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Mindelheim: Grob in Mindelheim verringert Kurzarbeit

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Grob in Mindelheim verringert Kurzarbeit

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    Zwei Wahrzeichen einer Stadt: Die Firmengebäude der Grobwerke und im Hintergrund Frundsbergs Mindelburg.
    Zwei Wahrzeichen einer Stadt: Die Firmengebäude der Grobwerke und im Hintergrund Frundsbergs Mindelburg.

    Der größte Arbeitgeber in der Region, die Grob-Werke Mindelheim, senden positive Signale in Richtung Belegschaft: Von den 4750 Beschäftigten in der Kreisstadt waren in den vergangenen drei Monaten etwa 700 in Kurzarbeit, das heißt sie arbeiteten statt an fünf Tagen nur an vier und mussten mit Gehaltseinbußen klarkommen. Das baut Grob derzeit ab.

    Für Juli bis September soll die Kurzarbeit nur noch 200 Beschäftigte betreffen. Ein Personalabbau ist bis Jahresende nicht geplant, versichert die Geschäftsleitung. Zwar muss das Unternehmen wegen der aktuellen Wirtschaftslage mehr denn je das Augenmerk auf die Kostenseite richten. „Personalmaßnahmen stehen traditionell bei Grob ganz am Ende“, betonen Christian Grob und German Wankmiller von der Geschäftsführung.

    Derzeit gehen kontinuierlich Aufträge ein. Sie reichen, um die Grob-Werke auch in Mindelheim für neun Monate auszulasten. Dabei gibt es eine ständige Zunahme im Bereich der E-Mobilität, „mit der wir nahezu den kompletten Rückgang in der konventionellen Technologie kompensieren können“. Allerdings ging der Umsatz trotzdem um etwa 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. „Daher haben wir in manchen Bereichen noch Kurzarbeit und fahren die Überstunden und die Fremdvergaben zurück“. In Summe sei die Geschäftsführung zuversichtlich, „dass wir unser derzeitiges Personal gut beschäftigen können.“

    Auf diese Weise ist die Grob-Belegschaft nun gefordert

    Gefordert ist aber auch die Belegschaft. Grob steht aktuell vor der schwierigen Situation, Mitarbeiter aufgrund des geänderten Anforderungsprofils aktiv umschichten zu müssen. „Heute ist der universelle Facharbeiter mit mechatronischen Kenntnissen gefragt“. Der Bedarf an Ingenieuren für Maschinenentwicklungen und Softwareerstellung nehme ständig zu. „Die Technologien sind in stetiger Veränderung und deshalb benötigen wir hochqualifiziertes Personal“.

    German Wankmiller
    German Wankmiller Foto: Grob

    Dieser Entwicklung versucht Grob dadurch gerecht zu werden, dass das Unternehmen hausinterne Fort- und Weiterbildung anbietet. Forciert werde die Berufsausbildung von Jugendlichen und auch neue Mitarbeiter mit den benötigten Kenntnissen würden eingestellt. Corona hat die Grob-Gruppe mit seinen Werken in Brasilien, China, Deutschland, Italien und den USA sehr unterschiedlich getroffen. Bis auf Mindelheim und den USA mussten alle Werke, wenn auch nur für kurze Zeit, schließen. Generell sei die aktuell schwierige Wirtschaftsentwicklung weltweit eine große Herausforderung für alle bei der Firma. „In Summe können wir aber sagen, dass Grob bis jetzt relativ gut durch die Krise gekommen ist“. Grob beschäftigt weltweit 6850 Mitarbeiter.

    Die Gründe, warum es Grob nicht härter getroffen hat

    Das habe mehrere Gründe:

    Die Gefahr durch Corona wurde bei Grob früh erkannt und entsprechend gehandelt.

    Das Krisenmanagement wurde konsequent umgesetzt. Dabei konnte sich das Unternehmen auf seinen kompetenten werksmedizinischen Dienst verlassen.

    Die Mitarbeiter haben sich über Monate sehr diszipliniert verhalten, und so konnte erreicht werden, dass es bei dem Unternehmen mit seinen 4750 Beschäftigten allein in Mindelheim nur wenige Corona-Fälle gab.

    Angesichts der angespannten Lage insbesondere der Automobilindustrie kommt auch bei Grob vieles auf den Prüfstand. Notwendige Einsparungsmaßnahmen werden zunächst auf der technischen Seite, bei den Prozessen und über Wertschöpfungsthemen realisiert, teilt das Unternehmen mit.

    Aber auch Corona selbst hat indirekt den Rotstift angesetzt. Dienstreisen gingen um 90 Prozent zurück. Interkontinentalreisen gab es über Wochen überhaupt keine mehr. Sie waren schlicht nicht mehr möglich, da weltweit nahezu alle Länder ihre Grenzen geschlossen hatten. „Auch zukünftig werden wir sicherlich viele Dienstreisen durch Video-Konferenzen ersetzen, aber der direkte persönliche Kontakt, den man in der Investitionsgüterindustrie einfach braucht, kann nur durch Reisen aufrechterhalten werden“, betont Wankmiller.

    Und noch etwas lehrte Corona: Das Abstandsgebot machte viele interne WEB-Konferenzen notwendig. Diese hätten zu mehr Disziplin unter den Gesprächspartnern geführt. Auch das Thema „Homeoffice“ habe bei Grob eine neue Bedeutung bekommen und manche Regelungen werden zukünftig zum Teil beibehalten werden.

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