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Türkheim: Erinnerung an die vermissten Türkheimer Gipfelstürmer

Türkheim

Erinnerung an die vermissten Türkheimer Gipfelstürmer

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    Die Kolpingsfamilie Türkheim hat im Gedenken an zwei am Weißhorn (Schweiz) abgestürzte Mitglieder 1958 ein Gipfelkreuz auf der Bretterspitze errichtet. dazu zeigt das Kolpingswerk am Sonntag auf seiner Internetseite einen Beitrag.
    Die Kolpingsfamilie Türkheim hat im Gedenken an zwei am Weißhorn (Schweiz) abgestürzte Mitglieder 1958 ein Gipfelkreuz auf der Bretterspitze errichtet. dazu zeigt das Kolpingswerk am Sonntag auf seiner Internetseite einen Beitrag. Foto: Andreas Schorer

    1958 stürzen zwei Mitglieder der Kolpingsfamilie Türkheim bei einer Bergtour auf das Weißhorn (4.505 m) vom Gipfel in den Tod (MZ berichtete mehrfach). vor einigen Monaten hat das Kolpingwerk Diözesanverband Augsburg begonnen, auf seiner Internetseite zu Sonntagen und Feiertagen Ausflugsziele unter dem Titel „Kolping-Sonntagstour Fahrt ins Orange“ vorzustellen. Am Sonntag, 16. August, wird das Gipfelkreuz der Kolpingsfamilie Türkheim auf der Bretterspitze vorgestellt.

    Gedenken an die Türkheimer Bergsteiger, die noch immer im Gletschereis vermutet werden

    Die Kolpingsfamilie hat es im Gedenken an zwei am Weißhorn (Schweiz) abgestürzte Mitglieder 1958 errichtet. Die Leichen der beiden Verunglückten sind bis heute nicht gefunden.

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    Die beiden verunglückten Bergsteiger, Josef Port (23 Jahre alt) und Norbert Eberhard (21 Jahre alt), hat der Bisgletscher bisher noch nicht wieder freigegeben.

    Die Kolpingsfamilie errichtete im Jahr des Absturzes zum Gedenken an die beiden Kolpingbrüder auf der Bretterspitze (2.608 Meter) bei Hinterhornbach in Tirol ein Gipfelkreuz.

    Im Beitrag wird jeweils die Geschichte des Kreuzes oder der Kapelle vorgestellt. „Einige Türkheimer Kolpingsöhne waren auch begeisterte Bergsteiger“, berichtet die Chronik des Kolping-Diözesanverbandes. Für den Sommer 1958 planten Norbert Eberhard, Stefan Haug, Alois Port, Josef Port, Toni Port, Andreas Schorer und Karl Thalmeir die Besteigung des Weißhorn (4.505 m) in den Walliser Alpen. Toni Port bekam von der Grundausbildung bei der Bundeswehr nicht frei und war deshalb nicht dabei, als sich die anderen sechs Bergfreunde am 19. Juli auf den Weg in die Schweiz machten. Nach einer Zwischenübernachtung begann am 20. Juli von Randa aus der Aufstieg bis zur Weißhornhütte (2.932 Meter).

    Der Türkheimer Toni Port ist ein Bergsteiger durch und durch. Der Verlust seines Bruders Josef und seines Freundes Norbert Eberhard bei einer Bergtour am Weißhorn beschäftigt ihn Zeit seines Lebens. Jetzt will er die toten Bergkameraden suchen und nach Hause holen. Das Unglück jährt sich genau heute zum 60. Mal.
    Der Türkheimer Toni Port ist ein Bergsteiger durch und durch. Der Verlust seines Bruders Josef und seines Freundes Norbert Eberhard bei einer Bergtour am Weißhorn beschäftigt ihn Zeit seines Lebens. Jetzt will er die toten Bergkameraden suchen und nach Hause holen. Das Unglück jährt sich genau heute zum 60. Mal. Foto: Alf Geiger

    In den Türkheimer Heimatblättern (Heft 270 2008) wird das weitere Geschehen wie folgt wiedergegeben: „Am Montag, zeitig in der Frühe, gingen sie als drei Zweierseilschaften auf dem Normalweg über den Ostgrat zum Gipfel (4505 m). Da dieser aber nur wenig Platz bot, stieg nur eine Seilschaft ganz auf, die anderen warteten etwas unter halb. Alois Port (* 1931, gest. 2009) und Andreas Schorer (* 1938, gest. 2009) erklommen als erste den schneebedeckten Gipfel. Als diese wieder zurückkamen, stiegen Josef Port (* 1935, gest. 1958) und Norbert Eberhard (* 1937, gest. 1958) auf. Die erste und die dritte Seilschaft mit Karl Thalmeir (* 1934, gest. 2016) und Stefan Haug (* 1938, gest. 2004) schauten zu, wie die beiden gegen 13 Uhr den Gipfel erreichten. Während beide fotografierten, kam einer zu Fall und riss seinen Kameraden mit in die Tiefe. Die anderen vier mussten mit Schrecken zusehen, wie ihre Kameraden über den Osthang des Weißhornmassives in den Bisgletscher stürzten.“

    Kolpingsfamilie Türkheim stellte auf der Bretterspitze ein Gedenkkreuz auf

    Alle sofortigen Bergungsaktionen und auch die Suche einige Wochen später blieben erfolglos. Seit ihrem Sturz über die 1.100 Meter hohe Wand hinunter in den Bisgletscher sind der kaufmännische Angestellte Norbert Eberhard (auch Schriftführer der Kolpingsfamilie) und der Schneider Josef Port verschollen.

    Im gleichen Jahr noch beschloss die Kolpingsfamilie Türkheim, zum Gedenken an die beiden Verunglückten auf dem Gimpel am Nesselwängle ein Gipfelkreuz zu errichten.

    Doch es kam nicht dazu. „Als die Türkheimer ihr Kreuz aufstellen wollten, hatten einheimische Jungs bereits ein Eisenkreuz in das von der KF Türkheim ausgehobene Fundament aufgestellt“, erzählt die Chronik des Diözesanverbandes.

    Das Gedenkkreuz der Kolpingsfamilie Türkheim für die verunglückten Kolpingmitglieder Norbert Eberhard und Josef Port wurde dann im August 1958 auf der Bretterspitze (2.608 m) bei Hinterhornbach in Tirol errichtet. In den Grundstein wurden ein Stein vom Weißhorn, ein Stein von der Minoritenkirche in Köln, der Grabeskirche von Adolph Kolping (1813-1865), und ein Fläschchen mit einer Urkunde einbetoniert.

    Die feierliche Segnung des Kreuzes auf der Bretterspitze erfolgte am 21. September 1958 durch Präses Pater Alwin. 1960 ließ die Ortsgruppe Bad Wörishofen des Deutschen Alpen Vereins (DAV) eine Gedenktafel an der Pfarrkirche von Randa anbringen.

    Auch die Mindelheimer Zeitung hat schon mehrfach über Toni Port berichtet, der , immer wieder nach Randa zurückkehrt.

    Er hat bis heute die Hoffnung nicht aufgegeben, dass der Gletscher die Leichen seines verunglückten Bruders Josef und seines Freundes Eberhard freigibt.

    kolpingwerk-augsburg.de/sonntagstour

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