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Möbelhaus in Memmingen: Was Ikea in Memmingen plant

Möbelhaus in Memmingen

Was Ikea in Memmingen plant

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    Gleich neben dem Memminger Autobahnkreuz will sich Ikea ansiedeln.
    Gleich neben dem Memminger Autobahnkreuz will sich Ikea ansiedeln. Foto: David Ebender, dpa

    „Wir wollen gute Nachbarn sein“ – das versichern Ikea-Vertreter mehrmals an diesem Abend im Foyer der Memminger Stadthalle. Dort stellen sie über 200 Bürgern die Pläne des schwedischen Möbel-Riesen vor, der sich gleich neben dem Memminger Autobahnkreuz ansiedeln möchte. Zudem beantworten sie Fragen der Zuhörer. Denn der Dialog mit Bürgern sei Ikea „immens wichtig“. Die Fragen drehen sich vor allem darum, ob die geplanten Fachmarktzentren gleich neben dem Einrichtungshaus einmal eine Gefahr für den Handel in der Innenstadt darstellen könnten. Die klare Antwort der

    Mit Blick nach vorn appelliert Expansions-Manager Andreas Glötzl-Dinauer von Ikea an alle Händler und deren Organisationen: „Wir müssen gemeinsam Konzepte entwickeln, wie wir möglichst viele Ikea-Kunden in die Innenstadt bringen.“ Aber selbst wenn nur fünf Prozent davon in die Altstadt gehen, wären das 15.0000 Kunden pro Jahr.

    Angebote der Fachmärkte sollen sich von den Angeboten in der Innenstadt unterscheiden

    In Sachen Fachmärkte betont Glötzl-Dinauer, dass sich deren Angebote nur geringfügig mit denen in der Innenstadt überschneiden würden. Reibungspunkte gebe es maximal bei Kleidung, Schuhen und zum Teil bei Sportartikeln. „Es werden aber maximal nur drei Geschäfte mit Kleidung sein“, versichert der Ikea-Manager. Zudem würde die Qualität der Produkte nicht mit der in der Innenstadt vergleichbar sein.

    „In den Fachmärkten wird es auch keine 50 Geschäfte wie in einem großen Einkaufscenter geben“, sagt Glötzl-Dinauer, „sondern lediglich 15 oder 16“. Den Löwenanteil der Fachmarktfläche werden nach seinen Worten ein zweiter Möbelverkauf sowie ein Bau- und Gartenmarkt belegen. Weiter sollen nach jetzigem Planungsstand zum Beispiel Babybedarf, Sportartikel und Lebensmittel angeboten werden – Spielzeug dagegen nicht. Letztlich sollen die Fachmärkte das bisherige Angebot in Memmingen ergänzen, aber nicht kopieren.

    Fragen aus dem Publikum

    Verkehr „Wir haben doch jetzt schon regelmäßig Staus am Autobahnkreuz. Wie wird das erst, wenn Ikea dazukommt?“, möchte eine Frau wissen. Hier antwortet Ikea-Projektleiter Norbert Kopczynski: Laut einem Verkehrsgutachten muss es am Memminger Kreuz so oder so bauliche Veränderungen geben, um den Staus zu begegnen. Zugleich besage das Gutachten, dass es aufgrund der Ikea-Ansiedlung keine zusätzlichen Staus geben werde. Gemäß Kopczynski soll die Zufahrt zum Ikea-Gelände so gestaltet werden, dass der Verkehr reibungslos fließen kann: „Das ist für uns extrem wichtig.“

    Auswirkungen auf Anwohner „Als direkte Nachbarn hätten wir Ikea praktisch im Wohnzimmer. Unsere Häuser verlieren dann an Wert“, sagt eine besorgte Zuhörerin. „Das wird nicht so sein“, versichert Kopczynski. Vielmehr könnten die Immobilienpreise neben Ikea sogar steigen. „Denn die Gebäude werden architektonisch attraktiv und passend zur Umgebung gestaltet.“ Auch Lärmschutz werde großgeschrieben: „Nachts wird nichts angeliefert und tagsüber erhöhen sich die Messwerte lediglich um ein Dezibel“, sagt der Projektleiter: „Das ist praktisch nicht wahrnehmbar.“

    Steuern „Werden Sie überhaupt Steuern in Memmingen zahlen?“, lautet eine weitere Frage. „Wir zahlen an allen unseren Standorten Steuern“, versichert Pressereferentin Chantal Gilsdorf: „Und zwar jährlich einen siebenstelligen Betrag pro Niederlassung.“

    Arbeitsplätze Auf Fragen nach der Art der etwa 350 geplanten Arbeitsplätze sagt Pressereferentin Gilsdorf: „Es werden Voll- und Teilzeitstellen, aber keine Minijobs angeboten. Alle Stellen sind sozialversicherungspflichtig.“

    Platzbedarf „Wie viel Quadratmeter Land wollen Sie insgesamt kaufen? Und wie viel davon wird versiegelt?“ Auf diese Frage antwortet Projektleiter Kopczynski: „Das gesamte Areal ist knapp 148 000 Quadratmeter groß.“ Neben den Gebäuden sollen 2100 Parkplätze entstehen. Bei Bedarf könne später noch ein Parkdeck dazukommen. „Gleichzeitig werden wir aber Grünflächen schaffen und für Ausgleichsflächen sorgen“, sagt der Projektleiter. Zudem soll ein „Bienen-Hotel“ beim Möbehaus entstehen. Auf die Idee sei man gekommen, weil bislang ein Imker auf dem Gelände mehrere Bienenvölker habe.

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