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Türkheim: Der Türkheimer Filip Bäder will dem Evangelium ein Gesicht geben

Türkheim

Der Türkheimer Filip Bäder will dem Evangelium ein Gesicht geben

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    Zum Diakon geweiht: Der Türkheimer Filip Bäder.
    Zum Diakon geweiht: Der Türkheimer Filip Bäder. Foto: Bernhard Ledermann

    Lange hat Filip Bäder gewartet, bis er nun am zweiten Weihnachtsfeiertag zum Diakon geweiht wurde. Damit hat der Gemeindereferent der katholischen Pfarreiengemeinschaft Bad Wörishofen die Verschiebung eines prägenden Lebensereignisses mit dem Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier gemeinsam.

    Wegen der Corona-Pandemie war die ursprünglich für das Frühjahr angesetzte Bischofsweihe um Monate verschoben worden. Bäder hätte bereits im Oktober zum Diakon geweiht werden sollen. Der Termin wurde frühzeitig auf den zweiten Weihnachtsfeiertag verlegt. Das derzeit wieder stark wütende Corona-Virus und die zur Eindämmung des Virus’ eingeleiteten Maßnahmen konnten bei der Terminverlegung vor Monaten noch nicht beachtet werden.

    Der Augsburger Bischof möchte mit der Weihe der Diakone nicht mehr warten

    Dennoch soll die Weihe nun stattfinden. „Der Bischof möchte nicht mehr warten“, berichtet Filip Bäder. Im Augsburger Dom gelten strenge Hygienevorschriften. Nur wenige geladene Gäste können an der Weihe teilnehmen. Filip Bäder bedauert es, dass nicht mehr Gemeindemitglieder an der Weiheliturgie teilnehmen können, da er das Amt des Diakons als eine den Menschen zugewandte Aufgabe versteht.

    „Der Diakon soll konkret dem Evangelium ein Gesicht geben“, betont der angehende Geistliche, der verheiratet ist und einen Sohn und eine Tochter hat. Anders als geweihte Priester können die sogenannten „Ständigen Diakone“ in der katholischen Kirche eine Familie haben.

    Die Ehefrau wird in die Weiheliturgie miteinbezogen und muss der Weihe zustimmen. Die Diakonenweihe ist nach katholischem Sakramentenverständnis die erste Stufe des dreistufigen Weihesakraments, zu dem die Diakonen-, die Priester- und die Bischofsweihe gehören. Diakone können in Messen assistieren und verkünden das Evangelium, einzelne Sakramente, wie zum Beispiel die Taufe und das Ehesakrament spenden, Gläubige beerdigen, nicht aber das Sakrament der Eucharistie feiern.

    Filip Bäder möchte Kontakte pflegen und wie Papst Franziskus an die "Ränder" gehen

    Filip Bäder will besonders die traditionellen Aufgaben des Diakons für die Menschen wahrnehmen. Dabei sieht er sich ganz auf der Linie von Papst Franziskus, der seit seinem Amtsantritt nicht müde wird, die Kirche darauf hinzuweisen, dass sie an die „Ränder“ gehen müsse. „Ich möchte viele Kontakte pflegen“, erklärt Bäder.

    In der Pfarreiengemeinschaft Bad Wörishofen denkt er insbesondere an Menschen, die in Not und Armut, oder aber auch in Einsamkeit leben. Gleichzeitig ruft er die Gemeindemitglieder auf, die Wahrnehmung für Probleme zu schärfen und auf Notsituationen oder auf das Bedürfnis nach geistlicher Begleitung aufmerksam zu machen. „Wir bekommen viel zu selten solche Situationen mit“, bedauert er und spricht hierbei auch für Pfarrer Andreas Hartmann und die Seelsorger in der Pfarreiengemeinschaft. „Gerne kommen wir zu den Menschen und bringen die Krankenkommunion“, betont Filip Bäder, den 2012 Pfarrer Rudolph Gaißmayer nach Bad Wörishofen holte.

    Inzwischen arbeitet er bereits mit dem dritten Pfarrer zusammen: Bäder war Gemeindereferent bei den Pfarrern Gaißmayer und Dr. Thomas Maria Rimmel und schließlich bei Andreas Hartmann. Der Bad Wörishofer Pfarrer und auch der Türkheimer Pfarrer Martin Skalitzky werden zu den Teilnehmern und Konzelebranten beim Weihegottesdienst in Augsburg gehören.

    In Bad Wörishofen wird am heutigen Sonntag ein Dankgottesdienst gefeiert

    Der Türkheimer Heimatpfarrer überreicht dem neuen Diakon die Stola und die Dalmatik, das liturgische Gewand des Diakons überreichen. Die Pfarreiengemeinschaft Bad Wörishofen feiert am heutigen Sonntag, 27. Dezember, um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Justina einen festlichen Dankgottesdienst.

    Die Predigt übernimmt Pater Frank Möhler, ein Benediktiner aus Münsterschwarzach, der für Filip Bäder ein wichtiger Wegbegleiter ist. Für diesen Gottesdienst werden nach den Gottesdiensten am vierten Adventssonntag Platzkarten ausgegeben.

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