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Türkheim: Wer darf in Türkheim einen Bauplatz kaufen?

Türkheim

Wer darf in Türkheim einen Bauplatz kaufen?

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    Die Marktgemeinde Türkheim mit ihrer idyllischen Lage an der Wertach und der guten Verkehrsanbindung lockt Häuslebauer an. Mit einem Vergabemodell will der Gemeinderat jetzt dafür sorgen, dass Grundstücke aus dem Besitz der Gemeinde möglichst gerecht an die vielen Interessenten vergeben werden.
    Die Marktgemeinde Türkheim mit ihrer idyllischen Lage an der Wertach und der guten Verkehrsanbindung lockt Häuslebauer an. Mit einem Vergabemodell will der Gemeinderat jetzt dafür sorgen, dass Grundstücke aus dem Besitz der Gemeinde möglichst gerecht an die vielen Interessenten vergeben werden.

    Wer in Türkheim sein Traumhaus bauen will, muss sich auf eine harte Geduldsprobe einstellen: Schon jetzt warten rund 150 Häuslebauer auf einen Bauplatz – ein Ende des Andrangs ist nicht in Sicht.

    In der nächsten Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 6. Februar, um 19 Uhr im Sitzungssaal soll nun ein Vergabemodell für Bauplätze beschlossen werden, die von der Gemeinde an die Interessenten verkauft werden.

    Zumindest öffentlich wurde darüber im Gemeinderat bislang nicht diskutiert. Daher sind viele der Bauherren jetzt mächtig gespannt, auf welche Vergaberichtlinien sich die Türkheimer Gemeinderäte in einer der letzten Sitzungen vor der Kommunalwahl am 15. März einigen werden.

    Andere Gemeinden vergeben Punkte - ein Modell auch für Türkheim?

    Andere Gemeinden bedienen sich dabei häufig eines „Punktesystems“, denn es gibt gesetzliche Grundlagen, die in einem Vergabemodell berücksichtigt werden müssen: Die Verteilung der Bauplätze muss transparent, gleich und ohne Diskriminierung ablaufen. Ein solches Punktesystem haben unter anderem auch schon die VG-Gemeinden Rammingen, Amberg und Wiedergeltingen, aber auch die Nachbarstadt Bad Wörishofen oder die Kreisstadt Mindelheim und viele andere.

    Solche Punktesysteme können helfen, um möglichst gerecht bei der Vergabe der heiß begehrten Grundstücke vorgehen zu können. Interessenten können dann etwa in verschiedenen Kategorien Punkte sammeln. Wer schon lange in der Gemeinde lebt, dort arbeitet oder ehrenamtlich tätig ist, hat dann unter Umständen bessere Chancen auf einen Bauplatz. In der Sozialkategorie können junge Familien mit Kindern Vorteile haben oder auch pflegende Angehörige. Manche Gemeinden lassen auch ehrenamtliches Engagement in ihr Vergabesystem mit einfließen. In der Regel spielt häufig auch eine Vermögens- und Einkommensobergrenze eine Rolle, wenn Gemeinden ihre Bauplätze zu vergünstigten Preisen abgeben.

    Türkheim hat in allen Himmelsrichtungen neue Baugebiete ausgewiesen

    Und Türkheim kann da inzwischen aus dem Vollen schöpfen, nachdem in allen Himmelsrichtungen des Ortes neue Baugebiete ausgewiesen wurden. Denn erst dann wird ein Areal auch zu einem Baugebiet, wenn 40 Prozent der Fläche von der Gemeinde vermarktet werden können, 40 Prozent beim eigentlichen Eigentümer verbleiben und die restlichen 20 Prozent als „öffentlicher Grund“ genutzt wird, also für Straßen, Spielplätze etc.

    Schon in den vergangenen Jahren konnte die Gemeinde mit dem Modell 40/40/20 einige Baugebiete ausweisen: 2011 wurde in Irsingen ein Baugebiet (Franz-Essenwanger-Straße) erschlossen, 2012 kam das Baugebiet „Müllerwiese“ (Stauferstraße) dazu, 2013 folgte in Türkheim das Baugebiet „Nord-C“ (Leipziger und Stettiner Straße), im Jahr 2015 kam dann in Türkheim das Baugebiet „Motzetwiese-Süd“ dazu und 2017 wurde das Baugebiet „Nord-D“ (Vaskuter Straße) geschaffen.

    Dennoch konnte der immer weiter wachsende Bedarf nach Bauplätzen bei weitem nicht gedeckt werden und die Gemeinde musste sich nach verfügbaren Flächen umsehen, die überwiegend in Privatbesitz sind. Als Glück für die Gemeinde habe sich erwiesen, dass nun einige Grundstückseigentümer auch Bauplätze für ihre Kinder brauchten, so ein Insider.

    Diese fünf Baugebiete gibt es in Türkheim und Irsingen

    Tatsächlich hat der Türkheimer Gemeinderat auf den Bedarf an Baugrund reagiert und fünf Baugebiete ausgewiesen.

    • Türkheim-Bahnhof Der Bebauungsplanes „Nördlich der Alfred-Drexel-Straße“ östlich der Martinstraße und nördlich der Alfred-Drexel-Straße hat knapp 5000 Quadratmeter. In diesem vergleichsweise kleinen Baugebiet sollen etwa sechs Baugrundstücken erschlossen werden. Mögliche Bauformen laut Bebauungsplan: Einfamilienhäuser und Doppelhäuser.
    • Nördlicher Laternenweg Hier sollen Mehrfamilienhäuser, Einfamilienhäuser und Doppelhäuser auf einer Fläche von rund 25.000 Quadratmetern entstehen, schon im kommenden Frühjahr soll mit dem Bau der Erschließungsstraßen begonnen werden.
    • Ramminger Straße „Südlich der Ramminger Straße“ werden Mehrfamilienhäuser, Einfamilienhäuser und Doppelhäuser entstehen. Insgesamt steht hier eine Fläche von gut 25.000 Quadratmeter zur Verfügung.
    • Irsingen Westlich der Stockheimer Straße soll ein Baugebiet mit rund 20.000 Quadratmeter entstehen.
    • Amberger StraßeAuf mehr als 10.000 Quadratmetern soll am östlichen Ortsrand Richtung Amberg gebaut werden können. Zunächst soll ein Schallschutzgutachten erstellt werden. Dadurch soll geklärt werden, ob die aktuelle landwirtschaftliche Fläche in ein reines Wohngebiet geändert werden kann oder ob Teilbereiche eventuell als Mischgebiet ausgewiesen werden sollen. Südwestlich des Baugebietes befindet sich die Firma Salamander mit einem 24-Stunden-Schichtbetrieb. Das Schallgutachten soll klären, ob ein Wohngebiet an dieser Stelle entstehen kann. Abzüglich der Flächen für Straßen und Ortsrandeingrünung soll dann Platz für etwa zehn bis zwölf Bauplätze sein.

    Mehr Neubaugebiete bedeutet immer auch: mehr junge Familien und damit ein rasant wachsender Bedarf an Kinderbetreuung. Türkheim hat auch diesen Bedarf erkannt und mit der Erweiterung der Kindergärten St. Josef und St. Elisabeth die Weichen gestellt.

    Der bisher kalkulierte Eigenanteil der Gemeinde für den Neubau der beiden dringend benötigten Kindergärten von etwa drei Millionen Euro würde ohne den Zuschuss aus dem Sonderinvestitionsprogramm des Freistaates rund 4,3 Millionen Euro betragen, die Gesamtkosten werden auf rund 6,2 Millionen Euro geschätzt.

    Der nächste Schritt wird dann die Grundschule sein, die schon jetzt aus allen Nähten platzt.

    Termin: Öffentliche Sitzung des Marktgemeinderates am Donnerstag, 6. Februar, um 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses.

    Lesen Sie hier mehr über die Ortsentwicklung in Türkheim:

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