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Türkheim: Corona-Ausbruch im Seniorenheim St. Martin wird immer schlimmer

Türkheim

Corona-Ausbruch im Seniorenheim St. Martin wird immer schlimmer

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    Die Corona-Lage im Seniorenheim St. Martin in Türkheim spitzt sich immer weiter zu.
    Die Corona-Lage im Seniorenheim St. Martin in Türkheim spitzt sich immer weiter zu.

    Wie berichtet, war die Zahl der der positiven Fälle im Kreis-Seniorenwohnheim St. Martin Türkheim zuletzt schon deutlich angestiegen: Stand Sonntagnachmittag waren es schon insgesamt 20 Bewohner und zehn Mitarbeiter positiv getestet worden. Ein Bewohner musste sogar ins Krankenhaus verlegt werden, bei den anderen Betroffenen verlaufe die Erkrankung bislang mild. Das Besuchsverbot für das gesamte Haus besteht weiter. Für den Schutz von Mitarbeitern und Heimbwohnern werde gesorgt, sagt Pressesprecherin Eva Büchele auf Anfrage der MZ.

    Die Situation im Seniorenheim St. Martin hat sich noch deutlich verschlimmert

    Jetzt zeigten die Ergebnisse der Reihenuntersuchung von Montag, dass sich die Situation noch deutlich verschlimmert hat: Bei den 250 durchgeführten Corona-Reihentests vom Montag wurden weitere Infektionen festgestellt, insgesamt sind jetzt laut Landratsamt 48 Bewohner und 18 Mitarbeiter positiv getestet. Zudem musste ein weiterer Patient sicherheitshalber ins Krankenhaus gebracht werden. Informationen, wie es den beiden Patienten geht, liegen derzeit nicht vor. Die anderen betroffenen Bewohner haben laut Landratsamt bislang keine oder milde Symptome.

    Die Betreuung und Versorgung der Bewohner werde aktuell mit der gewohnten Personalstärke geleistet, betont die Landratsamt-Sprecherin Eva Büchele: „Derzeit können noch alle Personalausfälle kompensiert werden. Und es können demnächst bereits erste Pflegekräfte wieder aus der Quarantäne zurückkehren“. Im Türkheimer Kreis-Seniorenwohnheim St. Martin leben derzeit 124 Senioren und es sind dort 130 Mitarbeiter in allen Bereichen beschäftigt.

    Auch Türkheims Bürgermeister Christian Kähler beobachtet die Situation mit großer Besorgnis: „Ich hoffe natürlich, dass alle Infizierten weiterhin einen milden Krankheitsverlauf zeigen und sich keine weiteren Personen mehr anstecken. Ich wünsche alles Gute“, sagt Kähler.

    Die positiv getesteten Personen im Türkheimer Seniorenheim St. Martin werden isoliert

    Das Personal habe bereits vor dem Ausbruch mit FFP2-Masken gearbeitet. Inzwischen gehören laut Landratsamt auch Schutzkittel und Schutzbrillen zur standardmäßigen Ausrüstung. Büchele: „Natürlich werden die positiv getesteten Personen isoliert, aber auch die anderen Bewohner sollten sich möglichst in ihren Zimmern aufhalten“.

    Alle Bewohner sollten laut Büchele „nach Möglichkeit in ihren Zimmern bleiben“. Die Mahlzeiten würden daher ins Zimmer gebracht. „Gemeinsame Aktivitäten und Besuche von Angehörigen sind momentan nicht möglich“, bedauert die Pressesprecherin.

    Trotzdem dürften die Bewohner ihre Zimmer verlassen, aber lediglich „um sich zu bewegen“. Kontakte zu anderen Bewohnern fänden nicht statt. Und alle positiv getesteten Heimbewohner „bleiben natürlich in ihren Zimmern“, so Büchele.

    Die Versorgung der Bewohner sei uneingeschränkt gewährleistet: „Die Hauswirtschaft, die Pflege- und Betreuungskräfte arbeiten ganz normal und das Essen wird ins Zimmer gebracht“.

    Angehörige und Besucher werden derzeit nicht ins Heim gelassen, für das gesamte Gebäude wurde ein Betretungsverbot erlassen, das nach wie vor gilt. Dennoch könnten Angehörige Dinge für die Bewohner im Heim abgeben - zum Beispiel Schokolade oder andere besondere Wünsche.

    Gerüchte, die Infizierten hätten sich in der Tagespflege im Seniorenheim angesteckt, wies Büchele umgehend zurück: „Seit März nimmt das Kreis-Seniorenwohnheim St. Martin keine Personen mehr zur Tagespflege auf“.

    Erstmals meldete das Landratsamt am vergangenen Freitag, dass neun Bewohner und fünf Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Zwar war nur ein Wohnbereich der Einrichtung betroffen, sicherheitshalber wurde jedoch für das gesamte Haus ein Besuchsverbot erlassen. Bewohner und Mitarbeiter der betroffenen Wohneinheit wurden daraufhin engmaschig getestet, ein Reihentest mit 250 Personen fand am Montag statt.

    Zwar hatten die meisten Bewohner in der Einrichtung schon vor dem ersten Corona-Alarm die erste Corona-Impfung erhalten. „Nach der ersten Impfung dauert es jedoch ein bis zwei Wochen, bis ein erster, jedoch nicht vollständiger Impfschutz aufgebaut ist“, erklärte Dr. Max Kaplan, ärztlicher Koordinator im Landkreis Unterallgäu. Ein 95-prozentiger Impfschutz bestehe erst etwa eine Woche nach der zweiten Impfung.

    Lesen Sie dazu auch: Immer mehr Corona-Fälle im Türkheimer Seniorenheim St. Martin

    Insgesamt sind in vier Senioreneinrichtungen im Landkreis Unterallgäu Corona-Fälle bekannt. Zuletzt war auch das Kreis-Seniorenwohnheim Am Anger in Bad Wörishofen betroffen. Hier konnte das Besuchsverbot inzwischen wieder aufgehoben werden. Die jüngsten Corona-Tests der betroffenen Bewohner und Mitarbeiter fielen negativ aus.

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