geschlossen hatten. „Wir wurden komplett von Menschenmassen überrannt. Von den Hamsterkäufen ganz zu schweigen. Aber wir wurden beklatscht“, sagt die Frau. Was sie besonders ärgert: Damals sei es offenbar egal gewesen, ob sich die Verkäuferinnen mit dem Coronavirus anstecken oder nicht. „Aber jetzt, wo ein Großteil der Geschäfte wieder geöffnet ist, jetzt besteht die Maskenpflicht!“

    Die Strafen bei Verstößen gegen die Mundschutz-Pflicht sind hoch

    Für sie und viele ihrer Kolleginnen und Kollegen ist das nur noch absurd. Fünf bis acht Stunden müssen sie jetzt mit diesen Masken arbeiten, während die Kunden diese Masken vielleicht 30 Minuten aufsetzen müssen. Von den Strafen ganz zu Schweigen. 150 Euro zahlen Kunden bei Verstößen, bis zu 5000 Euro Mitarbeiter. „Was ist das für eine Logik?“ Selbst wenn kein Kunde im Laden ist, besteht die Maskenpflicht. Warum? „Damit ich die Nudeln und Konserven nicht anstecke?“

    In Mindelheim demonstrierten am Freitag Menschen gegen die Corona-Maßnahmen:

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