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Mindelheim: Elektrifizierung: Pendler dürfen sich freuen

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Elektrifizierung: Pendler dürfen sich freuen

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    Die Umstellung von Dieselfahrzeugen auf elektrische Züge dauert seine Zeit. Nach dem Ende der Elektrifizierung soll es für Bahnpendler aus Mindelheim und Umgebung aber schneller vorangehen.
    Die Umstellung von Dieselfahrzeugen auf elektrische Züge dauert seine Zeit. Nach dem Ende der Elektrifizierung soll es für Bahnpendler aus Mindelheim und Umgebung aber schneller vorangehen. Foto: Alexander Kaya

    Die Elektrifizierung der Bahn zwischen Geltendorf und Lindau ist für die Region ein Jahrhundertprojekt. Die Arbeiten sind in 48 Einzelprojekte aufsplittet, die jeweils zwischen zwei und 40 Millionen Euro teuer sind. Schienen werden getauscht, Bahnkreuzungen abgebaut. Die Kosten werden sich nach Einschätzung des Bahn-Experten und Mindelheimer Stadtrats der Freien Wähler, Fred Beilhack, auf rund 500 Millionen Euro summieren. Bei der Planung war noch von 400 Millionen die Rede gewesen.

    Für Pendler aus Mindelheim und Umgebung wird sich der Takt auf eine halbe Stunde reduzieren

    Der Ausbau verspricht aber eine ganze Reihe von Vorteilen. Die Sicherheit erhöht sich, weil es keine Straßenquerungen mehr gibt. Elektrozüge fahren auch umweltfreundlicher als die herkömmlichen Diesel-Loks. Die Fahrzeit verkürzt sich zwischen München und Zürich um eineinhalb Stunden. Für das Unterallgäu wird sich der Allgäu-Schwaben-Takt auf eine halbe Stunde reduzieren. Pendler sind also die Gewinner des Ausbaus. Wer mit dem Zug nach Was sich in den nächsten Jahren im Bahnverkehr im Unterallgäu tut)

    Der Abschnitt Buchloe – Geltendorf wird Ende 2019 fertig sein, sagte Beilhack. Die komplette Strecke wird Ende 2020 elektrifiziert sein. Dann wird auch ein neuer Betreiber zum Zug kommen. Bei einer Ausschreibung hat die britische Go-ahead-Bahn den Zuschlag bekommen. Diese Privatbahn wird mit neuen Zügen aufwarten und habe einen guten Ruf beim Service, so Beilhack.

    Bundesweit hinkt der Bahnausbau um 25 Jahre hinterher. Die jährlich 2,5 Milliarden Euro seien um 1,5 Milliarden zu wenig. Vor allem auf Nebenstrecken werden Bahnfahrer und Autofahrer noch lange mit unbeschrankten Bahnübergängen leben müssen. Eine halbe Million Euro bis 600 000 Euro kostet es, einen unbeschrankten Bahnübergang sicher zu machen. Diese gigantischen Summen könne die Bahn nicht bereitstellen, so Beilhack. Mindelheims Vizebürgermeister Hans-Georg Wawra sieht das anders. „Ich finde es zynisch, dass die Bahn erst dann bereit ist, einen Bahnübergang sicherer zu machen, wenn dort eine Mindestzahl an Unfällen passiert ist“, sagte er auf einer Versammlung der Freien Wähler im Hotel-Gasthof Stern in Mindelheim. Ein Menschenleben müsse es wert sein. In Deutschland werde Geld verprasst. Die Argumentation des Staatsunternehmens Bahn will Wawra nicht hinnehmen. Das wäre gerade so, wie wenn ein Unternehmer erst dann seine Maschinen sicherer macht, wenn jemand ums Leben gekommen ist.

    Der Flexibus wird bislang nur in Mindelheim, aber kaum auf den Dörfern angenommen

    Die Mobilität im Raum Mindelheim und Kirchheim hat sich aber auch ohne Bahn in jüngster Zeit verbessert. Allerdings werde der Flexibus bis jetzt nur in Mindelheim, aber kaum in den Dörfern angenommen, sagte Stadtrat Max Heim. 15 bis 20 Personen fahren in Mindelheim täglich mit. 212 Haltestellen garantierten einen sehr wohnortnahen Zustieg. Das Mitfahren ist ganz einfach: Am besten sich einen Ausweis bei Steber-Tours geben lassen. Bei der telefonischen Bestellung (08261/9096490) einfach die Kundennummer nennen und den gewünschten Zustiegsort und die Zeit. Schon kommt der Bus zwischen 6 und 19 Uhr von Montag bis Freitag. Am Wochenende und an Feiertagen kann der Bus zwischen 7 und 18 Uhr bestellt werden. Anruf muss mindestens eine halbe Stunde vorher erfolgen.

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