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Rückschlag für das Eisstadiondach

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Rückschlag für das Eisstadiondach

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    Ein Bild mit Symbolcharakter? Die Eisfläche im Türkheimer ESV-Stadion ist abgetaut, Wasserlachen stehen auf der Fläche. Den aktuellen Plänen zur Finanzierung der aus Vereinssicht wichtigen Dachkonstruktion hat die Türkheimer Politik erst mal eine Absage erteilt. Zu unsicher sei die Finanzierung aus ihrer Sicht gewesen. Foto: Eisele
    Ein Bild mit Symbolcharakter? Die Eisfläche im Türkheimer ESV-Stadion ist abgetaut, Wasserlachen stehen auf der Fläche. Den aktuellen Plänen zur Finanzierung der aus Vereinssicht wichtigen Dachkonstruktion hat die Türkheimer Politik erst mal eine Absage erteilt. Zu unsicher sei die Finanzierung aus ihrer Sicht gewesen. Foto: Eisele Foto: Eisele

    Rückblick: Anfang Februar kam der Verein auf den Gemeinderat zu, um das Gremium von seinen Bauplänen zu unterrichten. Die geplante Dachkonstruktion, so die Argumentation des ESV Türkheim, sei unerlässlich für das Fortbestehen des Spielbetriebs. Denn die Fichten, die bisher Schatten gespendet hatten, seien vom Borkenkäfer befallen. Wenn der Baumbestand zu dünn ist, sei ein geordneter Speilbetrieb nicht mehr möglich - deswegen müsse ein Dach her, das den Schatten spenden kann. Finanziert werden hätte das rund 1,5 Millionen teure Projekt durch die Installation einer Solaranlage. Die Einnahmen daraus wären in die Rückzahlung des Kredites geflossen.

    Unterdeckung von bis zu 380000 Euro für Dach

    Einen Strich durch die Rechnung machten dabei die Pläne der Bundesregierung, die Einspeisevergütung für Solaranlagen zu kürzen. Problem dabei: Auch hier ist noch nichts entschieden, ein entsprechender Beschluss liegt nun in der Hand des Bundesrates, der das Gesetz an den Vermittlungsausschuss weitergegeben hat. Dieser tagt am 9. Juli, frühestens ab diesem Termin herrscht Planungssicherheit. Wahrscheinliche Variante: Die Kürzung wird rückwirkend zum 1. Juli gültig. Was die Höhe der Kürzung angeht, ist aber noch unklar, ob es zehn oder 16 Prozent sein werden. Möglich ist aber auch, dass erst nach der Sommerpause eine Entscheidung fallen könnte.

    Ein Termin, den der ESV Türkheim nicht abwarten könne, so Paul Feldhus: "Damit wir die Halle im Oktober mit dem Dach haben, müssen wir jetzt bald mit der Vergabe der Bauaufträge anfangen." Deswegen erstellte der Verein nun eine Wirtschaftlichkeitsrechnung für die Konstruktion des Daches. Mit einberechnet ist dabei die Installation eines eventuell notwendigen Zwischendaches, das das Tropf- und Schwitzwasser auffangen soll. Bei Kosten in Höhe von 1,75 Millionen entstünde so eine Unterdeckung in Höhe von bis zu 380 000 Euro.

    "Davon kann man aber de facto 50 000 Euro abziehen, die der Markt an Gewerbesteuereinnahmen erhält. Und Einsparmöglichkeiten gibt es auch noch, wir haben großzügig gerechnet", so Feldhus. Der Vorschlag des ESV-Vorsitzenden, mit dem er vor Kurzem an die Gemeinde herantrat, sah vor, dass Feldhus selbst als Bürge für diese Unterdeckung auftritt und haftet - ein Plan, den der Gemeinderat mehrheitlich ablehnte.

    "Wir haben uns gesagt, dass wir dieses Risiko keinem Privatmann aufhalsen können - wenn schon die Gemeinde nicht bereit ist, dafür zu haften", erklärt Bürgermeister Silverius Bihler die Entscheidung.

    Feldhus selbst, der bereit gewesen wäre, das aus seiner Sicht "überschaubare Risiko" einzugehen, zeigt sich enttäuscht: "So billig würde Türkheim nie wieder ein Stadiondach bekommen, das ist eine einmalige Chance."

    Tatsächlich ist für Anfang 2011 eine weitere Kürzung der Förderung geplant. "Ich hoffe, dass sich die Türkheimer nun für diese Sache einsetzen", sagt der ESV-Vorsitzende Paul Feldhus.

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