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Mindelheim: Wie das Thema „Gelb“ das Forum zum Leuchten bringt

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Wie das Thema „Gelb“ das Forum zum Leuchten bringt

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    Strahlende Gelb- und Goldtöne dominieren in diesem Gemälde von Maximiliane Roethlin. Zu sehen sind herbstliche „Golddukatenbäume“
    Strahlende Gelb- und Goldtöne dominieren in diesem Gemälde von Maximiliane Roethlin. Zu sehen sind herbstliche „Golddukatenbäume“

    Leuchtend helle Bilder empfangen die Besucher im Forum zur Mitgliederausstellung des Kunstverein Mindelheim, das Thema in diesem Jahr lautete „Gelb“ und setzt die Tradition fort, Farben zum gemeinsamen Thema zu machen. Über 100 Exponate wurden eingereicht, so viele wie noch nie. Und obwohl der

    „Rückkehr“ von Sue Kracht ist so ein Beispiel. Sie hat einen Wolf porträtiert, übergroß steht er vor einem, blickt mit seinen geheimnisvollen, leuchtend gelben Augen, sanft und schon durch die Titelgebung wehmütig. Es ist angesichts der aktuellen Debatte um die Rückkehr des Tieres nicht wertfrei zu betrachten. Kracht ist ein ungeheuer intensiver Blick auf ein Tier gelungen, das fasziniert und in diesem Bild den Betrachter berühren und besänftigen will, gefangen zwischen Melancholie und Lebenswillen formender Kraft.

    Ausdrucksstarke Bilder

    Bei Dieter Tegeder wird ein Schiff gerade gelb angemalt, Karl Wohlfahrt zeigt einen Spaziergänger neben einem Getreidefeld. Besonders auffallend und schön auch die Umsetzung des Themas von Christa Schuhwerk, von der bislang noch viel zu wenig zu sehen war im Kunstverein, dabei hat sie ein besonderes Talent, kleine Szenen in ihre Aquarelle zu bannen. Ihre fröhlich-gelbe Collage „Gelbes Allerlei“ zeigt eine Sammlung kleiner Abbilder gelber Gegenstände, ein Roller ist dabei, auch eine Klebstofftube, Zitronen und Quietscheentchen, Leuchttürme am Strand, ein Fahrrad - eine Geschichte in Bildern, verspielte Leichtigkeit. Auch Sylvia Kochs ist ein ausdrucksstarkes Bild geglückt: „Außen vor dem Schaufenster“ steht eine winterlich eingepackte Frau und blickt in das erleuchtete Fenster eines Modegeschäftes. Kochs hat mit Öl auf Leinwand gemalt und die Leuchtkraft kommt zur vollen Geltung, gleichwohl verirrt das Bild, rückt Sehgewohnheiten buchstäblich aus dem Raum, bricht die Achse des Blickes auf zwei ineinandergelagerte Räume und entwickelt dadurch eine hohe Intensität, die den Betrachter auf die Einsamkeit, die Sehnsucht der Frau im Bild lenkt.

    Besucher können Favoriten wählen

    Schön auch die Farbe Gelb als formales Merkmal in den abstrakten Werken wie etwa den luftig wirkenden Grafiken von Franz Epple. Das Gelb ist hier Blickfang, aber wirkt auch wie der Anker für die sich verflüchtigenden Linien, als könnte sie sich nicht vom Gelb trennen. Es ist wie in den letzten Jahren ein sehr lebendiges Zeugnis eines lebendigen Vereins. Bis zum Sonntag, 17. März, ist die Ausstellung noch zu sehen. Heute ist sie von 15 bis 19 Uhr geöffnet. Am Samstag und Sonntag jeweils von 11 bis 17 Uhr. Die Besucher dürfen ihre Favoriten wählen, die bei der Finissage prämiert werden. Die Finissage mit Musik vom „Elias Prinz Swingtett“ findet am Sonntag, 17. März, ab 16 Uhr statt.

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