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Siebnach: Mordversuch: Ist der 22-Jährige psychisch krank?

Siebnach

Mordversuch: Ist der 22-Jährige psychisch krank?

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    Wegen einer denkbaren psychiatrischen Erkrankung wird der 22-jährige Tatverdächtige derzeit untersucht, der am Montag, 31. August, in den frühen Morgenstunden einem 29-jährigen Mitbewohner in der Asylbewerberunterkunft in Siebnach unvermittelt ein Klappmesser in den Bauch gerammt haben soll. Der Beschuldigte sitzt nach wie vor im Untersuchungsgefängnis, der Haftbefehl gegen den Mann gambischer Herkunft wegen versuchten Mordes bleibt in Kraft.

    Wie Thorsten Thamm, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Memmingen auf Anfrage der MZ mitteilte, wird der Beschuldigte „aufgrund entsprechender Anhaltspunkte“ derzeit psychiatrisch begutachtet. Grund dafür seien Äußerungen, die der Mann kurz nach der Bluttat gegenüber den Polizeibeamten vor Ort gemacht habe.

    Die Begutachtung des mutmaßlichen Messerstechers von Siebnach kann sich bis zu fünf Wochen hinziehen

    Diese Begutachtung werde sich voraussichtlich noch vier bis fünf Wochen hinziehen. Nach einer ersten und vorläufigen Einschätzung des psychiatrischen Sachverständigen besteht laut Thamm zumindest die Möglichkeit einer psychischen Erkrankung.

    Diese Möglichkeit sei allerdings noch nicht so konkret, dass bereits jetzt eine einstweilige Unterbringung des Beschuldigten in einem Bezirkskrankenhaus in Betracht kommen würde. Der Beschuldigte befinde sich daher weiterhin in Untersuchungshaft in einer Justizvollzugsanstalt.

    Der 22-Jährige hatte bei seiner Verhaftung keinerlei Widerstand geleistet. Das Opfer wurde nach ärztlicher Behandlung durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Es bestand keine Lebensgefahr, teilte die Polizei mit.

    Dem Messerangriff in Siebnach ging nach derzeitigem Ermittlungsstand kein Streit voraus

    Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Memmingen wurde der Beschuldigte der Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Memmingen vorgeführt. Diese erließ Haftbefehl wegen versuchten Mordes. Daraufhin wurde 22-Jährige in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

    Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen sei dem Messerangriff wohl kein Streit vorausgegangen. Die Ermittlungen gestalteten sich zeitaufwendig, weil auch Dolmetscher benötigt würden.

    Dass der Messerangriff erst einige Tage nach der Tat von der Polizei bekannt gemacht wurde, erklärt der Polizeisprecher mit einem Versehen.

    Die Meldung sei zunächst übersehen worden, danach hätte es eine weitere zeitliche Verzögerung durch die nötige Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft gegeben.

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