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Türkheim: Corona im Seniorenheim Türkheim: Warum der Freistaat bei der Ursachenforschung hilft

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Corona im Seniorenheim Türkheim: Warum der Freistaat bei der Ursachenforschung hilft

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    Wann wieder Besucher in das Seniorenheim St. Martin in Türkheim dürfen, ist noch offen. Derzeit wird nach möglichen Ursachen für den Covid-19-Ausbruch gesucht. Bislang sind 13 Heimbewohner an oder mit Corona gestorben.
    Wann wieder Besucher in das Seniorenheim St. Martin in Türkheim dürfen, ist noch offen. Derzeit wird nach möglichen Ursachen für den Covid-19-Ausbruch gesucht. Bislang sind 13 Heimbewohner an oder mit Corona gestorben. Foto: Sabine Schaa-Schilbach

    Gibt es einen Zusammenhang mit den Impfungen im Seniorenheim und dem Ausbruch der Corona-Infektionen? Insgesamt sind laut Landratsamt 13 Bewohner des Kreis-Seniorenheimes St. Martin an oder mit Corona verstorben. Aktuell sind noch zwei Bewohner in der Einrichtung positiv, alle anderen sind negativ getestet. Zwei Bewohner befinden sich aktuell noch im Krankenhaus. Eine Rückverlegung einer Person ist bereits geplant.

    Seit Wochen wird in Türkheim über den Corona-Ausbruch im Seniorenheim diskutiert

    In Türkheim und in den sozialen Medien wird seit Wochen kontrovers diskutiert, ob ein Zusammenhang mit den Reihenimpfungen Ende Dezember und dem Corona-Ausbruch im Januar denkbar ist.

    Wir fragten erneut beim Gesundheitsamt nach: Mögliche Infektionsquellen im Zusammenhang mit der Impfung seien untersucht worden, es ergab sich „jedoch kein Hinweis, dass eine Ansteckung beim Impfen erfolgt sein könnte“, so Pressesprecherin Eva Büchele zur Anfrage der MZ: „Die Weihnachtsfeiertage lagen ebenfalls innerhalb des ansteckungsrelevanten Zeitraums“.

    Das Landratsamt habe Kontakt mit dem Landesamt für Gesundheit (LGL) aufgenommen, das bei der Untersuchung des Ausbruchs unterstützt, so Büchele.

    Lesen Sie dazu auch: Vorsichtiger Optimismus nach Corona-Ausbruch im Türkheimer Seniorenheim

    Bereits Mitte Dezember ist laut Büchele ein erster Fall nach einer Rückverlegung aus dem Krankenhaus festgestellt worden. Die Erst-Impfungen sind am 27. und 29. Dezember erfolgt. Zeitgleich sei ein weiterer Bewohner positiv getestet worden. Am 3. Januar kamen dann zwei Fälle hinzu: „Am 14. Januar ist der erste positiv auf Corona getestete Bewohner verstorben“, so Büchele. Stand Mitte Januar waren im Türkheimer Kreis-Seniorenwohnheim St. Martin 124 Senioren untergebracht, 130 Mitarbeiter sind dort in allen Bereichen beschäftigt.

    Auch während der Impfungen sei der Zugang in das Kreis-Seniorenheim St. Martin in Türkheim kontrolliert worden: „Jeder, der die Einrichtung betreten hat, musste zuvor einen Corona-Schnelltest machen. Außerdem haben alle Besucher kontinuierlich FFP2-Masken getragen“, betont Büchele und widerspricht damit anderslautenden Behauptungen.

    Inzwischen seien 90 Prozent der Bewohner mindestens einmal geimpft. Wegen des Corona-Ausbruchs konnten nur circa 60 Prozent die zweite Impfung erhalten. „Für die Personen, die die Krankheit durchlaufen haben, ist keine zweite Impfung erforderlich“, sagt Büchele.

    Auch alle Mitarbeiter, die sich impfen lassen wollten, seien bereits mindestens einmal geimpft worden. Mitarbeiter, die sich nachträglich dazu entschieden haben, erhalten die zweite Impfung im Februar im Impfzentrum in Bad Wörishofen.

    Wann das Betretungsverbot im Türkheimer Seniorenheim St. Martin aufgehoben werden kann, ist noch offen

    Wenn der Aufnahmestopp aufgehoben wird und wieder neue Bewohner ohne Impfung in die Einrichtung kommen, die eine Impfung wünschen, werde versucht, diese zeitnah im Impfzentrum oder in der Einrichtung impfen zu lassen. Nicht sagen kann die Pressesprecherin, wann das Betretungsverbot wieder aufgehoben werden kann. Das Gesundheitsamt führe regelmäßige Reihentestungen durch, um das Infektionsgeschehen zu beurteilen und notwendige Maßnahmen zu veranlassen.

    Stefan Drexel
    Stefan Drexel

    Büchele: „Sobald keine weitere Ansteckungsgefahr mehr zu befürchten ist, werden die Maßnahmen aufgehoben.“ Sollten wieder Besuche möglich sein, ist ein Besuch – wie auch schon vor dem Ausbruch – nur mit negativem Corona-Test möglich, betont die Pressesprecherin. Unterdessen wird weiter an den Schutzmaßnahmen festgehalten: Alle Mitarbeiter arbeiten weiterhin mit FFP2-Masken und es werden bei allen Mitarbeitern regelmäßig PCR-Tests und Schnelltests durchgeführt. Landrat Alex Eder, der selbst in Türkheim wohnt, sagt: „Der Corona-Ausbruch im Kreis-Seniorenwohnheim St. Martin hat uns alle sehr erschüttert. Mein Beileid gilt den Angehörigen, die einen geliebten Menschen verloren haben. Auch für das Pflegepersonal war die Situation extrem belastend. Im Laufe der vergangenen Woche hat sich eine Entspannung der Situation abgezeichnet – wir hoffen sehr, dass sich dieser Trend fortsetzt.“

    Heimleiter Stefan Drexel wird das Seniorenheim St. Martin in Türkheim verlassen

    Heimleiter Stefan Drexel wird das Kreis-Seniorenheim St. Martin verlassen und voraussichtlich zum 15. März die Stelle als organisatorischer Leiter des Gesundheitsamts am Landratsamt antreten. Auf diese Stelle habe er sich bereits im Oktober beworben, wie die Landratsamssprecherin auf Nachfrage mitteilte. Sein neuer Arbeitgeber ist dann der Freistaat Bayern. Büchele legt zudem Wert auf die Feststellung: „Stefan Drexel wurde nicht gekündigt.“

    Ein Nachfolger als Heimleiter sei schon gefunden, so Pressesprecherin Eva Büchele zur MZ.

    Lesen Sie dazu auch: Drei Corona-Tote im Türkheimer Kreis-Seniorenheim St. Martin

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