Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Türkheim / Bad Wörishofen: (Fast) Ungetrübter Badespaß in den Freibädern

Türkheim / Bad Wörishofen

(Fast) Ungetrübter Badespaß in den Freibädern

    • |
    Badespaß in Zeiten von Covid 19: Wie hier im Bad Wörishofer Freibad müssen die Badenixen auf die Hygiene- und Abstandsregeln achten.
    Badespaß in Zeiten von Covid 19: Wie hier im Bad Wörishofer Freibad müssen die Badenixen auf die Hygiene- und Abstandsregeln achten. Foto: Sabine Schaa-Schilbach

    In Corona-Zeiten läuft vieles anders. Das gilt auch für Schwimmbad-Besuche an den derzeitigen heißen Tagen. Beide Schwimmbäder in Türkheim und in Bad Wörishofen haben seit Mitte Juni geöffnet. Diese Öffnungen haben beide Freibäder mit unterschiedlichen Regeln und Abläufen „coronafest“ gemacht.

    Betriebsleiter Christian Strohmenger vom Freibad Sonnenbüchl in Bad Wörishofen räumt ein, dass anfangs alles „gewöhnungsbedürftig“ gewesen sei. Aber die Abläufe hätten sich schnell eingespielt. Der Unmut über die Öffnungszeiten des Bades erst ab mittags sei am Anfang laut gewesen, aber „die wenigen Frühmorgens-Schwimmer hätten viel Zeit und könnten alle auch später am Tag ihre Runden schwimmen“.

    Rund 800 Besucher kommen bei schönem Wetter ins Bad Wörishofer Freibad

    Bei schönem Wetter sind es um die 800 Besucher am Tag, die sich auf dem weitläufigen Areal am Sonnenbüchl verteilen. Zwei Fachangestellte für Bäderbetriebe, so die amtliche Bezeichnung für Bademeister, wachen über die Sicherheit der Schwimmer.

    Eine Aushilfskraft sei für die Unterstützung bei Hygiene und den geforderten Abständen „von Mensch zu Mensch“ zuständig. Auch an der Kasse gibt es zwei Mitarbeiter, in der Regel ist auch nur eine Kasse von zweien geöffnet.

    Das Besondere in Bad Wörishofen bestünde darin, dass zwei Teams unabhängig voneinander arbeiteten. So könne verhindert werden, dass bei Ansteckung alle ausfallen müssten. Dieses Modell wolle man auch in Nach-Corona-Zeiten beibehalten. Christian Strohmenger: „Das Wichtigste ist doch, dass wir die Möglichkeit für Entspannung und Spaß im Wasser anbieten können. Jedes Bad macht das individuell.“ Auch das Schreckgespenst der Registrierung beim Eintritt sei längst kein Grund für Ärger mehr.

    Die befürchteten Schlangen vor der Kasse gäbe es nicht. „Die meisten füllen das Formular zuhause aus, kopieren sich einige Exemplare und müssen dann hier nur noch das Datum eintragen“. Die Preise für die Einzel-Tageskarten mit 3,50 Euro für Erwachsene und zwei Euro für Kinder seien moderat.

    Die Besucherdaten von vor vier Wochen werden täglich geschreddert

    Ganz aktuell gibt es inzwischen auch noch einen Rabatt für die Punktekarten, um Familien zu entlasten. Die ausgefüllten Registrierungen würden vier Wochen verwahrt und dann vernichtet. „Inzwischen schreddern wir jeden Tag den jeweiligen Tag vor vier Wochen.“

    Was die Modalitäten des Kartenverkaufs betrifft, hat das Freibad in Türkheim einen ganz anderen Weg eingeschlagen. Hier muss die Registrierung der Badbesucher im Vorfeld erfolgen. Unangemeldete Besucher für nur einen Tag haben das Nachsehen, aber für sie gibt es ja das Sonnenbüchl-Freibad im Nachbarort.

    Die Registrierung der Besucher mit einem Scan auf ihren Saison- und Mehrfachkarten war für die EDV eine Herausforderung, die ein versierter Bade-Fan aus Amberg der Gemeinde und den Besuchern zur Verfügung stellte. Harry Kellner betreut auch weiterhin alle nötigen und oft täglichen Einspielungen und Nachbesserungen.

    Das funktioniert so gut, dass die Gemeinde das neue EDV-Konzept weiterführen will. Bürgermeister Christian Kähler: „Das war heuer mit dieser umfangreichen Datenerfassung ein einmaliger Mehraufwand. Dafür werden wir es in den nächsten Jahren mit der Erfahrung von diesem Jahr und den dann vorhandenen Daten viel einfacher haben.“

    1745 Personen haben Freibad-Karten für Türkheim bekommen

    Bisher wurden für 1745 Personen Karten bestellt und ausgegeben, dabei werden auch Kleinkinder mitgezählt (Stand 5. August. Finanziell sieht es so aus, dass mit dem Verkauf von Saison- und Mehrfachkarten in der Summe aktuell nur die Hälfte der Einnahmen der vergangenen Jahre erwirtschaftet wurde. „Da kommt auch nicht viel mehr bis zum Saisonende“, so Bürgermeister Kähler, „die Einzeleintritte fehlen halt.“ Und er lobt ausdrücklich alle Beteiligten, dankt für die Disziplin aller, die einen geordneten Bäderbetrieb ermöglichten. Wobei das mit der Disziplin der Badegäste auch immer mal wieder hakt.

    Badetücher um Mund und Nase geschlungen oder ein hochgezogenes T-Shirt bei den Herren sind vielleicht nett anzuschauen, aber ein schlechtes Vorbild für die Kinder und kein Ersatz für eine Atemmaske.

    Die meisten Badegäste in Türkheim beurteilen das Konzept mit der einmaligen Registrierung positiv. Da ein Badetag in drei Schichten unterteilt ist, verlassen sie ohne Murren nach vier Stunden das Gelände. Nach Beendigung der Desinfektionsarbeiten dürfen die, die noch nicht genug haben, wieder rein.

    Ausflug für die Kinder: Birgit Müller aus Irsingen mit Franziska und Laura sind Stammgäste im Freibad Türkheim und genießen den Badespaß trotz Maskenpflicht und Abstandsregelungen.
    Ausflug für die Kinder: Birgit Müller aus Irsingen mit Franziska und Laura sind Stammgäste im Freibad Türkheim und genießen den Badespaß trotz Maskenpflicht und Abstandsregelungen. Foto: Sabine Schaa-Schilbach

    Die vorgegebene Höchstzahl mit vierhundert Gästen pro Schicht ist in Türkheim bisher noch nicht erreicht und ausgeschöpft worden. Viele Gäste empfinden es als wohltuend, dass das Bad „nicht so voll“ ist.

    Und sie freuen sich auch über neu aufgestellte Bänke im Schatten unter den ausladenden, bunten Sonnenschirmen. Und darüber, dass sie überhaupt schwimmen dürfen.

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden