Seinen Professor hat er noch im Ohr, als wäre es gestern gewesen. „Nur drei Prozent der Künstler können von ihrer Arbeit leben“, mahnte dieser vor rund 40 Jahren. Das war deutlich. Gottfried Wesseli wäre gerne Bildhauer geworden. Oder Maler. Aber er wollte auch eine Familie ernähren können. Beides schien ihm zu riskant. Und so wurde er Gymnasiallehrer für Englisch, katholische Religionslehre und Kunst, weil er hoffte, er würde nebenher noch genügend Zeit fürs Bildhauern finden. Das war ein Trugschluss, wie er längst weiß.
Mindelheim