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Politik: Der Leichenschmaus

Die Menschen sollten der CSU in Sachen Abschaffung der Straßenausbaubeiträge nicht zu sehr trauen. Diesen Appell richtete der Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl (FW) an die Zuhörer beim Politischen Aschermittwoch der Freien Wähler Bad Wörishofen. Sie sollten lieber das Volksbegehren der Freien unterstützen. Seine Skepsis gründet Pohl auf Gespräche, die er im Landtag geführt hat. Jetzt schon werde die Gegenfinanzierung in Zweifel gezogen.

Pohl kritisierte die Flüchtlingspolitik in der Krise, Kanzlerin Angela Merkel sei „von allen guten Geistern verlassen“ gewesen, als sie sagte, wir schaffen das. Man müsse genug Personal schaffen, um den Schutzsuchenden in sechs Monaten Klarheit zu verschaffen. Es könne nicht sein, dass man die Menschen so lange warten lasse, gut Integrierte dann wieder zurückschicke. „Der Fußball spielende, ministrierende Senegalese kann gerne hierbleiben“, machte Pohl klar. Er forderte „Politik mit Augenmaß“, auch in den anderen Bereichen. Genüsslich berichtete er von 500000 Euro Verfügungsmitteln, welche im Nachtragshaushalt für einen ehemaligen Ministerpräsidenten Seehofer vorgesehen seien. „Das ist so, als wenn man dem Großvater zum 90. Geburtstag einen Leichenschmaus schenkt.“

Auch an seine Zeit als Schüler des damaligen Deutschlehrers Stefan Ibel, heute Ratsmitglied in Bad Wörishofen, erinnerte Pohl sich und ließ die Zuhörer teilhaben.

Die defekte Heizung im Wörishofer Rathaus und den Dauerstreit zwischen Bürgermeister Paul Gruschka und der Ratsmehrheit nahm er ebenfalls aufs Korn. „Kann man im Sitzungssaal die Temperatur nicht dem Benehmen der Stadträte anpassen“, fragte Pohl. (m.he)

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