Die Königin der Instrumente klingt in Stockheim ganz und gar nicht mehr königlich und das bekamen die Gläubigen am Ende des Gottesdienstes zum Patroziniumsfest wieder ausgiebig zu hören: Das tiefe Fis meldete sich mit einem Dauerton, der erst mit dem Abschalten der Orgel verstummte.
Dass manchmal Töne hängenbleiben, ist nicht das einzige Problem, mit dem die Stockheimer Organistin Elisabeth Seitz und ihre Kollegen zu kämpfen haben: „In den Pfeifen scheppert es und das Hauptregister ist ziemlich verstimmt.“ Kirchenchorleiter Richard Hoffmann stimmt ihr zu: „Seit vielleicht zwei Jahren geht auch die Französisch-Combo-Einstellung nicht mehr.“ Die zweimanualige Orgel aus dem Hause Zeilhuber wurde 1949 gebaut und ist damit heute beinahe genauso alt wie die Vorgängerorgel aus dem Jahr 1877, die nach 72 Jahren durch das neue Instrument ersetzt wurde. Zudem wurde das Instrument beim Brand am 1. Februar 2015 durch Ruß und Löschpulver verschmutzt. Eine Generalüberholung ist also längst überfällig.
Dabei wird die Orgel komplett zerlegt, alle Teile werden gereinigt und der Holzwurm wird bekämpft. Die Pfeifen müssen kontrolliert und gegebenenfalls repariert werden. Alle Bälgchen und Membrane – 1712 an der Zahl – müssen ausgewechselt werden. Auch der Hauptblasebalg muss erneuert werden, er hat ein großes Loch. Die Kosten werden auf rund 30000 Euro geschätzt – ohne Elektroarbeiten. Bei dieser Gelegenheit müssen noch letzte Renovierungsarbeiten an der Raumschale vorgenommen werden, denn der Bereich direkt hinter den Orgelpfeifen ist erst zugänglich, wenn die Orgel abgebaut ist. Genau dort, zwischen Wand und Decke, verbirgt sich ein hässlicher Riss.
Weil die Pfarrgemeinde nach der Innen- und Außensanierung der Kirche eher klamm ist, helfen die Stockheimer Musiker – der Kirchenchor, die Musikkapelle und das Duo Sunrise. Am Sonntag, 8. Oktober, gibt es um 16 Uhr in der Pfarrkirche ein Benefizkonzert. (dani)