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Mit Heilwald auf Gästefang

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Mit Heilwald auf Gästefang

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    Der Bayerische Heilbäder-Verband startet das Projekt „Wald und Gesundheit“ – und Bad Wörishofen ist vorne mit dabei. Die Kurdirektion wird sich dem Bewerbungsverfahren stellen – und plant zudem neue Angebote wie das „Waldbaden“, ein Trend, der vor allem in Japan boomt.

    „Wir möchten dann in unseren Kur- und Heilwäldern die größte deutsche Waldstudie durchführen und beweisen, dass der Wald positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat“, sagt Bad Wörishofen Altbürgermeister und Verbandsvorsitzender Klaus Holetschek. „In Japan gibt es bereits eine lange Tradition des Waldbadens und zahlreiche Studien belegen die positiven Auswirkungen eines Waldaufenthalts auf die Gesundheit“. In Bayern dagegen betrete man „mit diesem umfassenden Vorhaben“ Neuland. Holetschek spricht von einer „ausgezeichneten Ergänzung zu den ortsgebundenen Heilmitteln in unseren Heilbädern und Kurorten.“

    Erster Schritt des Projekts „Wald und Gesundheit“ ist die wissenschaftliche Erarbeitung von Kriterien für die Ausweisung eines Kur- und Heilwaldes. Durchgeführt wird sie vom Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung (IBE) der Ludwig-Maximilians-Universität München. Das Projekt steht rund zehn ausgewählten Heilbädern und Kurorten offen. Die wissenschaftlichen Vorarbeiten sollen noch 2019 abgeschlossen werden. Im Anschluss erfolgen Waldbegehungen und Potenzialanalysen der teilnehmenden Orte. 2021 soll schließlich ein Handbuch für Kur- und Heilwälder vorliegen, sodass künftig noch weitere Orte Angebote entwickeln können.

    Prof. Angela Schuh vom Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung hat bereits zahlreiche internationale Studien ausgewertet. „Die Studien zeigen, dass sich Waldtherapien positiv auf Körper und Seele auswirken“, sagte Schuh. „Walderlebnisse hellen die psychische Stimmung auf, wecken positive Emotionen, reduzieren Stress, senken den Blutdruck und verbessern die Schlafqualität.“ Ein Heilwald sei ein Behandlungsraum in freier Natur, der sich neben Prävention zusätzlich für Therapie und Rehabilitation eignet. Maßnahmen finden hier unter fachlicher Anleitung eines Wald-Therapeuten statt.“ (mz)

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