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Mindelheim: Stadt Mindelheim will Vorreiter beim Klimaschutz sein

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Stadt Mindelheim will Vorreiter beim Klimaschutz sein

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    Hauseigentümer sind verpflichtet, ihre Photovoltaikanlagen in das zentrale Marktstammdatenregister einzutragen.
    Hauseigentümer sind verpflichtet, ihre Photovoltaikanlagen in das zentrale Marktstammdatenregister einzutragen. Foto: Nestor Bachmann/dpa-tmn

    Corona hat so manche Themen in den Hintergrund gerückt, die voriges Jahr noch heiß diskutiert wurden. Eines davon ist der Klimawandel. Dass dieses Problem nach wie vor nicht einmal im Ansatz gelöst ist, daran hat jetzt indirekt der Stadtrat von Mindelheim erinnert. Die Kommune zeigt aber guten Willen und verpflichtet sich künftig, bei ihren eigenen Liegenschaften hohe ökologische Standards anzulegen mit dem Ziel, vorbildlich auch auf private Bauherren einzuwirken. Die Entscheidung im Stadtrat fiel mit 18 gegen fünf Stimmen.

    Die Kreisstadt arbeitet schon seit Jahren daran, ihre Ökobilanz zu verbessern. Es gibt ein Energieteam aus Vertretern des Stadtrates, der Verwaltung und interessierten Bürgern. Und sie beschäftigt mit Simone Kühn eine Energiemanagerin, die darauf achtet, dass bei allen Vorhaben der Umweltgedanke nicht zu kurz kommt. Beim Umbau der Kläranlage zum Beispiel hat Kühn erfolgreich darauf gedrängt, dass für die Dämmung des Gebäudes umweltfreundlichere Jute statt Polystyrol verwendet wurde.

    Ein Förderprogramm der Stadt Mindelheim unterstützt umweltfreundliche Lösungen

    Aufgestellt wurde auch ein Förderprogramm, mit dem die Stadt umweltfreundliche Lösungen finanziell fördert. Ein Beispiel sind die Photovoltaikanlagen. 30 davon seien heuer gefördert worden. Laut Kühn konnten so 130 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Lohn all dieser Mühen ist der European Energy Award, der an Mindelheim ging.

    Jetzt sollen weitere Anstrengungen unternommen werden. Bei den städtischen Liegenschaften soll bei Neubauten für die Gebäudehülle Passivhausstandard gelten. Die Luftdichtigkeit sei nachzuweisen. Auch eine Photovoltaikanlage soll verpflichtend werden, sofern die Denkmalschutzbehörde nichts dagegen einwendet. Möglichst sollen erneuerbare Energieträger genutzt werden. Ein Schlupfloch bleibt gleichwohl. Wird auf einen Passivhausstandard verzichtet, müsse die Stadt das begründen, heißt es in der Richtlinie.

    Dietmar Wagner (Freie) lehnt einen Passivhausstandard als überzogen ab. Ihn stört vor allem, dass dann nicht mehr gelüftet werden darf. „Wer sich im privaten Bereich luftdicht einsperren lässt, kann das gerne machen“, meinte er.

    Peter Miller (ÖDP) hielt dagegen. Er wohnt selbst seit 20 Jahren in einem Passivhaus. Mit einer guten Lüftungsanlage herrsche immer gute Luft.

    Bei Sanierungen legt Mindelheim die Anforderungen der KfW zugrunde

    Bei Sanierungen sollen nicht gar so strenge Vorgaben gelten. Die Anforderungen der KfW werden zugrunde gelegt. Sollten sich diese verschärfen, würde dies automatisch auch für städtische Gebäude gelten, warb Kühn. Bei angemieteten Gebäuden soll gelten: Wo die Stadt einen Investitionszuschuss gibt, gelten die strengen Vorgaben der Gebäuderichtlinie. Wird dem aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht entsprochen, sei das von Fall zu Fall zu begründen.

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