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Türkheim: Ein passendes Feuerwehrhaus für die Irsinger Wehr

Türkheim

Ein passendes Feuerwehrhaus für die Irsinger Wehr

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    In das kleine Feuerwehrhaus von Irsingen passt das neue Fahrzeug kaum rein. Es müssen also neue Stellplätze geschaffen werden. Dabei steht die Baumgruppe neben dem Haus einer Ausfahrt auf die Hauptstraße im Wege. Die Bäume sollen sogar auf einem Grabdenkmal stehen. Diskussionen sind also vorprogrammiert.
    In das kleine Feuerwehrhaus von Irsingen passt das neue Fahrzeug kaum rein. Es müssen also neue Stellplätze geschaffen werden. Dabei steht die Baumgruppe neben dem Haus einer Ausfahrt auf die Hauptstraße im Wege. Die Bäume sollen sogar auf einem Grabdenkmal stehen. Diskussionen sind also vorprogrammiert. Foto: Wilhelm Unfried

    Eine Menge Hohn und Spott war auf die Türkheimer Gemeinderäte hereingeprasselt, als vor zwei Jahren bekannt wurde, dass das von der Gemeinde gebraucht gekaufte Feuerwehrauto LF 8 zu groß war für das bestehende Irsinger Gerätehaus an der Ecke Hardtstraße/Bürgermeister-Lofner-Straße. Sogar im Fasching wurde die Gemeinde dafür gehörig auf die Schippe genommen.

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    Das wollten natürlich weder der Gemeinderat noch die Irsinger Retter auf sich sitzen lassen: Jetzt soll ein neues, größeres und damit auch „passendes“ Feuerwehrhaus in Irsingen gebaut werden – auch, aber nicht nur wegen des Feuerwehrautos. Auch die Umkleidekabinen, Mannschaftsräume und sanitäre Einrichtungen sollen in einem Guss erneuert werden.

    Schon längst war klar geworden, dass das Irsinger Gerätehaus etwas in die Jahre gekommen war und den aktuellen Vorschriften nicht mehr entspricht. Im November 2018 entschloss sich der Türkheimer Gemeinderat daher zu einem Ersatzbau in Holzbauweise, der die Gemeinde rund 350.000 Euro kosten wird, 50.000 Euro mehr als ursprünglich geschätzt.

    Von Beginn an favorisierte die Irsinger Wehr einen Anbau mit zwei Stellplätzen und einer direkten Ausfahrt auf die Hauptstraße (Hardtstraße), weil dies ungefährlicher sei, als die Wehr über den Lofner-Weg ausrücken zu lassen.

    Das Thema beschäftigt die Irsinger seit langem: Feuerwehrhaus: Vereine hoffen auf "große Lösung"

    Dies wiederum hatte damals eine teils leidenschaftliche Diskussion zur Folge, bei der es immer wieder um einen Grabhügel ging. Dieser Grabhügel war entstanden, als man nach Bauarbeiten am Friedhof dort den Humus offensichtlich samt Knochen entsorgt hatte. Es sei eine moralische Frage, meinte Rätin Gudrun Kissinger-Schneider damals und wollte den Grabhügel unangetastet sehen. Doch Feuerwehrkommandant Georg Resch wollte den Umweg über den Bürgermeister-Lofner-Weg nicht hinnehmen. Das Problem sei, dass etwa zur gleichen Zeit die Mannschaft ausrücke, aber noch weitere Kameraden zum Feuerwehrhaus eilen würden. „Ich will meine Leute nicht ohne Not gefährden“, meinte er bei einem Bürgergespräch im Dezember 2018.

    Jetzt lag dem Gemeinderat eine Planung vor, die den Wünschen der Retter entspricht und gleichzeitig den Grabhügel einbezieht und samt Kreuz, Bäumen und Begrüßungsschild verschont.

    Die Ausfahrt der Rettungsfahrzeuge soll dann über die Hardtstraße erfolgen, die Einsatzkräfte erreichen die Parkplätze hinter dem Feuerwehrhaus über die Bürgermeister-Lofner-Straße. Dadurch werde das Unfallrisiko in der hektischen Anfahrtsphase nach dem Alarm deutlich reduziert, freute sich Kommandant Georg Resch.

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    Damit die Kosten für den Anbau mit zwei Stellplätzen für das LF 8 und einen später dazugekauften Mannschaftswagen im Rahmen bleiben, wollen die Irsinger Retter kräftig mit anpacken und den Abbruch der „Baggerhalle“ nahezu im Alleingang übernehmen.

    Für Mehrkosten von rund 50.000 Euro werden sogenannte „Brunnengründungen“ sorgen: Weil auf Teilbereichen des Geländes früher eine Mülldeponie war, müssen Betonsäulen als Stützen für das Fundament der Fahrzeughalle eingebracht werden, so Bürgermeister Christian Kähler auf Nachfrage.

    Die Bauarbeiten sollen laut Kähler in diesem Herbst beginnen und - wenn alles wie erhofft klappt - sogar noch vor dem Jahreswechsel abgeschlossen werden.

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