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Tussenhausen: Bürgermeister Ruf: "Wir müssen zukünftig besser kommunizieren"

Tussenhausen

Bürgermeister Ruf: "Wir müssen zukünftig besser kommunizieren"

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    Johannes Ruf
    Johannes Ruf Foto: Foto Hoch Drei

    Einen Tag nach dem nervenaufreibenden Wahltag kann Bürgermeister Ruf wieder lachen. Mit knapp 58 Prozent der Stimmen hat der 55-Jährige den Versuch seiner politischen Gegner abgewehrt, ihn mit einem kurzfristigen Manöver zu stürzen. Ruf war in der Marktgemeinde zuletzt nicht unumstritten. Gegenkandidat Edgar Putz, der sich erst vor drei Monaten zur Wahl stellte, erreichte auf Anhieb 42 Prozent der Stimmen. Wie geht es nun mit dem alten und neuen Bürgermeister in Tussenhausen weiter?

    Glückwünsche und Aufmunterungen für Johannes Ruf

    Am Tag nach der Wahl überwiegt bei Johannes Ruf die Erleichterung. Er habe am Wahlabend und am nächsten Morgen viele Glückwünsche und Aufmunterungen auf der Straße und über Whatsapp erhalten, erzählt er. Es sei ein befreiendes Gefühl, endlich Planungssicherheit zu haben. „Es ist eine Last abgefallen. Nicht nur bei mir und meiner Familie, sondern auch bei meinen Mitarbeitern im Rathaus.“

    Die vergangenen Wochen des Wahlkampfes und die immer wiederkehrenden, politisch motivierten Attacken gegen ihn persönlich sind nicht spurlos an Ruf vorbeigegangen. „Ich habe viel nachgedacht und mich immer wieder hinterfragt“, sagt Ruf. Er und sein politischer Stab haben Fehler gemacht und aus den vergangenen Wochen gelernt. „Wir müssen zukünftig besser kommunizieren und transparenter sein – bei positiven und negativen Dingen.“

    Hass-Briefe und Zeitungsanzeigen gegen den Bürgermeister

    Aufgeben wollte Ruf vor der Wahl nie. „Es gab Stunden, in denen es mir sehr schlecht ging, aber ich wollte mich immer dem Ganzen stellen.“ Die anonymen Hass-Briefe gegen ihn oder die vorwurfsvollen Zeitungsanzeigen von „Aufmerksamen Bürgern“ gegen seine Politik bezeichnet Ruf rückblickend als „schade“. Er schaue nun nach vorne und wolle wieder etwas im Markt voranbringen.

    Der Bürgermeister ist der festen Überzeugung, in Tussenhausen bald wieder zum normalen Tagesgeschäft übergehen zu können. Im Gemeinderat sind zukünftig ein paar neue Gesichter vertreten. „Wir haben eine gute Mischung aus Frauen, Männern, Jung und Alt.“ Fraktionsübergreifenden Grabenkämpfen möchte Ruf entgegenwirken. „Ich bin sicher, dass alle respektvoll miteinander umgehen werden.“

    Corona-Krise ist für Johannes Ruf ein Denkanstoß

    Die Corona-Krise sei der ideale Zeitpunkt, sich auf die wesentlichen Dinge im Leben zu besinnen. „Vielleicht sehen wir, wie gut es uns eigentlich geht.“ Nur gemeinsam komme man voran.

    Ruf selbst möchte seinen Kritikern zu gegebener Zeit die Hand reichen. „Ich hoffe, dass wir wieder miteinander reden können.“ Es müsse aber erst wieder Ruhe einkehren.

    Auch sachliche Themen stehen auf Rufs Tagesordnung. So haben die Schaffung und die Vergabe von Bauplätzen oberste Priorität. „Wir müssen so schnell wie möglich Wohnraum schaffen.“ Auch die Einrichtung von weiteren Kita- und Kindergartenplätzen stehe auf der To-do-Liste. Bei der Infrastruktur tut sich auch was: So wird das Gas- und Glasfasernetz ausgebaut und die Sportanlage in Mattsies renoviert.

    Neue Stellen in der Gemeinde?

    Auch personell soll sich etwas ändern. „Wir arbeiten am Limit“, sagt Ruf. Über kurz oder lang müsse man überlegen, neue Stellen in der Verwaltung und im Bauhof zu schaffen.

    Die für den 24. März angedachte Marktgemeinderatssitzung entfällt wegen der Corona-Pandemie. Da das Dorfparlament zukünftig um zwei Sitze vergrößert wird, reicht der Platz im Sitzungssaal des Rathauses in Tussenhausen nicht mehr aus. „Wir weichen wahrscheinlich ins Feuerwehrhaus Mattsies aus“, sagt Bürgermeister Ruf.

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