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Türkheim: Kommt Tempo 30 in ganz Türkheim?

Türkheim

Kommt Tempo 30 in ganz Türkheim?

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    Nur noch wenige Tage bremsen die „Mobilen Fahrbahnverengungen“ den Verkehr in der Ramminger Straße, dann werden sie wieder abgebaut. Die Gemeinde erhofft sich durch Messungen und Verkehrszählungen vergleichbare Zahlen. Die Anlieger indes sind skeptisch.
    Nur noch wenige Tage bremsen die „Mobilen Fahrbahnverengungen“ den Verkehr in der Ramminger Straße, dann werden sie wieder abgebaut. Die Gemeinde erhofft sich durch Messungen und Verkehrszählungen vergleichbare Zahlen. Die Anlieger indes sind skeptisch. Foto: Alf Geiger

    Der Verkehr macht viele Türkheimer seit Jahren rasend, weil in vielen Straßen viel zu schnell gefahren wird: Ramminger Straße, Tussenhauser Straße, Uferstraße, Augsburger Straße, Hochstraße – aus Sicht der genervten Anlieger ließe sich diese Liste fast beliebig fortsetzen. Dabei wird immer wieder auch die Forderung nach einer flächendeckenden Einführung von Tempo 30 im gesamten Ortsbereich von Tükheim laut – und genau das wird aktuell im Rathaus auch geprüft, wie Bürgermeister Christian Kähler auf eine entsprechende Anfrage mitteilte.

    Zu einer konkreten Aussage sei es aber noch zu früh, so Kähler: „Wir können noch nicht genau sagen, ob die Umsetzung wirklich in allen Straßen möglich ist. Bei der Kreisstraße hat die Gemeinde keinen direkten Einfluss und dies nicht in der Hand“, bedauert der Rathauschef.

    Seit Anfang August sollen die "Mobilen Fahrbahnverengungen" die Raser in der Ramminger Straße bremsen

    Mit „Raserbremsen“ – offiziell „Mobile Fahrbahnverengungen“ genannt – versucht die Gemeinde seit Anfang August, den Verkehr in der Ramminger Straße zu entschleunigen. In diesen Tagen werden zudem Messungen und eine Verkehrszählung vorgenommen, um belastbare Zahlen zu bekommen. Sind diese Messungen abgeschlossen, dann sollen die „Raser-Bremsen“ auch wieder abgebaut werden – und dann wird in der Ramminger Straße erneut gemessen und gezählt, um vergleichbare Zahlen unter den gleichen Bedingungen – also mit und ohne

    Es geht auch darum festzustellen, ob sich durch die Raserbremsen der Verkehr tatsächlich zumindest teilweise in die Tussenhauser Straße verlagert. Denn davon wären die dortigen Anlieger ganz und gar nicht begeistert, wie einige Betroffene schon bei der Bürgerversammlung im Frühjahr unmissverständlich deutlich gemacht hatten.

    Die Anlieger in der Ramminger Straße sind noch skeptisch, ob die Raserbremsen wirklich den erwünschten Erfolg gebracht haben und ob so eine Einzelmaßnahme auf Dauer wirklich ausreichen kann, um den Verkehr auszubremsen. Einige würden vielmehr schon jetzt eine dauerhafte Verbauung begrüßen, die dann aber auch nicht umkurvt werden kann, ohne spürbar abzubremsen.

    „Auch ein Kreisverkehr wäre da eine sinnvolle Möglichkeit“, so ein Anlieger aus der Ramminger Straße, der seinen Namen aber lieber nicht in der Zeitung lesen will – aus Angst davor, dass sich Verwaltung und/oder Gemeinderat nach einer öffentlichen Kritik „wieder gegen alles sperren“.

    Anlieger der Ramminger Straße in Türkheim nehmen eine Zunahme des Lärms durch das Bremsen und Anfahren wahr

    Positiv sei auf jeden Fall, dass aus Sicht der Anlieger der Verkehr zu den Stoßzeiten morgens und abends ab 16 Uhr durch die mobilen Verbauungen „durchaus gebremst“ werde. Aber vor allem, weil in diesen Zeiten auch viele Autos in beiden Richtung unterwegs sind und durch den Gegenverkehr abbremsen müssen, hat ein Hausbesitzer beobachtet. Doch damit sei es auch schnell wieder vorbei, denn: „Wenn eine Richtung frei ist, wird Gas gegeben“, so der Familienvater. Trotz der mobilen Verbauungen fließe der Verkehr aber „alles in allem recht gut und flüssig“.

    Nachteil für die Anlieger sei aber eine Zunahme der Lärmbelästigung, durch das Bremsen und Anfahren und dadurch, dass viele Verkehrsteilnehmer die Hindernisse mit Vollgas im kleinen Gang umfahren würden.

    Und manche Verkehrsteilnehmer schrecken demnach auch nicht davor zurück, beim Vorbeifahren kräftig auf die Hupe zu drücken und dadurch ihrem Missmut unüberhörbar Ausdruck zu verleihen. Zudem würden einige Verkehrsteilnehmer sogar mehr Gas geben, um schneller an den Hindernissen vorbei zu sein, wenn etwa auf der Gegenfahrbahn ein Fahrzeug entgegenkommt. Gut ist, dass die

    Insgesamt gibt es bei Betroffenen Zweifel, ob die aktuellen Messungen und Verkehrszählungen auch wirklich die Aussagekraft bekommen, die nötig wären, um eine langfristige Lösung zu finden. Schließlich sei die Ortsdurchfahrt von Amberg noch immer gesperrt und nach Schätzunen der Anlieger würden „mindestens 50 Prozent“ des üblichen Durchgangsverkehrs dadurch wegfallen.

    Bürgermeister Kähler will sich dagegen auf die Zählungen und Messungen verlassen, und dabei auch die Ergebnisse aus dem Jahr 2018 einfließen lassen: „dann haben wir einen Vergleich“.

    Ob die Sperrung der Kreisstraße Richtung Amberg tatsächlich einen großen Einfluss auf die Verkehrsstöme in der Ramminger Straße hat, könne er nicht beurteilen. „Es kommt ja auch Verkehr von Wiedergeltingen Richtung Türkheim rein“.

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