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Raus aus der Sakristei

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Raus aus der Sakristei

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    Raus aus der Sakristei
    Raus aus der Sakristei

    Durch die Missbrauchsfälle, die "problematischen Vorgänge" um Zdarsas Vorgänger Walter Mixa und die dadurch hervorgerufenen Verwerfungen innerhalb der Diözese sei es zu einem Vertrauensverlust gekommen, der sich in 9000 Kirchenaustritten allein im ersten Halbjahr manifestiere.

    Auch Signale aus Rom, wie die Wiederaufnahme der Pius-Brüder oder die mancherorts praktizierte Rückkehr zur lateinischen Messe, hätten bei manchen den Eindruck erweckt, als wolle man hinter das zweite Vatikanische Konzil zurücktreten. Hinzu komme, dass die Zahl der Weihekandidaten weiter sinkt und wegen des Priestermangels schon jetzt die Seelsorge-Räume immer größer werden. Vor diesem Hintergrund diagnostizierte Kohler eine "rasante Minderung der Christlichkeit sowohl quantitativ als auch qualitativ". Immer weniger Gläubige besuchten den Gottesdienst, in einer Umfrage zum Thema "Vertrauenswürdigkeit" landete die Kirche vor der Politik auf dem vorletzten Platz. "Man hat das Interesse an Kirche verloren und das ist gefährlich", so

    Doch es gebe auch Positives. So hätten sich aus dem zweiten Vatikanischen Konzil wichtige Impulse entwickelt, darunter auch die Mitverantwortung von Laien. Sie sieht Kohler in der Pflicht, "an der Zukunft mitzubauen". Sie sollen sich nicht ins "Sakristei-Christentum" zurückziehen, sondern ins gesellschaftliche Leben hineinwirken und dort präsent sein. "Auf diesem Weg dürfen wir auf die Führung Gottes vertrauen." Der Heilige Geist zeige Wege auf und eröffne Zukunft.

    Einer Zuhörerin war das merklich zu unkonkret. "Wir haben viel von Laien gehört. Aber was tun die Hauptverantwortlichen? Was verändert sich?", fragte sie. "Dass wir vertrauen sollen und vom Heiligen Geist geführt werden, ist mir zu wenig." Eine greifbare Antwort blieb Kohler jedoch schuldig. "Ich hoffe, dass sich unter unserem neuen Bischof vieles beruhigt", sagte er im Hinblick auf die Zerwürfnisse in Kirchenkreisen. Und: "Die ersten Eindrücke von Bischof Zdarsa stimmen mich zuversichtlich." (baus)

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