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Parkinson: Hilfe zur Selbsthilfe

Parkinson

Hilfe zur Selbsthilfe

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    Martin Freudenberg (li.) und Charly Kees vom Therapiezentrum an der Schlingener Straße referierten bei der Parkinson-Selbsthilfegruppe im Gasthof Adler.
    Martin Freudenberg (li.) und Charly Kees vom Therapiezentrum an der Schlingener Straße referierten bei der Parkinson-Selbsthilfegruppe im Gasthof Adler. Foto: Foto: heb

    Bad Wörishofen Zu einem besonderen Nachmittag hatte diesmal die Selbsthilfegruppe Parkinson in der Kneippstadt in den Gasthof „Adler“ eingeladen. Mit den Referenten Charly Kees, Martin Freudenberg und Dr. Wilfried Mütterlein waren drei kompetente Fachleute gekommen, um den von dieser Krankheit Betroffenen und deren Angehörigen Hilfestellung zu geben. Für Brigitte Nefzger, die die örtliche Gruppe leitet, ist es sehr wichtig, dass die Patienten sich trotz der Behinderung nicht zurückziehen, sondern sich für neue Methoden interessieren und auch sich im jeweils möglichen Rahmen den Herausforderungen stellen.

    Genau in diese Richtung gingen auch die Hilfestellungen der Referenten. So ging Martin Freudenberg, der ebenso wie sein Kollege Charly Kees dem Therapiezentrum an der Schlingener Straße angehört, zunächst auf die „Logopädische Therapie bei Stimm-, Sprach-und Schluckstörungen“ ein. Er zeigte dabei sehr anschaulich die Probleme wie zu leises oder zu schnelles Sprechen, aber auch zu geringe Lippenbewegungen dabei auf. Ebenso sprach er Schwierigkeiten beim Schlucken an, zeigte aber auch Möglichkeiten auf, wie man diesen begegnen kann. So könne der Schluckreflex durchaus auf verschiedene Weise angekurbelt werden. Charly Kees wiederum stellte „Physiotherapeutische Maßnahmen bei der Parkinsonerkrankung“ vor. Er betonte, dass die Therapie immer eine Kombination aus medikamentöser und Behandlung des Bewegungsapparates darstellen müsse. Er sprach Hauptprobleme wie Muskelspannungsstörungen, Tremur oder Störungen der Reflexe ebenso an wie deren Behandlungsmöglichkeiten. Wichtig sei dabei, dass die Behandlung dem augenblicklichen Zustand des Patienten angepasst sei. Dazu gehörten kleine Tricks zur Muskelstreckung ebenso wie das Trainieren durch Kraft zur Stärkung der Muskulatur. Geräte wie der Staby oder das Laufband könnten dabei hilfreich sein.

    Vor allem auf den medikamentösen Bereich ging schließlich Dr. Wilfried Mütterlein ein. Auch ihm ging es dabei jedoch um die umfassende Behandlung, bei der auch Seele und Geist mit einbezogen werden müssten. Selbst Tanzen werde heute schon zu Therapiezwecken eingesetzt.

    Wie leistungsfähig auch Parkinson-Patienten durchaus sein können, bewies kürzlich Josef Nefzger selbst. Bei einem Wohltätigkeits-24-Stunden-Lauf in Iserlohn legte er immerhin eine Strecke von 70 Kilometern zurück. Seiner früheren Passion, der Teilnahme an Volksläufen, möchte er im Rahmen seiner Möglichkeiten auch heute noch nachkommen. So bietet die Gruppe am 29. Juli die Teilnahme an einer Zweitagesfahrt ab Schwabmünchen nach Alt-Hürth bei Köln an, wo Strecken zwischen sechs und 70 Kilometern zurückgelegt werden können. (heb)

    Nähere Infos bei Brigitte Nefzer, der Selbsthilfegruppenleiterin, unter der Telefonnummer 08247/7803. Die Gruppe trifft sich regelmäßig immer am 2. und 4. Mittwoch des Monats im Gasthof „Adler“ jeweils um 18 Uhr, von Oktober bis März um 14.30 Uhr.

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