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Türkheim: Maroder Feldweg wirbelt in Türkheim und Irsingen viel Staub auf

Türkheim

Maroder Feldweg wirbelt in Türkheim und Irsingen viel Staub auf

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    Seit der Bauhof Türkheim den Bunkerwaldweg bei Irsingen instand gesetzt und eine Sand-/Geröllmischung aufgebracht hat, klagen Radler und Inlineskater über Gefahren. Der beliebte Weg Richtung Stausee soll im kommenden Jahr ausgebaut werden. Das kostet dann aber rund 200.000 Euro.
    Seit der Bauhof Türkheim den Bunkerwaldweg bei Irsingen instand gesetzt und eine Sand-/Geröllmischung aufgebracht hat, klagen Radler und Inlineskater über Gefahren. Der beliebte Weg Richtung Stausee soll im kommenden Jahr ausgebaut werden. Das kostet dann aber rund 200.000 Euro.

    Seit Jahren ist der Zustand des Feldwegs bei Irsingen immer wieder ein Thema im Türkheimer Gemeinderat: Weil der Untergrund des „Bunkerwaldweges“ immer schlechter wurde, hatte Marktbaumeister Christian Schinnagel und sein Team immer wieder darauf hingewiesen, dass hier „dringender Handlungsbedarf“ bestehe. Denn immerhin nutzen den Feldweg täglich viele Radler, Skater und Fußgänger Richtung Wertachstausee – aber auch schwere landwirtschaftliche Fahrzeuge und (verbotenerweise) auch Autofahrer fahren über den asphaltierten Weg.

    Mehrfach hatte es der Gemeinderat schon abgelehnt, das nötige Geld für die Sanierung des Feldweges locker zu machen

    Weil aber seine Appelle, das nötige Geld für eine Sanierung des Feldweges locker zu machen, im Gemeinderat immer wieder abgelehnt und/oder auf die lange Bank geschoben worden waren, sah sich Marktbaumeister Christian Schinnagel angesichts des immer schlechter werdenden Zustandes und der daraus resultierenden Gefahren gerade für die vielen Fahrradfahrer zum Handeln gezwungen.

    Wie und was der Bauhof aber unternommen hatte, um den ausdrücklich als Feldweg – und eben nicht als Fahrradweg – gewidmeten „Bunkerwaldweg“ wieder sicherer zu machen, hat dem Marktbaumeister jetzt heftige Kritik aus den Reihen des Gemeinderates eingebracht.

    Für Josef Vogel, FW-Fraktionschef aus Irsingen, ist es schlicht „eine Katastrophe“, was der Bauhof dort jetzt angerichtet habe. Und die Kritik vieler Irsinger beschrieb Vogel so: „Was habt ihr denn da wieder für einen Schmarrn gemacht“, habe er sich zuletzt immer wieder anhören müssen. Dabei habe er wie die anderen Gemeinderäte gar nicht gewusst, dass sich der Bauhof – auch noch „ausgerechnet jetzt, mitten im Sommer, wo die meisten Radler unterwegs sind“ – um den Feldweg kümmern will.

    Josef Vogel (FW) aus Irsingen übt Kritik am Marktbaumeister.
    Josef Vogel (FW) aus Irsingen übt Kritik am Marktbaumeister.

    „Da hätte ich mir schon eine Information gewünscht, die Kommunikation war miserabel“, schimpfte Vogel in Richtung Marktbaumeister und erntete Zustimmung von allen Seiten, unter anderem von Markus Santjohanser (Wählervereinigung), der auch in Irsingen wohnt und ebenfalls den geballten Frust der Dorfbewohner abgekriegt hatte: „Absolut unverständlich“ findet Santjohanser, dass landauf landab Fahrradwege ausgebaut und optimiert werden, aber „bei uns in Irsingen ein Teerweg zurückgebaut wird“. Das sei jedenfalls „nicht tragbar“ und es müsse jetzt schnell entschieden werden, die notwendigen Finanzmittel vom Gemeinderat bereitzustellen.

    Der Kämmerer rechnet mit gut 200.000 Euro, um den Feldweg bei Irsingen wieder herzurichten

    Fast schon kleinlaut versuchte Marktbaumeister Christian Schinnagel immer wieder, die Gemeinderäte an die Entscheidungen des Gemeinderates in der Vergangenheit zu erinnern: „Warum wurde es denn dann zweimal abgelehnt?“, fragte Schinnagel in die Runde.

    Schließlich sei der Marktrat bislang nie bereit gewesen, das nötige Geld für eine ordentliche Sanierung des Feldweges in die Hand zu nehmen – dafür jetzt dem Bauhof die Verantwortung in die Schuhe schieben zu wollen, war Schinnagel dann doch zu viel.

    Und angesichts der benötigen Summen für eine vernünftige und dauerhafte Instandsetzung mit einem Asphaltbelag ergriff auch Kämmerer Claus-Dieter Hiemer das Wort und sprang seinem Kollegen vom Bauhof zur Seite: Er rechne schon mit Kosten von bis zu 200.000 Euro, um diesen Weg zu einem gut ausgebauten Feldweg zu machen, der dann auch wirklich als „Fahrradweg“ ausgewiesen werden könne, so Hiemer, der ebenfalls an die anhaltend ablehnende Haltung des früheren Gemeinderates in dieser Frage erinnerte.

    In der Kritik: Marktbaumeister Christian Schinnagel.
    In der Kritik: Marktbaumeister Christian Schinnagel.

    Aber vor allem die Art und Weise, wie der Bauhof den Bunkerwaldweg „sicherer“ machen wollte, wirbelte im Gemeinderat eine gehörige Menge Staub auf: Mit Sandkies und gebrochenem Schotter wurde der marode Asphalt teilweise ersetzt, was laut Schinnagel nicht nur die schnellste, sondern auch die günstigste Variante gewesen sei, um hier für mehr Sicherheit zu sorgen.

    Viele Radfahrer und Skater sehen das aber ganz anders und beklagen vielmehr eine hohe Sturz- und Verletzungsgefahr durch das rutschige Sand-/Kiesgemisch.

    Klar war freilich auch allen Gemeinderäten, dass an der jetzigen Situation aus dem Stegreif nichts (mehr) geändert werden kann. Warnschilder sollen aufgestellt und auf die Gefahrenstelle hinweisen. Und Bürgermeister Christian Kähler – selbst ja ein passionierter Radfahrer – schlug dann vor, die Kosten für eine Sanierung des Feldweges in den Investitionsplan für das kommende Jahr aufzunehmen. Dann könne sich die Gemeinde in Ruhe um Angebote kümmern, um den Bunkerweg so herzurichten, dass die vielen Radler und Skater auf dem Weg zum Stausee sicher und gemütlich vorankommen. Bis dahin heißt es: aufpassen!

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