Lang Papier hat einen neuen Eigentümer. Was schon im Dezember angekündigt worden war, ist jetzt abgeschlossen: Die EU-Kommission hat zugestimmt, dass der Papierkonzern UPM seinen Konkurrenten Myllykoski übernimmt. Zu dessen Standorten gehört auch Ettringen. Welche Folgen das für die Papierfabrik hat, ist noch offen. Erst im Juni hatten sich das finanziell angeschlagene Unternehmen und der Betriebsrat darauf geeinigt, dass 77 Stellen abgebaut werden.
UPM-Vorstandsmitglied Hartmut Wurster konnte gegenüber unserer Zeitung noch nicht sagen, wie es mit dem Ettringer Werk weitergeht. Die Gewerkschaft beobachtet die Übernahme wachsam. „Das kann positiv und negativ werden“, sagte Torsten Falke, Bezirksleiter der IG BCE. Er sagt, die kommenden sechs Wochen werden entscheidend sein: „Sie werden jetzt die Zahlenwerke prüfen und dann ein Konzept auflegen.“ Anschließend könne man sagen, welche Standorte wie betroffen sein würden. „Es heißt ja, UPM will aus dem Kauf 100 Millionen Euro im Jahr an Synergien heben“, sagt Falke. „Das bedeutet ja wohl schon, dass es Anpassungen geben wird.“ Die Gewerkschaft werde gemeinsam mit dem Betriebsrat versuchen, die „schlimmeren Sachen“ zu verhindern. Der Ettringer Betriebsrat wollte sich gestern nicht äußern.
Währenddessen ruft die Bürgerinitiative wieder zur monatlichen Mahnwache vor dem Werkstor auf. „Mit Abschluss der Transaktion könnte auch die Realisierung der Müllverbrennungsanlage näher rücken“, befürchtet Juliane Bopp-Herbold und kündigt einen „anhaltenden Widerstand in der Region“ an. (manu)"Wirtschaft Seite 10
Mahnwache Die Bürgerinitiative Schwabmünchen/Hiltenfingen trifft sich am Freitag, 5. August, um 18 Uhr vor Tor 2 der Papierfabrik zur Mahnwache.