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Türkheim: Warum beim neuen Bahnübergang die Meinungen auseinander gehen

Türkheim

Warum beim neuen Bahnübergang die Meinungen auseinander gehen

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    .„Der Bahnübergang kommt weg“ freute sich CSU-Bundestagsabgeordneter Stephan Stracke im Dezember. Die Freude bei den Türkheimer Grünen über das 3,3-Millionen-Euro-Projekt hält sich dagegen in Grenzen.
    .„Der Bahnübergang kommt weg“ freute sich CSU-Bundestagsabgeordneter Stephan Stracke im Dezember. Die Freude bei den Türkheimer Grünen über das 3,3-Millionen-Euro-Projekt hält sich dagegen in Grenzen.

    Zur Kritik der Türkheimer Ortssprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Jakob Rasch und Rudolf Mendle, dass die neue Bahnüberführung überflüssig sei „wie ein Kropf“, hat sich jetzt der CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke geäußert: „Die Kritik der Türkheimer Grünen an der Baumaßnahme kann ich in keiner Weise nachvollziehen“, so Stracke.

    CSU

    kann die Kritik der Grünen am Bau der neuen Bahnüberführung nicht nachvollziehen

    Die Deutsche Bahn habe im Zuge der Elektrifizierung der Bahnstrecke von München bis Lindau beabsichtigt, die technische Sicherung der eingleisigen Nebenbahn zu erneuern. Damit habe „sich für mich die einmalige Gelegenheit“ ergeben, den bestehenden Bahnübergang durch den Bau einer Eisenbahnüberführung zu ersetzen. Stracke: „Ich kann nicht erkennen, was an der Beseitigung des Bahnübergangs kritikwürdig sein soll“.

    Bei diesem Bahnübergang ereigneten sich in der Vergangenheit immer wieder Unfälle, so Stracke. So wurden nach den Angaben der Regierung von Schwaben im Zeitraum vom 1. Januar 2010 bis zum 31. Dezember 2015 neun Unfälle gezählt, davon vier mit Leichtverletzten. Im Zeitraum von Januar 2016 bis Januar 2021 haben sich nach Angaben der Polizei vier Unfälle mit Sachschäden ereignet. „Angesichts dieses Unfallgeschehens war für mich ein bloßes Zuwarten und Hinnehmen von Unfällen mit Verletzten oder Sachschäden keine Option“, betont der CSU-Politiker.

    Das Unfallgeschehen unmittelbar am Bahnübergang sei „im Übrigen nicht der ausschließliche Grund für die Höhenfreimachung“, so Stracke. Das Verkehrsaufkommen zum Allgäu Skyline Park sei auf der Staatsstraße 2518 hoch und zudem stelle die Staatsstraße eine Bedarfsumleitungsstrecke für die A 96 dar. Diese drei Gründe hätten den damaligen Bayerischen Verkehrsminister Joachim Herrmann von der Notwendigkeit der Höhenfreimachung an dieser Stelle überzeugt, sagt Stracke: „Ich bin froh, dass mein Einsatz erfolgreich war und hier jetzt ein moderner kreuzungsfreier Bereich entsteht. Dies schafft auch mehr Sicherheit“.

    Für die Türkheimer Grünen steht fest: "Der neue Bahnübergang ist überflüssig wie ein Kropf"

    Wie berichtet, ist der Grünen-Ortsverband da aber völlig anderer Meinung: „Wir Türkheimer Grünen teilen in keinster Weise das von Stefan Stracke (CSU) gebetsmühlenartig vorgetragene Argument, dass es sich hier um einen gefährlichen Bahnübergang handelt“, so die Ortssprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Jakob Rasch und Rudolf Mendle.

    Rudolf Mendle (Grüne)
    Rudolf Mendle (Grüne) Foto: Archiv

    Vielmehr verweisen die Grünen auf die Polizei Bad Wörishofen, die aufgrund der Unfallzahlen und -hergänge diesen Übergang als nicht gefährlich einstuft. Auf Nachfrage der MZ hatte die Polizei Bad Wörishofen mitgeteilt, dass sich im Zeitraum vom Januar 2016 bis zum Januar 2021 vier Unfälle im Zusammenhang mit dem Bahnübergang ereignet haben. Es gab dabei glücklicherweise keine Verletzten und keine Toten.

    Laut den Richtwerten der Polizei handelt es sich damit nicht um einen Unfallschwerpunkt, teilte der zuständige Polizeioberkommissar Jürgen Stechele mit.

    Für die Türkheimer Grünen steht daher fest: „Diese 3,3 Millionen Euro teuere Bahnunterführung ist unnötig wie ein Kropf“.

    Die eine oder andere „zusätzliche und wenig kostenintensive Sicherungsmaßnahme zu den schon vorhandenen Vorrichtungen hätte völlig ausgereicht“.

    Fazit der Grünen: „Das Geld hätte sinnvoller investiert und die massiven Eingriffe in die Natur und der Flächenverbrauch hätten vermieden werden können“.

    Lesen Sie dazu auch: Wie der gefährliche Bahnübergang beim Skyline Park verschwindet

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