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Türkheim: Mehr Platz für Häuslebauer in Türkheim

Türkheim

Mehr Platz für Häuslebauer in Türkheim

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    Bauplätze werden in Türkheim dringend gebraucht, gut 150 Häuslebauer stehen auf der Warteliste der Marktgemeinde, um hier ihr Traumhaus bauen zu können. Um den Bauboom auch organisatorisch bewältigen zu können, muss auch die Rathausverwaltung neue Herausforderungen stemmen.
    Bauplätze werden in Türkheim dringend gebraucht, gut 150 Häuslebauer stehen auf der Warteliste der Marktgemeinde, um hier ihr Traumhaus bauen zu können. Um den Bauboom auch organisatorisch bewältigen zu können, muss auch die Rathausverwaltung neue Herausforderungen stemmen.

    Die Häuslebauer stehen buchstäblich Schlange vor dem Türkheimer Rathaus: Gut 150 Bauherren stehen derzeit schon auf der Warteliste der Gemeinde - und die allermeisten davon wollen am liebsten ein Einfamilienhaus bauen. Tendenz: steigend. Die Wertachtalgemeinde boomt, was die Gemeindeverwaltung aber durchaus auch vor Probleme stellt. Denn um dem enormen und wachsenden Bedarf gerecht werden zu können, muss die Gemeinde entsprechende Baugebiete ausweisen – das hat einen verwaltungsinternen Vorlauf, der Zeit kostet. Und es muss erstmal ein geeignetes Grundstück gefunden werden, das dann mit einem Bebauungsplan überplant und zur Bebauung frei gegeben werden kann.

    In den vergangenen Jahren wurden schon mehrere neue Baugebiete in Türkheim ausgewiesen - doch der Bedarf wächst

    Das kam zuletzt immer wieder ins Stocken, denn der Gemeinderat hatte sich auf ein Modell festgelegt, dass nur dann ein Baugebiet ausgewiesen wird, wenn 40 Prozent der Fläche von der Gemeinde vermarktet werden können, 40 Prozent beim eigentlichen Eigentümer verbleiben und die restlichen 20 Prozent als „öffentlicher Grund“ genutzt wird, also für Straßen, Spielplätze etc.

    Auch finanziell rüstet sich Türkheim für die Zukunft: Mit breiter Brust in schwierige Zeiten

    In den vergangenen Jahren konnte die Gemeinde mit dem Modell 40/40/20 schon einige Baugebiete ausweisen: 2011 wurde in Irsingen ein Baugebiet (Franz-Essenwanger-Straße) erschlossen, 2012 kam das Baugebiet „Müllerwiese“ (Stauferstraße) dazu, 2013 folgte in Türkheim das Baugebiet „Nord-C“ (Leipziger und Stettiner Straße) , im Jahr 2015 kam dann in Türkheim das Baugebiet „Motzetwiese-Süd“ dazu und 2017 wurde das Baugebiet „Nord-C“ (Vaskuter Straße) geschaffen.

    Dennoch konnte der immer weiter wachsende Bedarf nach Bauplätzen noch immer nicht gedeckt werden und die Gemeinde musste sich nach verfügbaren Flächen umsehen, die überwiegend in Privatbesitz sind. Als Glück für die Gemeinde habe sich erwiesen, dass nun einige Grundstückseigentümer auch Bauplätze für ihre Kinder brauchten, so ein Insider.

    In diesen Neubaugebieten in Türkheim sollen schon bald die Bagger anrollen

    Tatsächlich hat der Türkheimer Gemeinderat auf den Bedarf an Baugrund reagiert und bereitet aktuell vier Baugebiete vor, ein weiteres im Osten steht schon in den Startlöchern.

    Türkheim Bahnhof: Hier läuft zurzeit das Verfahren für die 6. Änderung des Bebauungsplanes „Nördlich der Alfred-Drexel-Straße“ östlich der Martinstraße und nördlich der Alfred-Drexel-Straße mit knapp 5000 Quadratmetern. In diesem vergleichsweise kleinen Baugebiet sollen etwa sechs Baugrundstücken erschlossen werden. Mögliche Bauformen laut Bebauungsplan: Einfamilienhäuser und Doppelhäuser.

    • Türkheim Bahnhof: Hier läuft zurzeit das Verfahren für die 6. Änderung des Bebauungsplanes „Nördlich der Alfred-Drexel-Straße“ östlich der Martinstraße und nördlich der Alfred-Drexel-Straße mit knapp 5000 Quadratmetern. In diesem vergleichsweise kleinen Baugebiet sollen etwa sechs Baugrundstücken erschlossen werden. Mögliche Bauformen laut Bebauungsplan: Einfamilienhäuser und Doppelhäuser.
    • Nördlicher Laternenweg: Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Nördlich Laternenweg“ wurde bereits gefasst. Hier legt der Gemeinderat und die Verwaltung großen Wert darauf, sämtliche Bauformen zuzulassen, da für alle Bauformen ein hoher Nachfragebedarf bestehe. Es werden Mehrfamilienhäuser, Einfamilienhäuser und Doppelhäuser entstehen. Damit steht eine Fläche von mehr als 28.000 Quadratmetern zur Verfügung, schon im kommenden Frühjahr soll mit dem Bau der Erschließungsstraßen begonnen werden, so Bürgermeister Kähler.
    • Ramminger Straße: Weiter wurde in Türkheim bereits der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Südlich der Ramminger Straße“ gefasst. Auch hier werden Mehrfamilienhäuser, Einfamilienhäuser und Doppelhäuser entstehen, so Bauamtsleiter Lothar Rogg auf Anfrage. Insgesamt steht hier eine Fläche von gut 30.000 Quadratmeter zur Verfügung.

    An der Ramminger Straße soll schon bald gebaut werden können: Ein neuer „Ortsteil“ für Türkheim

    Im Ortsteil Irsingen wurde ebenfalls ein Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan für ein Baugebiet westlich der Stockheimer Straße mit rund 10.000 Quadratmeter gefasst. Die möglichen Bauformen wurden hier noch nicht festgelegt.

    Dem Vernehmen nach ist die Ausweisung eines weiteren Baugebietes am östlichen Ortsrand Richtung Amberg geplant. In der Sitzung des Gemeinderates am Mittwoch, 25. September, um 19 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses ist ein entsprechender Aufstellungsbeschluss für ein neues Baugebiet vorgesehen.

    Zuletzt hatte sich der Türkheimer Gemeinderat auch von einer Expertin über alternative Bauformen informieren lassen. Jetzt soll erstmal der tatsächliche Bedarf abgeklärt werden.

    Und auch verwaltungsintern reagiert die Rathausspitze auf die neuen Herausforderungen: Angesichts der zahlreichen Bauprojekte stimmte der Gemeinderat für die Schaffung eines neuen Referats „Bauleitplanung“. Nach dem Vorschlag von Türkheims Bürgermeister Christian Kähler wird dies unabhängig von der Sitzanzahl im Gemeinderat mit jeweils einem Mitglied der vertretenen Fraktionen besetzt werden.

    Mehr Neubaugebiete bedeutet auch: Türkheim muss viele Millionen in neue Kindergärten investieren

    Mehr Neubaugebiete bedeutet immer auch: mehr junge Familien und damit ein rasant wachsender Bedarf an Kinderbetreuung. Türkheim hat auch diesen Bedarf erkannt und mit der Erweiterung der Kindergärten St. Josef und St. Elisabeth die Weichen gestellt.

    Der bisher kalkulierte Eigenanteil der Gemeinde für den Neubau der beiden dringend benötigten Kindergärten von etwa drei Millionen Euro würde ohne den Zuschuss aus dem Sonderinvestitionsprogramm des Freistaates rund 4,3 Millionen Euro betragen, die Gesamtkosten werden auf rund 6,2 Millionen Euro geschätzt.

    Der nächste Schritt wird dann die Grundschule sein, die schon jetzt aus allen Nähten platzt: „Wir fahren jetzt schon im Not-Modus, machte Grundschulleiterin Hildegard Ohlmann dem Gemeinderat schon im November 2018 deutlich. Über eine Erweiterung soll in der kommenden Sitzung des Gemeinderates am Donnerstag, 12. September, 19 Uhr, beraten werden.

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