Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf die Unterallgäuer Betriebe aus? Welche Anpassungsstrategien haben die Unternehmen entwickelt? Haben sich durch die Pandemie Anforderungen an den Standort verändert? Die Wirtschaftsförderung am Landratsamt Unterallgäu startet nun die im Herbst angekündigte Befragung, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft im Unterallgäu zu ermitteln und ein aktuelles Bild der wirtschaftlichen Lage zu erhalten.
Ende des Monats werden rund 1300 Betriebe angeschrieben. Landrat Eder ermuntert die Unternehmer, sich zu beteiligen: „Nur so können wir herausfinden, was wir als Landkreis tun können, um unsere Betriebe in der Krise zu unterstützen. Und wir wollen herausfinden, was nötig ist, damit unsere Wirtschaft wieder optimal aus der Krise heraus starten kann.“ Einen Überblick über die aktuelle Stimmungslage hat sich Eder zusammen mit Michael Stoiber, Wirtschaftsförderer am Landratsamt, auch bei zwei Online-Konferenzen verschafft.
Corona trifft die Handwerker im Unterallgäu unterschiedlich stark
Am ersten Termin nahmen Gottfried Voigt, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Memmingen-Unterallgäu, Enrico Karrer, Kreishandwerksmeister und Obermeister der Friseur-Innung, und weitere Vertreter der Innungen teil. Deutlich wurde: Die Corona-Pandemie trifft die Branchen unterschiedlich hart. Firmen im Baubereich spüren noch kaum Auswirkungen, befürchten aber einen Auftragsrückgang.
Den Metzgereien fehlen Einnahmen durch Partyservice und Mittagstisch. Bei den Frisören sei die Stimmungslage desaströs. Bei den produzierenden Betrieben die Auftragslage aber noch gut.
Es gibt Branchen, in denen geht es um die Existenz
Existenziell bedroht seien Branchen wie Einzelhandel, Reisegewerbe und Gastronomie. Aus dem Hotel- und Gaststättenbereich wurde eine weitere Sorge an Eder herangetragen: Das Personal wandere zu anderen Branchen ab und es sei schon vor der Pandemie schwierig gewesen, Mitarbeiter zu finden. (mz)
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