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Türkheim: So hat die Gemeinde Türkheim zum Schragl-Neubau entschieden

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So hat die Gemeinde Türkheim zum Schragl-Neubau entschieden

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    Auf dem Gelände im Hintergrund plant das Autohaus Schragl einen Neubau und will dort seine bisherigen Standorte Bad Wörishofen und Mindelheim zusammen legen.
    Auf dem Gelände im Hintergrund plant das Autohaus Schragl einen Neubau und will dort seine bisherigen Standorte Bad Wörishofen und Mindelheim zusammen legen. Foto: Alf Geiger

    Wie berichtet, will das Autohaus auf einem 30.000 Quadratmeter großen Grundstück direkt bauen und seine bisherigen Standorte in Mindelheim und Bad Wörishofen hier zusammen legen.

    In der Donnerstagssitzung wies Bürgermeister Christian Kähler erneut darauf hin, dass der Türkheimer Marktrat bereits vor acht Jahren eine Änderung des Flächennutzungsplanes für diesen Bereich vorgenommen und so die Weichen für eine gewerbliche Nutzung gestellt habe. Damit habe die Gemeinde eine „Willenserklärung“ abgegeben, wie sich das Gewerbegebiet Unterfeld künftig entwickeln solle. Doch erst mit dem jetzt beschlossenen Bebauungsplan werde Baurecht geschaffen. Ausdrücklich festgeschrieben wurde auch, dass die Kosten für das komplette Bauleitplanverfahren, notwendige Gutachten und erforderliche Ausgleichsflächen vom Autohaus Schragl in Person von Inhaber Alfred Heiß übernommen werden müssen.

    Dann ging es schnell: Nur wenige Minuten dauerte es, dann war der Aufstellungsbeschluss für die Erstellung eines „vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für das „Sahnegrundstück“ am Autobahnanschluss unter Dach und Fach. Wie berichtet, will das Autohaus Schragl seine beiden bisherigen Standorte in Mindelheim und Bad Wörishofen aufgeben und nach Türkheim verlagern. Lediglich vier Gemeinderäte verweigerten dem Aufstellungsbeschluss ihre Zustimmung: Michaela Vaitl-Scherer, Myriam Erhardt und Peter Ostler von der Wählervereinigung sowie Agnes Sell von der SPD.

    Schragl will seine Standorte Bad Wörishofen und Mindelheim nach Türkheim verlegen

    Für die Mehrheit war es aber keine Frage mehr, das geplante Vorhaben des Autohauses Schragl zu befürworten. Immerhin habe sich der Gemeinderat dafür „nach intensiver Beratung“ für eine Bebauung ausgesprochen, wie es wörtlich in der Sitzungsvorlage heißt.

    Dass diese „intensiven Beratungen“ aber überwiegend hinter verschlossenen Türen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden haben, hatte in Türkheim für Wirbel gesorgt (MZ berichtete). Vor allem die ortsansässigen Unternehmen aus der Autobranche liefen Sturm gegen die geplante Schragl-Ansiedelung und sahen ihre wirtschaftliche Existenz dadurch gefährdet.

    Doch inzwischen sind auch diese Stimmen verstummt – offenbar konnte Schragl-Inhaber Alfred Heiß seinen Mitbewerbern bei einem „Runden Tisch“ die allermeisten Sorgen nehmen. Schon bei der Präsentation seiner Pläne hatte Heiß vor dem Türkheimer Gemeinderat immer wieder beschworen, dass er durch den Umzug seines Unternehmens nach Türkheim keine Nachteile für die Konkurrenz vor Ort ergeben werde – eher das Gegenteil werde der Fall sein, wenn das geplante Technologiezentrum für E-Mobilität („Home of Mobility“) erst einmal viele potenzielle Autokäufer aus nah und fern nach Türkheim locken werde.

    Der Standort an der A96 ist für den Schragl-Neubau optimal, sagt der Firmenchef

    Das Autohaus Schragl besteht seit 1926, 2009 übernahm Alfred Heiß als Inhaber die Betriebe an den beiden Standorten in Mindelheim und Bad Wörishofen. Rund 120 Mitarbeiter arbeiten derzeit in den beiden Autohäusern, allerdings in angemieteten Immobilien, wie Heiß gegenüber der Mindelheimer Zeitung deutlich machte. Auch die familiäre Nachfolge sei durch seine Kinder Julia und Fabian Heiß bereits langfristig gesichert.

    Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen rund 10.000 Kunden in der Region. Der Umsatz konnte laut Heiß in den vergangenen Jahren „konstant gesteigert“ werden. Nun stehe der nächste Entwicklungsschritt für sein Unternehmen an: „Mit einem effizienten Neubau und Prozesssynergien planen wir eine weitere Steigerung der Umsatzzahlen“, blickt Heiß mit Optimismus in die Zukunft.

    Als familiengeführtes Unternehmen „aus der Region und für die Region“ will Heiß ein Technologiezentrum für E-Mobilität bauen und so ein „Alleinstellungsmerkmal“ für die Region zwischen München und Lindau schaffen. Dafür sei das Grundstück direkt am Knotenpunkt der A96 als Standort optimal, schilderte Alfred Heiß die Ziele seines Unternehmens.

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