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Schäfflertanz: Sie schwingen zu Ehren von Stadt und Land

Schäfflertanz

Sie schwingen zu Ehren von Stadt und Land

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    Monsignore Otto Baumgärtner (rechtes Foto, li.) und Heinz Thalmeir begrüßten die zahlreichen Gäste in Bad Wörishofen (Bilder oben) und Pfaffenhausen (Bild unten). Trotz eisiger Kälte tanzten die Schäffler und auch Reifenschwinger Manfred Schweigart jun. und seine Närrinnen begeisterten.
    Monsignore Otto Baumgärtner (rechtes Foto, li.) und Heinz Thalmeir begrüßten die zahlreichen Gäste in Bad Wörishofen (Bilder oben) und Pfaffenhausen (Bild unten). Trotz eisiger Kälte tanzten die Schäffler und auch Reifenschwinger Manfred Schweigart jun. und seine Närrinnen begeisterten. Foto: Foto: Maria Schmid (2), Sepp Hölzle (1)

    Bad Wörishofen/Pfaffenhausen Es waren die Münchner Schäffler, die vor fast 500 Jahren (1517) vor die Häuser zogen, Freudentänze aufführten und die Bewohner ermunterten, ihre ungesunden und dumpfen Wohnungen zu verlassen. Die Pest, die so viele Menschen dahingerafft hatte, war besiegt, die Lust zum Leben wieder erweckt. Alle sieben Jahre zur Faschingszeit führen die Schäffler ihren historischen Zunfttanz auf, um an dieses Ereignis zu erinnern.

    Bad Wörishofens Ehrenbürger und ehemaliger Stadtpfarrer, Monsignore Otto Baumgärtner, hatte zum zweiten Mal nach 1998 zum Tanz in den Klosterhof und am Denkmalplatz die „Schäfflertanzgruppe aus Pfaffenhofen an der Ilm“ eingeladen. Er selbst war dort von 1969 bis 1986 Stadtpfarrer gewesen und meinte, wenn er sich so die Gesichter der Tänzer anschaue, seien doch etliche dabei, die er in der Stadtpfarrkirche von Pfaffenhofen St. Johannes Baptist einst getauft habe. Er freute sich sehr darüber, dass die Gruppe schon am frühen Vormittag beim Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Stephan in Pfaffenhausen und anschließendem Tanz vor dem Blindenheim ihre Tänze präsentierten. Monsignore Baumgärtner sagte, die Blinden hätten zwar die schönen Trachten nicht sehen könnten, aber den Tanz und die begleitende Musik der Stadtkapelle

    1930 war die erste Aufführung in Pfaffenhofen

    Der Schäfflertanz hat in Pfaffenhofen eine lange Tradition. Sie reicht bis in das Jahr 1930 zurück. Der Männer-Turn-Verein 1862 hatte ihn zum ersten Mal aufgeführt. In der Ilmgau-Zeitung stand damals zu lesen: „Durch den altüberlieferten Brauch des Schäfflertanzes wurde der heurige Fasching dahier um starke und sinnvolle, volkstümliche Züge bereichert. Freuen wir uns dieses freundlichen Gegenspiels gegen den modernen Tanz!“

    Trotz eisiger Kälte viele Zuschauer

    Das gilt heute noch genauso. Jedenfalls waren es Hunderte Zuschauer, die sich an den Plätzen trotz eisiger Temperaturen einfanden, um den Einmarsch, die Begrüßung, die mitgebrachten Närrinnen, den Schlangentanz, die Fassschläger und den Reifenschwingern Karl-Heinz Schmidt und Manfred Schweigart jun. immer wieder heftig zu applaudieren.

    Die Schnapsgläser in den Reifen hielten den Schwüngen stand, sodass der Reifenschwinger am Ende dieses Tanzes den Dank aussprechen konnte: „Ihr Brüder wir haben geschwungen, zu Ehren von Land und von Stadt. Ich hoff’ es ist uns gelungen zu eurer Freud unsre Tat. Wir haben die Kreise gezogen, wie es immer schon war, und bitt euch, bleibt auch gewogen, in Zukunft Treu der Schäfflerschar.“ (sid)

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