Seit eine kleine Gruppe Unzufriedener einen Gegenkandidaten zum amtierenden Rathauschef Johannes Ruf aus dem Hut gezaubert hat, ist nichts mehr, wie es vorher war in Tussenhausen. Die Stimmung im Ort ist zweigeteilt. Nimmt man die Nominierungsversammlungen zum Maßstab, genießt Ruf einen größeren Rückhalt in der Bevölkerung als sein Herausforderer Edgar Putz. Zwei, die maßgeblich dafür gesorgt haben, dass die Tussenhausener Wähler überhaupt eine Wahl haben, sind Hermann Steinle und Josef Hofmann. Sie wollen ihren Beitrag dafür leisten, dass sich die Stimmung dreht. Die beiden haben jetzt gegenüber der MZ deutlich gemacht, was sie antreibt.
„Wir sind gebürtige Zaisertshofener, deshalb hatten wir in der Vergangenheit und haben wir auch heute noch großes Interesse an einem intakten Ort und einem intakten Miteinander“, betonen beide. Sie seien seit vielen Jahren uneigennützig in mehreren Vereinen ehrenamtlich aktiv. Zeit und Geld spielten dabei nie eine Rolle. Die Jugend liege ihnen besonders am Herzen. „Wir wollten einfach Vorbilder sein“.
Durch die Aktivitäten der Vereine sei im Dorf immer etwas geboten, die Bürger seien eingebunden, ob jung oder alt. „Hier geht es nicht um persönliche Empfindlichkeiten, hier geht es um Zaisertshofen mit Tussenhausen und Mattsies.“
Viele Tussenhausener seien nicht einverstanden mit der Leitung der Gemeinde
Da ihrer Wahrnehmung nach in der Gemeinde Tussenhausen „ein nicht unerheblicher Prozentsatz der Bürger mit der derzeitigen Leitung der Gemeinde nicht einverstanden ist“, hätten sich einige Personen dafür eingesetzt, einen Gegenkandidaten zu finden. So hätten die Bürger nun eine echte Wahl.
Wesentliche Aufgaben seien unerledigt geblieben, werfen sie Ruf vor. Nur durch großzügige Zuschüsse an die Vereine und Versprechungen würden die Bürger bei Laune gehalten. Versäumt worden sei die Bereitstellung von Bauland für junge Familien. Seit rund zwölf Jahren sei in Mattsies und Zaisertshofen kein Bauland mehr ausgewiesen worden. „Über 100 Anfragen nach Baugrundstücken sind bei der Gemeinde zwischenzeitlich eingegangen“. Baugebiete seien inzwischen in allen Ortsteilen in Planung, aber eine rasche Umsetzung und Vergabe von Bauplätzen liege noch in weiter Ferne, voraussichtlich im Jahr 2021.
Sie kritisieren, dass das Baugebiet am Alten Sportplatz Zaisertshofen zu langsam angegangen wurde
Im Baugebiet „Alter Sportplatz Zaisertshofen“ könnten heute schon Häuser stehen, wenn man mit dem Baubeginn des neuen Sportplatzes im Jahr 2016 auch den Bebauungsplan angepackt hätte, kritisieren Steinle und Hofmann. 2016 habe ein direkter Anlieger diese Baugebietes auf die Gefahr von Hochwasser bei Starkregen hingewiesen. In Zusammenhang mit der Erschließung des Baugebietes hätte man auch diese Gefahr eindämmen können. „Bis heute wurden jedoch keinerlei Maßnahmen unternommen, so werden wahrscheinlich erst 2022 Häuser auf dem alten Sportplatz entstehen.“
Im Baugebiet Lohfeld Zaisertshofen könnte man mehr Bauplätze planen, wenn auch innerorts freie Flächen bebaut werden, sind sie sich sicher. Der Besitzer einer markanten Freifläche innerorts sei bereit gewesen, an die Gemeinde zu verkaufen. Mangels Preisangebots seien jedoch keine Verhandlungen zustande gekommen. Eine Bebauung auf Eigeninitiative des Besitzers sei von der Gemeinde abgelehnt worden.
Einige Tussenhausener Familien seien bereits abgewandert
Einige junge Familien aus der Gemeinde Tussenhausen seien deshalb bereits in andere Gemeinden abgewandert.
Durch eine vorausschauende Planung hätten Bauwerber die wirtschaftlichen und zinsgünstigen Jahre für den Hausbau nutzen können. So kann man nur hoffen, dass uns kein wirtschaftlicher Einbruch und hohe Zinsen bevorstehen.
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- Bürgermeister-Wahl: Ein zweiter Kandidat war das Ziel
- Nominierung von Bürgermeister Ruf in Tussenhausen ungültig
- Bürgermeister-Wahl: Nächste Überraschung in Tussenhausen
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