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Mindelheim: Klimaschutz: Welche Bäume pflanzen wir für Morgen?

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Klimaschutz: Welche Bäume pflanzen wir für Morgen?

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    Der Mindelheimer Lehrer Karl Geller kämpft seit Jahren für mehr Umweltschutz.
    Der Mindelheimer Lehrer Karl Geller kämpft seit Jahren für mehr Umweltschutz. Foto: Johann Stoll

    Der Klimawandel ist Realität. Daran lassen Wissenschaftler keinen Zweifel. Was aber kann vor Ort getan werden, um die Folgen der globalen Erderwärmung zumindest zu begrenzen? Die Kreisstadt Mindelheim geht die Aufgabe schon seit Jahren an.

    2012 wurde ein Klimaschutzkonzept erarbeitet mit dem Ziel, die Emissionen an Kohlendioxid je Einwohner von 9,2 Tonnen pro Jahr (Stichjahr war 2010) auf sechs Tonnen im Jahr 2021 zu senken. Parallel dazu trifft sich das Energieteam aus Bürgern, Stadträten und Stadtverwaltung alle paar Wochen, um Ideen zu entwickeln, wie das hehre Ziel erreicht werden kann. Mit Simone Kühn wurde eine eigene Klimaschutzmanagerin eingestellt.

    Unternehmen wurden beraten, wie sie ihren Energieverbrauch senken und so Geld sparen können. Hausbesitzer bekamen eine kostenlose Beratung, wie sie ihr Gebäude so sanieren können, dass der Wärmeverlust möglichst gering ausfällt. Hier ist die Stadt vergleichsweise auf einem guten Weg, wie nicht zuletzt auch die Verleihung des „European Energy Award“ an Mindelheim belegt. Damit wurde der konsequente Einsatz für kommunale Energieeffizienz und Klimaschutz gewürdigt

    Es muss noch viel geschehen, damit Mindelheim klimaneutral wird

    Will Mindelheim allerdings 2030 klimaneutral aufgestellt sein, muss noch deutlich mehr geschehen. Davon ist Karl Geller überzeugt. Der Studiendirektor an der Berufsschule Mindelheim kämpft seit Jahren für einen schonenden Umgang mit der Natur. Die Energieeffizienzkurse, die er an der Berufsschule aufgebaut hat, sind vielfach überregional ausgezeichnet worden. Dem Vordenker Geller wurde nun die Ehre zuteil, einen Weckruf an die Mindelheimer und die Mindelheimer Stadtpolitik zu formulieren. Die Bürgergemeinschaft lud ihn als Festredner zu ihrem 30. Geburtstag ein.

    Im Gespräch mit der MZ erinnert er sich an ein Gespräch mit einem Landwirt. Dieser hat ihm mal gesagt: „Mein Vater hat leider vergessen, Obstbäume zu pflanzen. Jetzt habe ich nur eine Wiese.“ Alle Mindelheimer sollten sich also auch im übertragenen Sinn fragen, „welche Obstbäume pflanzen wir jetzt, damit unsere Kindeskinder gut leben können“. Die

    Karl Geller fordert mehr Radständer und Platz für Kinder und Jugendliche

    Ihn treibt aber auch um, wie junge Menschen heute aufwachsen. Sie müssten an die frische Luft, sich bewegen. Jede Baulücke werde geschlossen, es bleibe immer weniger Platz für Jugendliche. Warum sind in den Ferien alle Turnhallen geschlossen, fragt Geller. Wer will, dass Kinder aufs Rad steigen, der müsse auch dafür sorgen, dass sie früh Freude an Bewegung haben.

    Aber es brauche auch Wissensvermittlung. Er schlägt eine „Energiegrundbildung“ für alle Jugendlichen sowie Vertreter von Ämtern und Vereinen vor. „Damit sie wissen, was sie tun.“ Und im Kleinen brauche es mehr Umsetzungswillen. Es werde zwar an einem Radwegekonzept für Mindelheim gefeilt, überdachte Radständer seien in der Stadt Mangelware. „Warum wird nicht vor jedem Mietshaus eine Abstellhütte für Fahrräder vorgeschrieben? Warum stehen Räder an der Turnhalle Brennerstraße immer noch im Freien, wo die Reifen eingequetscht werden?“ Karl Geller wird weiter unbequem bleiben – weil er will, dass sich sein

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