Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Selbstversuch: Der ganz normale Wahnsinn

Selbstversuch

Der ganz normale Wahnsinn

    • |
    Das Schminken und Frisieren geht nach einigen Auftritten im Akkord und ist kaum mehr der Rede Wert. Dann heißt es „Lächeln“ und ab auf die Bühne.
    Das Schminken und Frisieren geht nach einigen Auftritten im Akkord und ist kaum mehr der Rede Wert. Dann heißt es „Lächeln“ und ab auf die Bühne.

    Bad Wörishofen Für viele beginnt der Fasching Anfang Januar und ist mit dem Besuch einzelner Faschingsbälle verbunden. Der Spaß steht dabei im Vordergrund. Was oftmals nicht bedacht wird, ist der Aufwand, der hinter dem ganzen Trubel steckt. Was für die einen die fünfte Jahreszeit ist, ist für den anderen der ganz normale Wahnsinn, der bereits im Sommer beginnt – so auch diese Faschingssaison für mich. Nach eigener Faschingskarriere auf Kinderbeinen und einer Pause um den

    Nicht bedacht, da bin ich ganz ehrlich, ist das Außenrum. Choreografie aufstellen und über Kostüme nachdenken ist da noch das kleinste Übel. So richtig spannend wird es nämlich erst mit dem ersten Auftritt.

    Magenschmerzen schon beim Aufstehen

    Was man in der ganzen Vorbereitungszeit nämlich nicht ahnt ist die Aufregung, die man beim Krönungsball hat – auch als Trainerin. „Warum bist du denn aufgeregt? Du musst doch nicht mal tanzen“, so die Frage einer unserer Mädels beim ersten Auftritt, der für mich verbunden war mit hippeligem Gewusel und Magenschmerzen seit dem morgendlichen Aufstehen.

    Die Premiere gut überstanden, spielt sich zwar nach und nach die Routine ein, aber langweilig wird es nie. „Mein Hut ist weg“, „Die Perücke schaut voll doof aus“, „Meine Strumpfhose hat ein Loch“ – solche Probleme sind mehr oder weniger Standard und kaum noch der Rede wert. Das Schminken und Frisieren hinter der Bühne geht nach einigen Auftritten ebenfalls im Akkord und das regelrechte Einbläuen des Satzes „Vergesst nicht zu lachen auf der Bühne“, entlockt der ein oder anderen nur noch ein gelangweiltes „Jaaa, wir wissen das schon, chill doch mal“.

    Adrenalin schießt jedoch wieder in die Adern wenn eines der Mädchen, wie dieses Jahr leider passiert, sich beim Zweithobby den Arm bricht und dann noch eine der Hauptfiguren im Tanz ist. Denn egal was passiert: Die Show muss weitergehen. Für unsere Schneiderin heißt das konkret: Ran an die Nadel, wir brauchen ein neues Kostüm für unsere Ersatztänzerin. Diese benötigt nämlich ein neues und vor allem spagat-taugliches Kostüm für ihre neue Rolle. Und natürlich muss auch der Tanz leicht abgeändert werden. Wer ebenfalls im Fasching aktiv ist, weiß darüber hinaus auch: Not macht erfinderisch. Kostüme, die plötzliche Flecken aufweisen, die man herauswaschen muss, können so bei Fönnot auch mal kurzerhand im Ofen getrocknet werden. Fazit: Es geht alles, man darf nur die Nerven nicht verlieren.

    Fasching wird meist tränenreich verabschiedet

    Ja, es ist Stress. Schließlich hat jeder Einzelne bei den rund 25 Auftritten auch noch einiges andere zu erledigen – sei es Schule, Uni, Arbeit oder Familie. Ja, die Müdigkeit wird immer größer. Aber: Ich möchte das Ganze doch nicht missen.

    So geht es jetzt in die absolute Finalrunde bis Faschingsdienstag, wenn es heißt Ende gut – alles gut und der Fasching dann meist tränenreich verabschiedet wird.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden