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Mindelheim: Kunst in Mindelheim: Immer auf der Suche nach neuen Motiven

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Kunst in Mindelheim: Immer auf der Suche nach neuen Motiven

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    Dieter Tegeder zeigt in Mindelheim alte und neue Werke.
    Dieter Tegeder zeigt in Mindelheim alte und neue Werke. Foto: Tina Schlegel

    Während die meisten seiner Kollegen sich noch immer mehr oder weniger freiwillig in der „Kunst-Pause“ befinden, hat Dieter Tegeder das Glück, die Herbst-Saison des Mindelheimer Kunstvereins im Salon zu eröffnen. Es wird nicht wie es war, aber es ist immerhin ein Anfang.

    Verschiedenste Motive gibt es im Mindelheimer Salon zu sehen

    Tegeder zeigt alte und neue Werke, Aquarelle von Urlaubsreisen, außerdem von seiner Familie und dem Hund und – ganz neu – ein Hahn hat sich auch dazu gemogelt. „Das Foto von dem Hahn hat mir so gut gefallen, da hab ich mir gedacht, das versuche ich mal.“ Und der Versuch kann als geglückt gewertet werden, denn der Hahn schaut ausgesprochen lebendig aus dem Bild heraus, ein wenig scheu vielleicht, aber mit präzise wie detaillierten Federkleid und Füßen.

    In Anlehnung an die Bilder von Patricia Perrier hat auch Dieter Teger Menschen ohne Gesicht gemalt, die trotzdem alle eine ganz eigene Ausstrahlung haben.
    In Anlehnung an die Bilder von Patricia Perrier hat auch Dieter Teger Menschen ohne Gesicht gemalt, die trotzdem alle eine ganz eigene Ausstrahlung haben. Foto: Tina Schlegel

    Tegeder sucht immer nach neuen Motiven, manchmal findet er diese auch in der Malerei. Sehr gelungen etwa die Adaption des „liegenden Hirtenknaben“ von Franz von Lenbach oder seine Variationen zu den gesichtslosen Menschen aus den Werken der französischen Malerin Patricia Perrier.

    Augenmerk auf individuellen Merkmalen der gemalten Objekte

    Meistens aber malt er die Dinge und Menschen, die er sieht, die er um sich hat und beobachten kann. Er liebt die Bewegung, fertigt Skizzen an, die in einer Mappe ebenfalls für die Besucher der Ausstellung zu sehen sein werden (da lohnt ein genauer Blick unbedingt!), versucht sich immer wieder, den individuellen Merkmalen seiner Objekte anzunähern, die in einer Neigung des Kopfes oder der Schulter liegen können.

    Auch Familienangehörige bringt der Mindelheimer in seine Bilder

    Rennende, lachende Kinder voller Lebensfreude, die Enkeltochter am Schreibtisch, versunken und hoch konzentriert. „Ich will anatomisch korrekt sein und dabei so malen, dass man die Menschen sogar ohne Gesicht und von hinten erkennen würde.“ Das gelingt, weil Tegeder just diese charakteristische Haltung einfängt und perfekt in seine zarten Farben und die weiche Linienführung übersetzt. Einmal geht seine Frau mit der Hündin spazieren und es ist, als liefe sie geradewegs in das Bild hinein. Auf einem anderen Bild stehen Tochter und Enkelin mit dem Rücken zum Betrachter an einem Ufer. Mutter und Tochter wirken wie in einem geschützten Raum, unbeobachtet lässt sie der Maler dort für sich sein, in die Ferne träumend vielleicht die Mutter, das Kind mit einem Stein auf das Wasser zielend in unbeschwerter, glückselig-kindlicher Verspieltheit. Ruhig auch das Wasser; und so vermittelt dieses Bild eine eigentümliche Stille und Geborgenheit. Kaum wagt man näher an das Bild heranzutreten, um etwa die Bewegung des Wassers genauer in Augenschein zu nehmen, um ja nicht die traute Einheit zwischen Mutter und Tochter zu stören. Ein schönes, sehr intimes Bild.

    Die Ausstellung von Dieter Tegeder im Salon des Kunstvereins wird bis zum 29. September jeweils dienstags und mittwochs von 17 bis 19 Uhr geöffnet sein. Es gelten die üblichen Beschränkungen, ein Mindestabstand von 1,5 Meter sowie Maskenpflicht in geschlossenen Räumen.

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