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Schlingen: Entwurf für Dorftreff Schlingen überrascht

Schlingen

Entwurf für Dorftreff Schlingen überrascht

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    Mehr Abstand zur Allgäuer Straße (links), Platz für einen Biergarten, Plätze für Veranstaltungen: Der offizielle Entwurf für das Dorfgemeinschaftshaus in Schlingen zeigt Möglichkeiten auf, die bislang nicht bekannt waren – vor allem geht es dabei um die völlig neue Anordnung der Gebäude.
    Mehr Abstand zur Allgäuer Straße (links), Platz für einen Biergarten, Plätze für Veranstaltungen: Der offizielle Entwurf für das Dorfgemeinschaftshaus in Schlingen zeigt Möglichkeiten auf, die bislang nicht bekannt waren – vor allem geht es dabei um die völlig neue Anordnung der Gebäude.

    Einige Wendungen gab es bereits beim Projekt Dorfgemeinschaftshaus in Schlingen. Nun folgte die nächste Überraschung. Das große Gelände unweit der Kirche könnte ein völlig neues Aussehen bekommen.

    Wo derzeit noch der ehemalige Gasthof Goldenes Rössle steht, soll einmal ein Dorfgemeinschaftshaus zum Mittelpunkt des dörflichen Lebens werden. Die Stadt Bad Wörishofen hat das Rössle deshalb längst gekauft. Anfangs sprach man über eine Sanierung, zwischenzeitlich steht fest, dass das Rössle abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wird.

    Die Gebäude für das Dorfgemeinschaftshaus in Schlingen sollen jetzt in S-Form angeordnet werden

    Wie dieser aussehen könnte, stellte Stadtbaumeister Roland Klier nun dem Stadtrat vor. Der Entwurf geht weit über das hinaus, was bislang bekannt war. „Ich bin etwas erstaunt, weil das doch sehr vom Entwurf von Frau Haas abweicht“, sagte Finanzreferent Konrad Hölzle (CSU). Die Architekturstudentin Julia

    Das Architekturbüro habe „uns mit dieser Formgebung überzeugt“, sagte Klier dazu. Dass es keine Liebe auf den ersten Blick war, erläuterte Wolfgang Tröber aus Schlingen dem Rat. „Unsere erste Reaktion war: Um Gottes Willen, so nicht“, berichtete der Vorsitzende des Musikvereins Schlingen. Dann habe sich aber herausgestellt, dass „das gut passt“, schilderte Tröber. Der Entwurf sieht vor, die künftigen Gebäude weiter von der Straße abzurücken.

    Eine Bühne im Freien für Veranstaltungen am Dorftreff Schlingen

    Der Gasthof Rössle steht in der Kurve vor der Kirche direkt am Gehweg. Stattdessen soll dort ein Biergarten entstehen. Stadtbaumeister Klier machte aber deutlich, dass es keine kommerzielle Wirtschaft geben werde. Denn dann würde die Stadt keine Fördermittel erhalten. Es sei ein Vereinsstüberl mit Biergarten. Anders sehe es beim geplanten Ladencafé aus. Weil es dafür ohnehin keine Fördermittel gebe, könne man hier auch nach anderen Lösungen suchen, so Klier. Vor dem Gebäude mit dem neuen Saal soll es auch eine Bühne im Freien geben. Dass diese nicht am Biergarten, sondern „auf Granit ohne Schatten“ stehen soll, wunderte wiederum Grünen-Sprecherin Doris Hofer. „Das wäre eine Totgeburt, so wie die Neue Mitte“, kritisierte sie in Anspielung auf den zentralen Platz in der Gartenstadt.

    Klier wies darauf hin, dass es sich hier um eine reine Entwurfsplanung handele. Nichts davon sei in Stein gemeißelt. Das gelte auch für den Umfang des Projekts.

    Mehrfach betonte Klier, dass man hier eine sogenannte Maximalplanung sehe. Das werde sich dann auch an der Kostenschätzung ablesen lassen. Diese allerdings wurde nicht öffentlich behandelt. Joachim Nägele (FW) sagte allerdings, er rechne für solch einen Bau mit Kosten von bis zu fünf Millionen Euro. Diese Zahl wurde aber weder von Klier noch von Welzel kommentiert, auch nicht nach konkreter Nachfrage von Pia Gruschka (

    Das Raumkonzept aus dem Entwurf von Julia Haas wurde beibehalten

    Zu Hölzle sagte Klier, der Entwurf weiche zwar in der Gestaltung vom Haas-Entwurf ab, nicht aber beim Raumkonzept. Dieses habe man beibehalten. Neben dem Saal gibt es einen Schießstand für die Schützen und Räume für Proben des Musikvereins, einen Jugendraum, das Ladencafé. Dazu lasse der Entwurf Raum für eine Gestaltung des Platzes und für Veranstaltungen im Freien.

    „Dass der Dorfplatz dadurch ein Platz wird, hat uns gefallen“, sagte Wolfgang Tröber. In Sachen Beteiligung der Bevölkerung berichtete er, dass derzeit etwa ein Dutzend Schlingener mit dem neuen Entwurf vertraut seien. Dies seien allesamt Leute, welche das Projekt schon seit Langem begleiten.

    Dass Maximalkonzepte „immer schön“ seien, es am Ende aber darum ginge, wie so ein Gebäude mit Leben gefüllt werden kann, merkte Doris Hofer an. Sie lebt in Dorschhausen, wo es bereits ein gut funktionierendes Dorfgemeinschaftshaus gibt, erstellt mit hoher Eigenleistung der Vereine. Das ist auch in Schlingen geplant.

    Wie denn angesichts der Maximallösung eine Minimallösung aussehe, wollte Joachim Nägele wissen. Bürgermeister Welzel sagte, es sei immer eine Abwägung: „Was ist zwingend, was ist nice to have?“

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