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Mindelheim: So managt Grob die Corona-Krise

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So managt Grob die Corona-Krise

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    Grob aus Mindelheim sagt dem Corona-Virus den Kampf an.
    Grob aus Mindelheim sagt dem Corona-Virus den Kampf an. Foto: Johann Stoll

    Die Grob-Werke in Mindelheim sind als weltweit operierendes Unternehmen besonders sensibel bei einer weltweiten Epidemie wie derzeit im Fall Corona. Viele Mitarbeiter sind in zahlreichen Ländern im Einsatz. Damit ist klar: Die Gefahr, sich durch das Corona-Virus anzustecken, ist besonders groß. Die Unternehmensleitung in Mindelheim hat deshalb bereits am 24. Januar einen Krisenstab ins Leben gerufen, der seither immer wieder tagt und inzwischen ein umfangreiches Maßnahmenpaket mit strengen Verhaltensregeln für Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten erlassen. Dazu zählen auch Reiseverbote in Risikogebiete.

    75 Grob-Mitarbeiter aus China abgezogen

    Grob ist es bisher gelungen, die Firma konsequent vor dem Corona-Virus zu schützen, teilte das Unternehmen mit. Zunächst waren die 75 deutschen Mitarbeiter aus China abgezogen worden. Zum vorsorglichen Schutz der Belegschaft in Mindelheim vor einer möglichen Infektion wurden die Rückkehrer 14 Tage freigestellt und erschienen nicht an ihrem Arbeitsplatz.

    Mitarbeiter in Mindelheim wurden per Aushang und im Intranet laufend über das Virus informiert, insbesondere darüber, wie sie sich am besten vor einer Ansteckung schützen können.

    Mindelheimer Mitarbeiter erhalten Fragebogen

    Alle Mitarbeiter haben darüber hinaus einen Fragebogen erhalten, mit dessen Hilfe sie selbst überprüfen konnten, ob sie möglicherweise zu einer Corona-Risikogruppe gehören. Die Führungskräfte wurden von Werkarzt Dr. Peter Pawlitzki darüber aufgeklärt, was zu tun ist, sollte ein Mitarbeiter Krankheitssymptome zeigen.

    Kunden, Lieferanten und Besucher müssen einen Selbstprüfungsbogen ausfüllen, wenn sie das Werk in Mindelheim besuchen wollen. Dieser Fragebogen muss auch unterschrieben werden. Geschäftsreisen werden nur noch unternommen, wenn sie unbedingt notwendig sind, betont das Unternehmen. In Risikogebiete wird überhaupt nicht mehr gefahren. „Wir unternehmen alles erdenklich Mögliche“, so German Wankmiller, Vorsitzender der Geschäftsführung, „um die Ansteckungsgefahr einzudämmen und die Firma sauber zu halten“.

    Hausmesse bei Grob in Mindelheim abgesagt

    Aufsichtsratsvorsitzender Christian Grob sagt, Ziel sei von Anfang an gewesen, „von außen so wenig wie möglich ins Werk zu lassen“. Deshalb sei auch die Hausmesse Anfang März abgesagt worden. Geprüft wurde im Haus auch, ob Mitarbeiter im Falle einer Erkrankung von zu Hause aus arbeiten können.

    Die Epidemie hat wirtschaftliche Folgen für das Unternehmen. In China läuft seit praktisch zwei Monaten nichts mehr, sagt Wankmiller. Grob engagiere sich daher stärker in Nord- und Südamerika, aber auch in Europa, um die Probleme in China überbrücken zu können. Von chinesischen Zulieferern bestehe fast keine Abhängigkeit.

    Grob hat seit Jahren einen Pandemieplan

    Vor rund zehn Jahren gab es die Pandemie H1N1, besser bekannt als Schweinegrippe. Weltweit waren 18.000 Tote zu beklagen. Das nahm Grob damals zum Anlass, einen internen Pandemieplan zu erstellen. „Wir haben in nicht unerheblichem Umfang Schutzmasken, Handschuhe, Einweganzüge, Desinfektionsmittel und Stirn-Thermometer beschaffen können und eingelagert“, sagt Werkarzt Dr. Pawlitzki. Auf diese Materialien konnte man jetzt zum Teil zurückgreifen. (mz)

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