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Mindelheim: Werden Operationen in Mindelheim wegen Corona bald verschoben?

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Werden Operationen in Mindelheim wegen Corona bald verschoben?

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    Das Krankenhaus Mindelheim hat Pläne für den Corona-Ernstfall.
    Das Krankenhaus Mindelheim hat Pläne für den Corona-Ernstfall. Foto: Sandra Baumberger

    In Bayerisch-Schwaben melden erste Krankenhäuser Engpässe bei der Versorgung ihrer Patienten. Der Klinikverbund Allgäu, zu dem auch das Mindelheimer Krankenhaus gehört, erklärt auf MZ-Anfrage, wie die Lage gerade im Unterallgäu ist.

    Zwar würden aktuell keine elektiven – also planbaren, aber nicht dringlichen – Operationen verschoben werden, jedoch sei das wegen der immer weiter ansteigenden Infektions- und Patientenzahlen bald möglich, sagt Sprecherin Kirsten Boos. „Wir werden auf die sich verändernden Bedingungen reagieren.“ Eine maximale Sicherheit für alle Patienten könne nach wie vor gewährleistet werden. Die Corona-Stationen sind räumlich getrennt. „Wir haben die Abklärungs- und Behandlungsbereiche für Covid-Patienten erweitert. Wir sind gut vorbereitet.“

    Engpässe beim Klinikpersonal wegen Erkrankungen oder Quarantäne gibt es in Mindelheim derzeit nicht

    Der Klinikverbund Allgäu hat bereits im Frühjahr einen Pandemie-Notfallplan erarbeitet. „Der ist immer noch aktuell“, sagt Boos. Kritische Engpässe beim Klinikpersonal wegen Erkrankungen oder Quarantäne gebe es weiterhin nicht. Das Mindelheimer Krankenhaus hat die Internistische Station im Erdgeschoss zur Corona-Station umfunktioniert. Hier stehen 20 isolierte Behandlungsplätze zur Verfügung. Bei Bedarf können weitere 19 Plätze eingerichtet werden, sagt Boos.

    In der Klinik Mindelheim stehen im Pandemiefall bis zu zwölf Beatmungsplätze zur Verfügung. „Um diese Notfallkapazitäten bereitstellen und mit entsprechendem Fachpersonal versorgen zu können, müsste die Elektivversorgung deutlich reduziert werden“, sagt Boos.

    So viele Corona-Patienten sind derzeit im Mindelheimer Krankenhaus

    Am Freitag wurden 14 Covid-Patienten in Mindelheim stationär behandelt – einer auf der Intensivstation. Tendenziell könnte man im Vergleich zum Frühjahr von einer geringeren Zahl an Corona-Patienten, die eine intensivmedizinische Behandlung benötigen, ausgehen, sagt Boos und relativiert: „Aufgrund der noch geringen Fallzahlen ist eine seriöse Prognose nicht möglich.“ Derzeit seien in Mindelheim die stationär behandelten Corona-Patienten im Durchschnitt etwas jünger als im Frühjahr. „Der Altersunterschied entspricht der allgemeinen epidemiologischen Entwicklung der Infizierten.“

    Auch im Unterallgäuer Gesundheitsamt herrscht weiterhin Hochbetrieb. 27 Mitarbeiter arbeiten als Kontaktermittler positiv getesteter Personen. Nach Angaben des Landratsamts sind derzeit etwa 1000 Unterallgäuer in Quarantäne. Ab dem letzten Kontakt mit einer infizierten Person gilt in der Regel 14 Tage häusliche Isolation, bei nachgewiesenen Infizierten sind es zehn Tage. „Dass die Quarantänezeit hier kürzer ist, liegt daran, dass man nach diesem Zeitraum nicht mehr von einer relevanten Infektiosität ausgeht“, erklärt Sprecherin Sylvia Rustler. Direkte Anfeindungen aus der Bevölkerung haben die Mitarbeiter des Gesundheitsamts bisher nicht erfahren, sagt Rustler. „Es kommt aber immer wieder vor, dass versucht wird, die Mitarbeiter in grundsätzliche Diskussionen zu verwickeln.“ Der Großteil der Betroffenen zeige jedoch Verständnis für die Quarantäne und andere Maßnahmen.

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