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Rammingen/Bad Wörishofen: Skyline Park: Wiedereröffnung hängt weiter in der Luft

Rammingen/Bad Wörishofen

Skyline Park: Wiedereröffnung hängt weiter in der Luft

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    Der Skyline Park in Bad Wörishofen ist seit Monaten geschlossen.
    Der Skyline Park in Bad Wörishofen ist seit Monaten geschlossen. Foto: Skyline Park (Archiv)

    Da blieb selbst dem sonst eher beherrschten Joachim Löwenthal dann doch die Spucke weg, als vor wenigen Tagen er im Fernsehen mitansehen konnte, wie die Besuchermassen in den Heide Park Soltau in Niedersachsen stürmten. Löwenthal hatte längst die Nase voll und wollte auf dem Klageweg erreichen, dass auch sein Skyline Park wieder eröffnen kann. Seine Klage beim Verwaltungsgericht Augsburg wurde jedoch abgewiesen – obwohl seine Anwaltskanzlei exakt die selben Argumente vorgelegt hatte wie der Heide Park.

    Jetzt bleibt für die Fans des Skyline Parks nur noch die Hoffnung auf Pfingsten

    Im Klartext heißt das: Löwenthal und die zigtausenden Fans des Skyline Parks müssen weiter auf eine Öffnungsperspektive warten. Wann es die geben wird? Das steht auch für Löwenthal in den Sternen und seine Zuversicht schwindet mit jeder Meldung aus der bayerischen Staatskanzlei: „Wir können nur hoffen, ab Pfingsten wieder für unsere Gäste da sein zu können.“

    Die Vorbereitungen sind dafür praktisch abgeschlossen, der Probebetrieb bei fast allen Fahrgeschäften ist längst abgeschlossen. Sein Team habe die coronabedingte Zwangspause genutzt, um den Skyline Park noch besser zu machen. Und wenn es dann irgendwann ein positives Signal aus München geben werde, dann könne der Skyline Park mit wenigen Tagen Vorlauf schnell wieder in die Vollen gehen.

    Dass von einem Besuch in einem Freizeitpark eine erhöhte Ansteckungsgefahr ausgehe, kann Löwenthal sowieso nicht verstehen: „Auch nach der Wiedereröffnung Ende Mai 2020 hat sich unser Hygienekonzept bewährt. Mir ist nicht bekannt, dass sich auch nur ein Besucher in einem deutschen Freizeitpark mit dem Coronavirus angesteckt hätte. “

    Sauer ist er auch über die seiner Meinung nach ungerechten Regelungen der Corona-Lockerungen. „Warum dürfen Freizeitangebote, die in geschlossenen Räumen stattfinden, bei einer stabilen Inzidenz unter 100 öffnen, Freizeitparks unter freiem Himmel jedoch nicht?“, wettert Joachim Löwenthal. „Ich gönne jedem Kino und jedem Theater, dass sie ihren Betrieb wieder aufnehmen dürfen. Doch Verständnis habe ich dafür nicht!“. Hotels, die Außengastronomie, Zoos, die Landesgartenschau oder andere bayerische Freiluftattraktionen hätten geöffnet. Ihm werde dieses Recht verwehrt: „Mit Systemrelevanz oder Gesundheitsschutz hat das nichts zu tun“, sagt der Parkinhaber. Um die Fixkosten von 300.000 Euro pro Monat sowie Preissteigerungen bei Lebensmitteln, Bau- und Betriebsstoffen aufzufangen, komme der Skyline Park nicht um eine „moderate Anhebung“ der Eintrittspreise herum.

    Dafür verspricht Joachim Löwenthal, dass sich die Laufzeit der Jahreskarten um die Zeit verlängert, in der der Park noch geschlossen bleiben muss.

    Nach Corona muss sich der Skyline Park wieder konsolidieren

    Der Unternehmer, dessen Herz und Privatvermögen am Skyline Park hängt, gibt sich kampfeslustig: „Noch bin ich nicht verzweifelt. Als Familienbetrieb werden wir bis zum letzten Atemzug ums Überleben kämpfen. Das sind wir schon unseren bis zu 200 Mitarbeitern schuldig. Doch auch unsere Ressourcen sind endlich“, meint der 66-Jährige. Um sich wirtschaftlich zu konsolidieren, werde es in den nächsten drei bis vier Jahren keine Investitionen im großen Stil geben.

    Skyline-Parkchef Joachim Löwenthal ist der Spaß vergangen, seit er zuletzt vor dem Verwaltungsgericht mit dem Versuch gescheitert ist, die Wiedereröffnung einzuklagen.
    Skyline-Parkchef Joachim Löwenthal ist der Spaß vergangen, seit er zuletzt vor dem Verwaltungsgericht mit dem Versuch gescheitert ist, die Wiedereröffnung einzuklagen. Foto: MZ-Archiv

    Und doch möchte Löwenthal mit infrastrukturellen Maßnahmen wie Stellplätzen für Wohnmobile oder Ladestationen für E-Fahrzeuge den Skyline Park zukunftsfit machen. Langfristig hat Löwenthal noch zwei Wünsche: Die Verlegung des Eingangs in den östlichen Teil des Parks und der Bau einer neuen, überdimensionalen Achterbahn.

    Über die daraus resultierenden wirtschaftlichen Einbußen mag sich Parkchef Joachim Löwenthal derzeit noch gar keine Gedanken machen. In guten Jahren stürmen mehr als 400.000 Besucher den Freizeitpark, der von seinen Fans auch wegen der familienfreundlichen Preise geschätzt wird.

    Die Lage sei schlechter als noch vor einem Jahr. Damals sei der Skyline Park vorbereitet gewesen, stand kurz vor der Eröffnung – bis der erste Lockdown kam. Jetzt sei die Ungewissheit noch größer.

    2020 war dann aber das schlechteste Jahr in der Geschichte des Skyline Parks, die Besucherzahlen brachen um fast die Hälfte weg. Alle publikumswirksamen Veranstaltungen mussten entweder ganz abgesagt werden oder konnte, wie an Halloween, nur stark eingeschränkt stattfinden. Einziges Highlight war die Eröffnung des Allgäu-Fliegers im September.

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