Mit einer Mischung aus Zweckoptimismus und unverhohlenem Ärger reagiert Joachim Löwenthal, Chef des Skyline Parks Unterallgäu, auf die jüngste Entscheidung der Staatsregierung, die Freizeitparks weiterhin geschlossen zu halten. Im Klartext bedeutet das: Der Skyline Park wird auch in diesem Jahr nicht wie geplant in die Saison starten können – wirtschaftlich und organisatorisch ein herber Rückschlag, betont Löwenthal. Er hofft jetzt, dass wenigstens zu den Osterfeiertagen am ersten Aprilwochenende Lockerungen möglich sind. Doch das ist längst noch nicht der einzige Grund, warum Löwenthal einen mächtig „dicken Hals“ hat.
Erst aus der Zeitung erfuhr der Chef des Skyline Parks, dass die wichtigste Zufahrtstraße monatelang gesperrt wird
Immerhin musste er vor Kurzem aus der Mindelheimer Zeitung erfahren, dass die Bahnüberführung an der alten B 18 jetzt gebaut wird und dafür die Straße im Sommer wochenlang gesperrt wird. Dass er als einziger unmittelbar betroffener Anlieger davon nicht schon längst informiert wurde, macht Löwenthal sprachlos.
Er wolle sich gar keine Gedanken machen, ob der 3,3 Millionen Euro teure Umbau des Bahnübergangs nun Sinn mache oder nicht – schließlich hatten die Behörden sich dazu sieben lange Jahre Zeit genommen, um dieses Projekt zu planen. Aus seiner Sicht handle es sich bei diesem Bahnübergang zwar auch nicht um einen erkennbaren „Unfallschwerpunkt“, der eine solche Baumaßnahme zwingend notwendig mache. Zwingend wäre aus seiner Sicht jedoch gewesen, dass er als direkt Betroffener zumindest über die Baumaßnahme und die daraus resultierenden Folgen für seinen Freizeitpark informiert worden wäre.
Denn wie er in der MZ lesen musste, wird die Staatsstraße 2518 – und damit die wichtigste Zubringerstraße zum Skyline Park – ab Mitte Juli und damit auch mitten in der Hauptsaison des Freizeitparks, mindestens bis zum Jahresende komplett gesperrt. Während dieser Zeit werde eine Umleitungsstrecke zur Umfahrung der Baustelle ausgeschildert sein, so das zuständige Staatliche Bauamt.
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Für Löwenthal ist das ein erneuter „Knüppel“, der ihm auf dem Weg in die neue Saison hart trifft. Vermutlich habe in den Behörden offenbar niemand daran gedacht, dass dies auch massive Auswirkungen auf den Betrieb des Skyline Parks haben könnte, vermutet Löwenthal.
Noch härter trifft ihn aktuell aber die Entscheidung der Staatsregierung, dass Freizeitparks in der Corona-Krise bis auf Weiteres geschlossen bleiben müssen. Löwenthal kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum ein Unterschied zu Zoologischen Gärten gemacht werde, die wieder geöffnet werden dürfen.
Zum Pre-Opening oder zur Saisoneröffnung strömen sonst bis zu 75.000 Besucher in den Skyline Park
Und so muss er jetzt tatenlos mitansehen, wie bereits geplante Veranstaltungen wie das beliebte Pre-Opening am 20. März und die offizielle Saisoneröffnung am 27. März den Hygienebestimmungen der Staatsregierung zum Opfer fallen. Zu solchen Veranstaltungen strömten in den Vorjahren bis zu 75.000 Besucher.
Löwenthal vermisst wie so viele auch bei dieser Entscheidung eine Perspektive, immerhin braucht sein Freizeitpark etwa zwei Wochen Vorlauf, um die Organisation auf die Beine stellen zu können. Daher bleibe ihm in diesen Tagen nur die Hoffnung, dass der Freistaat seine Entscheidung schnell überdenkt und wenigstens zu den Osterfeiertagen Anfang April einen Start in die Saison ermöglicht.
An einem schlüssigen Hygienekonzept könne es ja nicht liegen, denn das habe sich in der vergangenen Saison bewährt und gut eingespielt und funktionierte zur Zufriedenheit aller Beteiligten, betont Löwenthal auch mit Blick auf das Verhalten der Besucher, die alle Maßnahmen wie Online-Ticketverkauf oder Abstandsregeln geduldig mitgetragen hätten.
Löwenthal drückt daher die Daumen, dass die Regierung baldmöglichst grünes Licht gibt und er auch die rund 120 Mitarbeiter wieder aus der Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit zurückholen kann. Auch bei den rund 60 zusätzlichen Saisonkräften herrscht nach wie vor Unsicherheit, ihre befristeten Verträge konnten bislang nicht verlängert werden.
Dennoch hat Löwenthal seinen vorsichtigen Optimismus noch nicht ganz verloren und hofft jetzt eben auf ein schnelles Einsehen der Politik, denn: „Wir brauchen Antworten, wie es weitergehen soll.“
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Die Lage sei schlechter als noch vor einem Jahr. Damals sei der Skyline Park vorbereitet gewesen, stand kurz vor der Eröffnung – bis der erste Lockdown kam und einen Strich durch die Rechnung machte. Jetzt sei die Ungewissheit noch größer und es sei nicht möglich, alle Beschäftigen vollständig zu rekrutieren.
Über die daraus resultierenden wirtschaftlichen Einbußen mag sich Parkchef Joachim Löwenthal derzeit noch gar keine Gedanken machen. In guten Jahren stürmen mehr als 400.000 Besucher den Freizeitpark, der von seinen Fans auch wegen der familienfreundlichen Preise geschätzt wird.
2020 war dann aber das schlechteste Jahr in der Geschichte des Skyline Parks, die Besucherzahlen brachen um fast die Hälfte weg. Alle publikumswirksamen Veranstaltungen mussten entweder ganz abgesagt werden oder konnte, wie an Halloween, nur stark eingeschränkt stattfinden. Einziges Highlight war die Eröffnung des Allgäu-Fliegers im September.
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