Zusammenarbeit und Digitalisierung statt Schulschließung, so lautet die zentrale Forderung der CSU Unterallgäu an die Verantwortlichen der bayerischen Landwirtschaftsverwaltung zur Neuausrichtung der Landwirtschaftsschulen in Schwaben. Auf einer Klausurtagung erarbeiteten die heimischen Vertreter der CSU ein Strategiepapier, das dem landwirtschaftlichen Nachwuchs eine flächendeckende Weiterbildungsmöglichkeit vor Ort weiterhin ermöglichen soll.
Gemeinsam mit den Abgeordneten Franz Josef Pschierer und Klaus Holetschek sowie unter Einbindung des früheren Bauministers und jetzigen Landrats Hans Reichhart aus Günzburg haben Vertreter der CSU- und JWU-Kreistagsfraktionen sowie des Unterallgäuer CSU-Arbeitskreises Landwirtschaft ein Konzept erarbeitet. Es sieht vor, durch einen digitalen Ansatz und einen Verbund mit dem Schulstandort Kaufbeuren den Standort Mindelheim langfristig zu sichern. Denn ohne die dortige Landwirtschaftsschule entstünde insbesondere in den Landkreisen Neu-Ulm und Günzburg sowie dem nördlichen Unterallgäu ein „weißer Fleck“, von dem aus weder die Landwirtschaftsschulstandorte Wertingen im Norden Schwabens noch Kaufbeuren oder Kempten im Süden attraktiv zu erreichen wären, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Landwirtschaftsämter in Mindelheim und Kaufbeuren könnten im Bereich der Landwirtschaftsschulen kooperieren
Im Detail sieht das CSU-Konzept vor, dass die Landwirtschaftsämter in Mindelheim und Kaufbeuren im Bereich der Schule kooperieren und ihr Angebot eventuell an beiden Standorten anbieten. Als Lehrkräfte sollten Mitarbeiter aus beiden Standorten zum Zug kommen. Zudem soll in einem Modellversuch geprüft werden, inwieweit der Präsenzunterricht durch digitale Angebote reduziert werden kann.
Auch gebe es bereits im Bereich der Hochschulstandorte oder kleiner Mittelschulen positive Erfahrungen mit Verbundlösungen. Damit sollen auch unattraktiv lange Fahrzeiten nach Kaufbeuren oder Mindelheim in den landwirtschaftlich stärksten Landkreisen vermieden werden.
Die CSU hofft, dass ihr Vorschlag als Alternative zur Schließung der Landwirtschaftsschule in Mindelheim diskutiert wird
Außerdem sind die CSU-Vertreter davon überzeugt, dass bei der angedachten Lösung die Schülerzahlen und die Unterrichtsqualität an beiden Schulen größer sein werden als bei der bisher angedachten Einzellösung in Kaufbeuren.
Für das am 8. September in München stattfindende Gespräch zwischen Vertretern aus dem Unterallgäu und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber wünschen sich die CSU- und JWU-Kreistagsfraktionen nun, dass der erarbeitete Vorschlag als Alternative zur kompletten Schließung diskutiert und geprüft wird. Ziel beim Gespräch im Ministerium sollte sein, dass die Ministerin den Vorschlag aufnimmt und eine Arbeitsgruppe einsetzt, die sich um Detailfragen kümmert. Diese sollte sich aus Vertretern des Ministeriums, der betroffenen Ämter und der heimischen Landwirtschaft zusammensetzen. (mz)
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