Die drohende Zwangsräumung seiner Wohnung hat am Montag einen 39-jährigen Türkheimer zu einer Verzweiflungstat getrieben: Statt wie angeordnet die Dachgeschosswohnung in der Karlsbader Straße beim Eintreffen der Gerichtsvollzieherin zu räumen, schloss sich der Mann gegen elf Uhr in der Wohnung ein. Er soll dort mit seinem zwölfjährigen Sohn gewohnt haben.
Mann zündet Wohnung in Türkheim an und verletzt sich schwer
Die Gerichtsvollzieherin forderte daher bei der Polizeiinspektion Bad Wörishofen die Unterstützung einer Streife an, doch auch die Beamten konnten nichts ausrichten. Der 39-Jährige weigerte sich nach wie vor, die Tür zu öffnen und die Wohnung zu verlassen. Auch nachdem die Wohnungstür durch einen Schlüsseldienst geöffnet werden konnte, konnten die Beamten die Wohnung nicht betreten: Die Tür war mit Einrichtungsgegenständen verbarrikadiert.
Dann eskalierte die Situation noch weiter: In der Wohnung war ein Feuer ausgebrochen, das der Mann offenbar selbst gelegt hatte. Der verzweifelte 39-Jährige stieg über ein Fenster seiner Dachwohnung auf das Dach des Mehrfamilienhauses und stürzte sich von dort gut drei Meter in die Tiefe auf das Dach eines Nebengebäudes. Erst jetzt konnte die Feuerwehr den schwer verletzten Mann bergen und dem Rettungsdienst übergeben. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen.
Das Gebäude wurde geräumt. Bei Brandausbruch befanden sich noch drei Personen in ihren Wohnungen. Sie konnten das Haus unverletzt verlassen. Die Wohnung des Verletzten ist ausgebrannt. Es entstand nach ersten Schätzungen ein Sachschaden in Höhe von rund 100 000 Euro.
„Er ist völlig durchgedreht“, meinte eine Angehörige des Mannes, die zur Unglücksstelle geeilt war. Der 39-Jährige hatte ihren Angaben zufolge hier mit seinem zwölfjährigen Sohn gelebt, der beim Eintreffen der Polizei aber nicht in der Wohnung war. Neben den Feuerwehren Türkheim und Bad Wörishofen war zudem ein