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Sag’s der MZfé Moschner statt. Dabei wurde klar: Die Bad Wörishofer leben sehr gern in ihrer Stadt. Das heißt aber nicht, dass sie keine Verbesserungsvorschläge haben. Gespräche beim Kaffee: Von Tempolimit bis Kneipp-Fest

Sag’s der MZfé Moschner statt. Dabei wurde klar: Die Bad Wörishofer leben sehr gern in ihrer Stadt. Das heißt aber nicht, dass sie keine Verbesserungsvorschläge haben. Gespräche beim Kaffee

Von Tempolimit bis Kneipp-Fest

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    Auf der Terrasse des Stadtcafés Moschner diskutierte MZ-Redaktionsleiter Johann Stoll (Mitte) mit Dr. Egon Happach-Gubi (links) und Manfred Gittel. Später verlagerte sich der Lesertreff wetterbedingt ins Innere des Cafés.
    Auf der Terrasse des Stadtcafés Moschner diskutierte MZ-Redaktionsleiter Johann Stoll (Mitte) mit Dr. Egon Happach-Gubi (links) und Manfred Gittel. Später verlagerte sich der Lesertreff wetterbedingt ins Innere des Cafés. Foto: Foto: Markus Heinrich

    Bad Wörishofen Gemütlich beisammen sitzen und ohne Zeitdruck über die großen und kleinen Dinge reden, die uns im Alltag bewegen: Das ist das Ziel der MZ-Kaffeehausgespräche unter dem Motto „Sag’s der MZ“. Gestern waren Redaktionsleiter Johann Stoll und Redakteur Markus Heinrich zu Gast im Stadtcafé Moschner im Herzen Bad Wörishofens. Trotz des Regenwetters hatten sich zahlreiche Leserinnen und Leser der Mindelheimer Zeitung die Zeit genommen, um mit den Machern ihrer Lokalzeitung ins Gespräch zu kommen.

    Es ging um das Stadtgeschehen, die Verkehrssituation und natürlich war auch die Zeitung selbst ein Thema und so soll das bei „Sag’s der MZ“ ja auch sein. Dass praktisch alle Gäste Qualität und Inhalt der MZ lobten, freute Stoll und Heinrich ganz besonders. Wünsche gab es ebenfalls, beispielsweise eine bessere Platzierung der Kontaktdaten auf den Internetseiten der Mindel-heimer Zeitung. Dr. Egon Happach-Gubi regte einen weiteren Artikel über das Studium Generale im Mehrgenerationenhaus an.

    Warum manche Berichte von Veranstaltungen nicht tagesaktuell sondern erst mit Verzögerung in der Zeitung zu lesen sind, wollte Ursula Hellwig wissen. Eine Vermutung hatte sie schon: Auch der Platz in einer Tageszeitung ist begrenzt. So ist es auch. Hellwig erfuhr, dass die MZ immer nur in Vier-Seiten–Schritten wachsen kann. So ist es beispielsweise meist nicht möglich, eine zweite Seite mit Geschichten aus Bad Wörishofen anzuhängen, weil dann unweigerlich drei weitere Seiten gefüllt werden müssten. Und so viel Material hat eine aktuell arbeitende Redaktion nicht „in der Hinterhand“. Aus diesem Gespräch entwickelte Hellwig die Idee, im Mehrgenerationenhaus am Klosterhof eine Fahrt nach Augsburg zu organisieren, wo die MZ gedruckt wird. „Sehr zufrieden“ sei sie mit ihrer Zeitung, sagte Hellwig zum Abschied.

    Selbstverständlich ging es im „Moschner“ auch um das Leben in der Kneippstadt. Da wünscht sich Peter Albiez, dass an der Hauptstraße beim „Rössle“ ein Fußgängerüberweg geschaffen wird. „Manche Autos donnern da ganz schön durch“, hat er beobachtet. Er lebt seit 13 Jahren in Bad Wörishofen und sagt, er könne sich keinen schöneren Wohnort vorstellen. Damit es so schön bleibt, empfiehlt Albiez der Stadt, die verschmutzte Vorderseite des Musikpavillons zu reinigen. Die Wand an der Bühne sei bereits seit dem Frühjahr schwarz vom ablaufenden Wasser aus den Blumenkästen. Noch einen anderen Vorschlag hatte er mitgebracht: Die Stadt solle Geschäftsleute auszeichnen, die bei Bauvorhaben das Stadtbild so bereichern wie das Café Moschner mit seiner neuen Terrasse.

    Manfred Hillmer, ursprünglich aus Kornwestheim bei Stuttgart, lebt seit einigen Jahren in Bad Wörishofen. Freunde, die ihn besuchen, sind begeistert von der Stadt, von den vielen kulturellen Möglichkeiten. „Sie sagen: Ihr habt das ganz richtig gemacht“. Das große Kurorchester nannte er „beachtlich“.

    Ebenfalls begeistert von der Kneippstadt ist Joachim Fritze. Er ist vor Jahren aus der Nähe von Hamburg ins Unterallgäu gezogen. In der Mindelheimer Zeitung kritisierte er einzelne unpassende Überschriften als zu salopp, etwa jene zu Prinz Philipp „Herzlichen Glückwunsch, alter Knabe“. Auch den Tipp auf der Kinderseite, dadurch Wasser zu sparen, dass man beim Duschen gleich uriniert, fand er einer seriösen Zeitung nicht angemessen. Die Kommentierung ist ihm hin und wieder zu einseitig.

    Ein weiteres Thema des Nachmittags war die Verkehrssituation in Bad Wörishofen. Vor allem die Tempobegrenzungen im Stadtkern stießen da auf Unverständnis. Nicht etwa, weil alle gerne schneller fahren würden, sondern weil die Anordnungen oft nicht nachvollziehbar seien. Warum es nicht möglich sei, die gesamte Innenstadt mit der neuen Tempo-20-Zone zu überziehen, wollte ein Gast wissen. Derzeit gelten abschnittsweise Tempo 20 und Tempo 7, andernorts Tempo 30. „Da blickt doch keiner mehr durch“, kritisierte ein Besucher.

    Auch Cafébetreiber Stephen Moschner hatte eine Anregung mitgebracht. Er könnte sich ein historisches Kneippfest in der Stadt vorstellen. Wo andere Städte mit dem Mittelalter kokettieren, habe Bad Wörishofen eine eigene „tolle Geschichte“ zu erzählen, findet Moschner. In historischen Kostümen könnten die gekrönten Gäste aus Bad Wörishofens Glanzzeit wieder auferstehen, die alte Postkutsche könnte wieder fahren, das Flair des 19. und angehenden 20. Jahrhunderts für Anziehungskraft sorgen.

    Moschner findet, dass schon beim nächsten Bezirksmusikfest in Bad Wörishofen der Versuch unternommen werden sollte, das Programm mit einem historischen Fest zu bereichern. Aus diesem kleinen Rahmen könnte dann Größeres entstehen. Gefragt sei dafür das Miteinander von Vereinen und Verwaltung in der Stadt. (jsto, m.he)

    Zweites Treffen Weil schon das erste Gastspiel von „Sag’s der MZ“ in Bad Wörishofen so gut besucht war, wird es in der kommenden Woche eine Neuauflage geben. Ort des Geschehens ist wieder das Stadtcafé Moschner. Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben.

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