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Mindelheim: Unterallgäuer Musiker befinden sich im „Kampfmodus“

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Unterallgäuer Musiker befinden sich im „Kampfmodus“

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    Franz J. Pschierer
    Franz J. Pschierer

    Nachdem weitere Lockerungen im Sport verkündet wurden, fragen viele Blasmusiker: Wie geht es mit den Musikkapellen weiter? Zahlreichen Blasmusikern in ganz Bayern fehlt in der Corona-Krise weiter die Perspektive. Keine Auftritte, Proben – wenn überhaupt – sind nur unter Einschränkungen möglich, beklagt der Präsident des Allgäu Schwäbischen Musikbundes, der Mindelheimer Franz Josef Pschierer.

    "Existenzbedrohende Situation" für viele Vereine

    Vielerorts arrangierten sich die Vereine sehr gut mit der Situation, „aber es gibt auch zahlreiche Vereine, die in eine existenzbedrohende Situation geraten, weil aktive Musiker ihren Abschied einreichen“, so Pschierer. So könne es nicht mehr lange weitergehen. Ein Blick ins benachbarte Österreich zeigt, dass trotz Abstandsregelungen von nur einem Meter kein Corona-Infektionsgeschehen bei den Musikvereinen aufgetreten sei. Auch im Sport, wo gänzlich ohne

    Pschierer setzt seine Hoffnung auf Ministerpräsident Markus Söder. Vor der Presse hatte er am 8. September gesagt, Sport und Kultur sollten im Gleichklang laufen. „Wenn das so ist, dann müssen unsere Musikvereine auch mit geringeren Abständen musizieren dürfen“, betont Pschierer.

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    Mit einer Reduzierung der Abstandsregelungen wäre allen Musikvereinen geholfen, weiterhin eine Überlebenschance zu haben. Denn mit dem Herbstbeginn endet realistischerweise die Möglichkeit für Open-Air-Proben. Es wird früher dunkel und auch die Temperaturen lassen die Outdoor-Übungseinheiten nicht mehr zu. Zwei Meter Abstand zwischen den Musikern bedeuten für viele Musikvereine faktisch einen erneuten Lockdown.

    Das Präsidium des Bayerischen Blasmusikverbands hat in seiner jüngsten Videokonferenz, an der auch ASM-Präsident Franz Josef Pschierer und ASM-Geschäftsführer Joachim Graf teilgenommen haben, beschlossen, mit aller Kraft für eine Verringerung der Abstandsregelungen zu kämpfen. Resignierende Vereinsvorsitzende, die die Motivation ihrer Musiker künstlich hochhalten müssen und eine Musiker-Austrittswelle aus den Vereinen können die bayerische Blasmusiklandschaft und das ehrenamtliche Engagement der Vereinsverantwortlichen nachhaltig verändern und sogar dauerhaft schädigen, unterstreicht Pschierer.

    Geplant ist, die bevorstehende Klausurtagung der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag kommende Woche für Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern zu nutzen und sie für die prekäre Situation der bayerischen Musikvereine zu sensibilisieren.

    Die Ziele sind klar: Reduzierung der Abstände der Musiker während der Proben und bei Konzerten auf einen Meter. Zudem sollte die Zahl der Zuhörer überprüft werden. Es sei nicht nachvollziehbar, dass bei der Bemessung der Publikumsgröße die Raumverhältnisse überhaupt keine Rolle spielten.

    Alleingänge einzelner Laienmusik-Verbände lehnt Pschierer jedoch ab. „Unsere Interessen, Erwartungen und Forderungen werden über den Bayerischen Blasmusikverband im Bayerischen Musikrat gebündelt. Nur ein geschlossenes und gemeinsames Vorgehen kann Erfolge bringen“, so der ASM-Präsident weiter. „Wir sind im Kampfmodus, weil ansonsten unsere Szene nachhaltig geschädigt wird!“

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