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Rammingen: Spektakel beim Bezirksmusikfest

Rammingen

Spektakel beim Bezirksmusikfest

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    Mehr als 3000 Zuschauer verfolgten gespannt das Ochsenrennen auf der Wiese vor dem Festzelt in Rammingen. Bei diesem tierischen Spektakel gaben nicht die Jockies, sondern die Rindviecher Richtung und Geschwindigkeit vor. Treiber und Reiter hatten alle Mühe die teils bockigen Ochsen im Zaum und bei der Stange zu halten und mussten sie immer wieder einfangen.
    Mehr als 3000 Zuschauer verfolgten gespannt das Ochsenrennen auf der Wiese vor dem Festzelt in Rammingen. Bei diesem tierischen Spektakel gaben nicht die Jockies, sondern die Rindviecher Richtung und Geschwindigkeit vor. Treiber und Reiter hatten alle Mühe die teils bockigen Ochsen im Zaum und bei der Stange zu halten und mussten sie immer wieder einfangen. Foto: Issing

    Von einem „halsbrecherischen Wettlauf“, dem „reinen Rinderwahnsinn“ schwärmten die etwa 3000 Besucher in Rammingen. Sie sahen das spektakuläre Ochsenrennen anlässlich des 49. Bezirksmusikfestes und dem 50. Geburtstag der Ramminger Musikkapelle. Angefeuert von den Zaungästen, gingen bei dem tierischen Lauf acht Ochsen an den Start, die sich teilweise recht störrisch gaben und von ihren Treibern immer wieder eingefangen werden und mit einem Zuckerl beruhigt werden mussten. Bei dieser Riesenviecherei blieb es nicht aus, dass die Reiter ganz schön ins Schwitzen kamen, hatten sie doch meist mehr als 950 Kilo Lebendgewicht unter ihrem Hinterteil.

    „Der reine Rinderwahnsinn“ hörte man auch sie stöhnen. Denn nicht die Jockeys, sondern die Rindviecher gaben bei dem Rennen Richtung und Geschwindigkeit vor. Mit Karacho stürmte „Jaggl“ aus dem Stall von Ludwig Wimmer in Walpertskirchen über die Ziellinie. Dem „Speedy Gonzales“ unter den Ochsen und der Reiterin Nadine Nagler winkte als Preis ein Pokal und 100 Liter Gerstensaft.

    Wer hatte auf den richtigen Ochsen gesetzt?

    Wer von den Zuschauern auf den Favoriten Jaggl gesetzt hatte, gewann ebenfalls schöne Preise. Wie Florian Gaisenhofer aus Türkheim, der jetzt stolzer Besitzer eines Elektroschubkarrens ist.

    43 Alphornbläser aus der Region hatten bei einem Konzert, das mit voluminösen Musikgenuss begeisterte auf das Ochsenrennen eingestimmt. Das dicht gedrängte Programm zum 50. Geburtstag des Musikvereins Rammingen begann mit einem festlichen Gottesdienst im Zelt, den Pfarrer Richard Dick zelebrierte. Erfreut über die große Zahl der Besucher scherzte der Geistliche: „Fast so wie in der Kirche, nur viel mehr Leut“.

    „Euch schickt der Himmel“, gratulierte er dem Musikverein und fragte: „ Was wäre Rammingen und die Pfarrei St. Magnus ohne Blasmusik – wie alkoholfreies Bier, es würde etwas fehlen“. Nach der Messe eröffneten die Kirchdorfer Böllerschützen mit lautem Knall Bezirksmusik- und Geburtstagsfest. Während das Bezirks-Oldie-Blasorchster (BOBO) zur Unterhaltung aufspielte – auch ASM-Präsident Franz Pschierer packte seine Posaune aus – zapfte Bürgermeister Anton Schwele mit nur zwei Schlägen das erste Fass Festbier an. Als besonderes Schmankerl servierten die Ramminger Musikanten ihren Gästen zum Mittagstisch Ochs am Spieß. „Der musste wohl dran glauben, weil er bei einem Rennen als letzter durchs Ziel ging“, scherzte ein Gast. Schmackhaft wie die leiblichen Genüsse, waren auch die musikalischen von „Chefkoch“ Martin Jall zubereiteten Beilagen.

    Sieben Musikkapellen suchen den Sieger

    Sieben Musikkapellen formierten sich zu einem Sternmarsch. Danach stieg im Zelt eine rauschende Geburtstagsparty, bei der die Stimmung hohe Wellen schlug und die Besucher auf Tischen und Bänken tanzten und schunkelten.

    Das fröhliche Spektakel erwies sich als passender Rahmen für den klingenden Wettstreit um den begehrten Blasmusikcup, bei dem fünf Kapellen gegeneinander antraten. Den Sieger zu ermitteln, fiel den sechs Juroren des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes (ASM) nicht gerade leicht. Setzten sich die Musikanten aus Türkheim, Tussenhausen, Stockheim, Wiedergeltingen und Kirchdorf doch sowohl als Schauspieler bei diversen, spritzigen Einlagen, wie auch als Interpreten von Polka, Marsch, Walzer und Schlagermelodien recht gekonnt in Szene. Jede Kapelle musste ein Thema nach Noten umsetzen, da war viel Einfallsreichtum gefragt.

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    Die Musiker der Kapelle aus Tussenhausen unternahmen eine Bergwanderung zur „Ramminger Hütte“ und landeten schließlich auf dem Bezirksmusikfest. Der Orchesterverein Türkheim überreichte zum 50. Geburtstag einen ganzen Berg von Geschenken und ließ einen Klarinettenteufel aus dem Kasten springen.

    Die Kirchdorfer Blasmusiker schalteten ein Riesenradio ein und wählten eine Sendung mit Musik für jung und alt. Die Stockheimer Kapelle, deren Verein heuer ebenfalls 50 Jahre alt wird, zeigte viel Herz für die Blasmusik, während die Wiedergeltinger klangvoll die Sonne über ihrem Dorf aufgehen ließen und dabei nicht mit Konfetti sparten. Unter großem Jubel der Besucher wurde gegen Mitternacht der Sieger gekürt. Der begehrte Blasmusikcup ging nach Kirchdorf.

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