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Mindelheim: Landwirtschaftsschule in Mindelheim schließt 2022

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Landwirtschaftsschule in Mindelheim schließt 2022

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    Die Mindelheimer Landwirtschaftsschule soll 2022 geschlossen sein. Grünland und Ackerbau werden dann nicht mehr in Mindelheim unterrichtet.
    Die Mindelheimer Landwirtschaftsschule soll 2022 geschlossen sein. Grünland und Ackerbau werden dann nicht mehr in Mindelheim unterrichtet.

    Die bayerische Staatsregierung plant eine Neuausrichtung der Strukturen im Bereich Landwirtschaft mit weitreichenden Folgen für das Landwirtschaftsamt in Mindelheim sowie deren Schule.

    Wie der CSU-Landtagsabgeordnete Alfred Sauter mitteilte, werden die bisher eigenständigen Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Krumbach und Mindelheim zu einem größeren Amt zusammengeführt: Es heißt AELF Krumbach-Mindelheim. Sauter betonte, dass kein Personalabbau geplant sei.

    Mindelheim soll ab 2022 seine Landwirtschaftsschule verlieren

    Der Krumbacher Behördenleiter Alex Heiß sagte auf Nachfrage, dass Details in den kommenden Tagen besprochen würden. Der Mindelheimer Amtsleiter Rainer Nützel zeigte sich gegenüber dem Bayerischen Rundfunk überrascht von der Entscheidung. Gegenüber unserer Zeitung will er sich am Dienstag äußern. Mit der Schließung als eigenständige Behörde verliert Mindelheim auch einen Schwerpunkt. Von 2022 an verliert das Amt nach den Plänen seine Schule. Grünland und Ackerbau werden dann nicht mehr in Mindelheim unterrichtet.

    Der Unterallgäuer Geschäftsführer des Bayerischen Bauernverbandes, Helmut Mader, zeigte sich überrascht von der Entscheidung von Ministerin Michaela Kaniber. Im Vorfeld habe es keine Informationen gegeben. Mader verwundert die Entscheidung auch deshalb, weil die Klassen in Mindelheim mit 16 bis 18 Schülern bisher immer voll gewesen seien. Der Kreisvorsitzende des Bauernverbands, Martin Schorer, protestierte schriftlich gegen die Reform, die Mindelheim über Gebühr stark treffe und die heimischen Landwirte vor erhebliche Herausforderungen stelle. Denn künftig soll es in Schwaben nur noch drei Ausbildungsstandorte geben: Wertingen, Kaufbeuren und Kempten.

    Unterallgäuer Bauern müssten bis nach Wertingen fahren

    Weil Kaufbeuren und Kempten aber nur im Bereich Grünland ausbilden, müssten Unterallgäuer Jungbauern bis Wertingen fahren.

    Rainer Nützel
    Rainer Nützel

    Der Abgeordnete Sauter erklärte, dass das neu strukturierte Amt zwei gleichberechtigte Sitze in Krumbach und Mindelheim haben werde. Die Struktur soll ab 1. Oktober gelten. Grund seien die Veränderungen innerhalb der Landwirtschaft, viele Betriebe würden vor neuen Herausforderungen stehen, auch die Themen Tierwohl und Klimawandel würden eine zunehmend bedeutende Rolle spielen. Dies habe den Beratungsbedarf verändert.

    Darauf möchte man sich mit neuen Strukturen einstellen. So würden in Bayern aus 47 Ämtern 32 größere und „schlagkräftige“ Einheiten entstehen. Nach Auskunft von Behördenchef Heiß sind dem Krumbacher Amt rund 85 Mitarbeiter zugeordnet, in Mindelheim sind es rund 50.

    Das neue AELF Krumbach-Mindelheim sei künftig Ansprechpartner „für alle Themen von Förderung, Gemeinwohlberatung (Gewässerschutz, Wildlebensraum, Tierwohl, Ökologischer Landbau), Beratung zur Unternehmensentwicklung und Diversifizierung, Ernährung und Alltagskompetenz bis hin zu Bildung und Hoheitsvollzug. Die entstehenden Synergieeffekte durch die Verbindung der beiden Ämter können für die Erledigung der oben genannten Aufgaben eingesetzt werden. Die Personalausstattung in den Sachgebieten Ernährung, Haushaltsleistungen und Landwirtschaft wird bedarfs- und aufgabengerecht zeitnah angepasst“, präzisierte Sauter in einer schriftlichen Mitteilung.

    Die Hauswirtschaftsschule in Mindelheim soll erhalten bleiben

    Das „neue“ AELF behalte dabei die überregional zuständige Abteilung Prüfungen und Kontrollen, mit einem zusätzlichen Aufgaben- und Personalzuwachs im Bereich Fachrechtskontrollen. Für die Studierenden der Landwirtschaftsschule Abteilung Landwirtschaft stünden in „erreichbarer Nähe die Schulen Kempten, Kaufbeuren und Wertingen zur Verfügung. Für die Studierenden der Landwirtschaftsschule, Abteilung Hauswirtschaft würden die Schulen Memmingen, Mindelheim und Krumbach im Dienstgebiet heimatnah erhalten bleiben“.

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