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Mindelheim: Maristen sind tief beschämt
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Der Provinzial des Maristenordens, Bruder Brendan Geary, hat sich in Namen des Ordens für die Taten ihres früheren Internatsleiters Frater G. entschuldigt. Dieser wurde wegen Missbrauchs verurteilt.
Der Provinzial des Maristenordens, Bruder Brendan Geary, hat sich in Namen des Ordens für die Taten ihres früheren Internatsleiters Frater G. entschuldigt. Wie berichtet, war der Frater am Mittwoch von einem Schöffengericht in Landshut zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten auf drei Jahre Bewährung verurteilt worden.
"Die Maristenbrüder sind durch jeglichen Vorfall eines sexuellen Missbrauchs tief beschämt", schreibt Geary, dessen Brief auch auf der Homepage des Maristeninternats veröffentlicht wurde (www.maristeninternat.de). Ein solches Benehmen stehe im "krassen Widerspruch zum Geist und den Zielen einer kirchlichen Einrichtung, zu denen wir auch gehören." In den vergangenen Jahren sei dem Orden bewusst geworden, wie zerstörerisch solcher Missbrauch ist und mit welchen lang anhaltenden Konsequenzen ein missbrauchter Mensch zu kämpfen hat.
"Wir möchten uns bei dem betroffenen jungen Mann und bei den Mitgliedern seiner Familie aufrichtig und von Herzen entschuldigen, die ihr Vertrauen in die Brüder setzten, als sie ihren Sohn ins Internat in Mindelheim gaben. Wir bitten auch alle anderen Missbrauchsopfer, die Schüler am Maristenkolleg waren, um Entschuldigung."
Der Mitbruder nimmt die Strafe an, die ihm durch das Gericht gegeben wurde. Er wird zukünftig mit jungen Leuten nicht mehr arbeiten dürfen. Vorsichtsmaßnahmen wurden getroffen, die soweit als möglich helfen werden, dass so etwas niemals mehr geschehen wird.
Das Internat in Mindelheim ist dabei, einen internen Prozess von Maßnahmen in Gang zu setzen, die die anvertrauten Kinder schützen werden und die wertvolle erzieherische Arbeit fortzusetzen, die dort geleistet wird. Die Maristenbrüder als Institut werden neben den Leitlinien der Deutschen Ordensoberenkonferenz DOK auch noch eigene Leitlinien für das ganze Institut in Kraft setzen.
Die vergangenen Enthüllungen über den sexuellen Missbrauch an Kindern haben über die Kirche in verschiedenen Teilen Europas und über das Internat in Mindelheim dicke Gewitterwolken ziehen lassen, schreibt der Provinzial weiter.
"Wir hoffen, dass wir uns jetzt auf die Zukunft konzentrieren können und mit den Änderungen fortfahren können, die eine gesunde Atmosphäre für Internatsschüler und Erzieherteam schaffen werden." Die Maristen wollten sich jetzt auf die wertvolle und wichtige Arbeit konzentrieren, die im Internat für Jugendliche geleistet werde, heißt es abschließend. (mz)
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