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Mindelheim: Freibad-Sanierung: Versprochen ist versprochen

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Freibad-Sanierung: Versprochen ist versprochen

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    Das Mindelheimer Freibad soll demnächst saniert werden.
    Das Mindelheimer Freibad soll demnächst saniert werden. Foto: Ulrich Wagner

    April 2018: Die Mindelheimer Steuerquellen sprudeln noch kräftig und die Stadträte sehen die Zeit gekommen, den Mindelheimern einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen: Nach dem Hallenbad soll das Freibad rundum saniert werden. Der Stadtrat beschloss, 7,85 Millionen Euro zu investieren, notfalls allein ohne Zuschüsse. Weil aber Berlin und München Förderprogramme für Freibäder in Aussicht gestellt haben, verschob die Stadt ihre Pläne aufs Jahr 2020.

    Mit wie viel Geld das Freibad in Mindelheim gefördert wird, ist unklar

    Inzwischen steht fest: Beim Bundesprogramm ist Mindelheim nicht zum Zug gekommen. Und Bayern ist erst dabei, Richtlinien zu erlassen, wer sich um die 20 Millionen Euro bewerben darf, die das Kabinett ausgelobt wurden. Um überhaupt eine Chance zu haben, hat der Stadtrat nun einen offiziellen Sanierungsbeschluss gefasst. Drei Stadträte der Freien Wähler stimmten dagegen. Nach Informationen von Kämmerer Wolfgang Heimpel soll der mögliche Zuschuss auf maximal vier Millionen Euro gedeckelt werden. Gemunkelt werde, dass zwischen 25 und 55 Prozent einer förderfähigen Summe vom Freistaat übernommen werden. Das könnten im Falle Mindelheim eine Million Euro sein oder zwei Millionen oder eben auch gar nichts.

    Dietmar Wagner (Freie Wähler) regte an, mit Blick auf die sinkenden Steuereinnahmen den Beschluss zum Freibad noch einmal zu hinterfragen. Die acht Millionen Euro Baukosten würden schnell zu zehn Millionen angesichts der aktuellen Entwicklung bei den Baupreisen. Deshalb werde er dagegen stimmen.

    Lesen Sie hier mehr: Die fetten Jahre für Mindelheim sind vorbei – vorerst

    Bürgermeister Stephan Winter reagierte mit Unverständnis. Eine Grundsatzdebatte komme reichlich spät. Der Planer habe zwei Jahre lang intensiv gearbeitet. Heimpel sprach von rund einer halben Million Euro Kosten. Die Sanierung sei durchfinanziert. Winter erinnerte auch an die Klausurtagung zu Beginn der Legislaturperiode. Damals sei beschlossen worden, was in den kommenden Jahren in Mindelheim angepackt werden soll. Angesichts zurückgehender Steuereinnahmen könne es für neue Projekte kein Go mehr geben.

    Christoph Walter (CSU) erinnerte daran, man habe der Bevölkerung versprochen, das Freibad zu sanieren. Dafür habe der Stadtrat gespart. Die Debatte verunsichere nur die Bevölkerung. Fred Beilhack sagte, die Freien Wähler wollten das Bad nicht torpedieren. Es gebe aber vielleicht Projekte in der Stadt, in die es wichtig wäre zu investieren. Konkret wurde Beilhack nicht. Bekannt ist der Wunsch nach einem zweiten Parkhaus. Und zum Verkauf steht das Institut der Englischen Fräulein im Herzen der Altstadt. „Wir sollten schon über den Automatismus nachdenken: Wir haben das mal beschlossen, egal was kommt“, meinte er.

    Die finanzielle Lage in Mindelheim habe sich verändert

    Die Finanzsituation habe sich nun mal verändert. Heimpel argumentierte, von den acht Millionen kämen 19 Prozent über das Finanzamt zurück, weil es sich beim Bäderbetrieb um ein Unternehmen gewerblicher Art handele. Georg Pfeifer (SPD) drängte aufs Tempo bei der Sanierung. Sein Argument: die steigenden Baupreise. Roland Ahne (SPD) sieht vor allem wegen der Technik Handlungsbedarf. Damit ließen sich langfristig auch die Energiekosten senken.

    Teil des Sanierungskonzepts ist ein eigenes Becken für den Sprungturm. Als weitere Attraktionen sind eine Breitwasserrutsche, Wasserspeier und eine Schaukelbucht vorgesehen, mit deren Hilfe die Badegäste Wellen erzeugen können. Neu errichtet wird eine Aufsichtsplattform für die Bademeister für mehr Sicherheit. Ausgeschrieben werden sollen die Arbeiten europaweit heuer im Oktober. Baubeginn könnte dann September 2020 sein.

    Hier kommen Sie zur Wunschliste fürs Mindelheimer Freibad

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